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Hugo Helbing <München> [Hrsg.]
Sammlungen Direktor R. Zahn, Plauen: Versteigerung in der Galerie Helbing in München (Band 1): Antiquitäten: Porzellane, Arbeiten in Glas und Glasgemälde, Arbeiten in Edelmetall, Bronze, Email, Terracotta und Holz, Miniaturen und Farbstiche, Textilien usw. ; Dienstag, den 20. November 1917 — München, 1917

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https://doi.org/10.11588/diglit.15512#0022
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GLASGEMÄLDE

61 Kirchenscheibe mit dem hl. Krispinianus. In gleicher Anordnung wie
auf der vorhergehenden Nummer; nach links gewandt, den linken Fuß
zierlich vorgesetzt, in modischer Kleidung: lila Wams mit blauen Ärmeln,
Almosentasche, auf der Brust breite Goldkette, dunkelrote Beinlinge
und rote Schuhe. Die erhobenen Hände wiederum mit Schusterahlen
bespickt. Rechts unten Wappen: In Gold blaue Pflugschar. Gegenstück
zur vorhergehenden Nummer.

Siehe Bemerkungen zur vorhergehenden Nummer.

Abbildung Tafel IX.

62 Große Wappenscheibe (Fragment) ca. 1520. Zwei gelbe, ineinander ver-
schlungene, entwurzelte Baumstämme bilden einen in den oberen Ecken
mit großen Blättern verzierten Bogen, unter welchem auf großblumigem
roten Damast das später eingesetzte unbekannte Wappen steht. Sein
Helm wird gehalten von einer aus mehreren zum Teil nicht zugehörigen
Stücken zusammengesetzten Dame als Schildhalterin, an deren Stelle
wahrscheinlich früher ein Schildhalter stand, und einem bärtigen Krieger
im Fußharnisch mit Barett. Von der Waffe ist nur noch die Stange
erhalten. Auf dem Brustharnisch steht oben: »Maria Hilf«. Der Mann
ist ohne Verwendung farbigen Glases nur in Schwarz und Silbergelb
durchgeführt. (Der Wappenschild zeigt einen schwarzen Sparren im
gelben Feld, darüber zwei, darunter ein schwarzer Stern; als Helm-
zier dient ein doppelter weißer Flug.) Von der in großen Lettern ge-
schriebenen Inschrift am Fuße ist nur noch der Anfang erhalten:

»Erhart Vo . . . .«
Süddeutschland 1520. Unbekannter Meister.

Höhe 47 cm, Breite 47 cm.

Herkunft: Sammlung Lord Sudeley Nr. 192.

Abbildung Tafel XV.

63 Wappenscheibe von Althein 1553. Links die Stifterin in Zeittracht
(Kopf ergänzt), auf das Vollwappen der Althein hinweisend. Umrahmung
zwei Renaissancesäulen, auf denen ein Architekturbogen aufruht, dessen
Scheitel ein Medaillon mit einem antiken Männerkopf schmückt, und
von dem Festons herabhängen mit einem Täfelchen, worauf die Jahres-
zahl 1553. In den Zwickeln rechts: Potiphars Weib sucht Joseph fest-
zuhalten, links Lukretia, die sich den Tod gegeben, wird von den Ihrigen
beklagt. Am Fuße auf schmalen Streifen die Inschrift: Cristina Munt-
prättin Geborne vo Althain wittwa; darüber wiederum die Jahreszahl 1553.

Schweiz, Zürich. Meister Nikiaus Bluntschli, geb. vor 1525, gest 1605.

Höhe 37 cm, Breite 28,5 cm.

Die Szene mit Potiphars Weib geht auf einen Entwurf Jörg Breu d. J. zurück; vgl.
Zeitschrift für alte und neue Glasmalerei Jg. 1912, S. 121, daselbst auch Abbildung.

Abbildung Tafel X.

64 Runde Standesscheibe von Bern. Ende des 16. Jahrhunderts. Ursprüng-
lich war sie wohl eine Ämterscheibe, bei welcher jetzt der Kranz mit
den Ämterwappen fehlt. Als Schildbegleiter halten zwei Löwen, der
 
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