Kopien nach spätantiken Handschriften.
3416 [Hist. prof. 452].
f. 1 — 14: Calendarium Romanum anno 354 compositum (Kalender-
bilder des Chronographen vom Jahre 354).
f. 15 — 24': Fasti consulares.
f. 25 — 38: Fasti consulares ab anno 246 u. c. usque ad annum 354 post
Christum natum.
f. 38'— 40: Canon paschalis ab anno domini 312 usque ad Theodosium III.
et Honorium VII. consules.
f. 40’— 43’: Praefecti urbis.
f. 44 — 44': Martyrologium.
f. 44'— 46: Catalogus paparum a S. Petro usque ad Liberium (352—366).
/. 46: Necrologium paparum.
f. 47 — 53: Fasti consulares usque ad annum 493 cum brevi chronico
(ed. Cuspinianus), praemissis regibus Romanorum.
/. 55 — 66: Orosius, „Congregationes temporum“, epitome chronologica.
f. 66'— 70: De XIV. regionibus urbis Romae.
f. 71 —254: Vincentius Kadlubek (gest. 1223), Chronica Polonorum.
f. 255—290': Jornandes, De origine Getarum (Schluß fehlt).
Lateinisch, Folio, XVI. Jahrhundert.
1
ch., Wasserzeichen: Krone mit hohem Bügel mit Kreuz, ferner Wage in einem Kreis, 214X282. 290 f Deutsche Bücherminuskel
und Kursive in einer Spalte, f 1—70: Zeilenzahl wechselnd, f 71—254: 20—24 Zeilen, f 25$—290': 35 Zeilen. Rote Überschriften. 13 ge-
tuschte Federzeichnungen. Einband: Brauner Lederband mit Blindpressung über innen abgeschrägten Holzdeckeln (süddeutsch, Anf, des
XVI. Jahrhunderts). Eine äußere Bordüre mit Blumenspiralranken und eine innere Bordüre mit Blattranken (Hahnenfußblättern) umschließen das
oblonge Mittelfeld, das mit sogenannten Rautenranken (aus Wellenranken mit Blümchen) verziert ist. Die beiden Schließen fehlen. Der vierteilige,
mit blinden Rauten verzierte Rücken ist erneuert. Das Kapital mit Spagat umstochen. Spiegel: Buntpapier vom Anfang des XIX. Jahrhunderts mit
blauen Schnörkellinien und Punkten.
Süddeutsche (vermutlich Nürnberger) Kopie vom Anfang des XVI. Jahrhunderts (um 1500) nach einer
karolingischen Vorlage, die auf ein spätantikes Original zurückgeht. Die Handschrift befand sich — laut Besitzvermerk auf
f. 3 — im Besitze des Dr. Johannes Fuxmagen (gest. zu Wien, 3. Mai 1510 und im Kloster zu St. Dorothea beigesetzt)1), der einen großen
Teil seiner Bibliothek seinem Freunde Dr. Johannes Cuspinianus vermacht haben soll.2) Aus dem Nachlasse Cuspinians (gest. zu Wien, 19. April 1529)
erwarb die Handschrift der Wiener Bischof Johannes Fabri (1530—1541), der sie — laut Exlibris vom 1. September 1540 — der Bibliothek des
Collegium apud sanctum Nicolaum testamentarisch vermachte, die später in die alte Universitätsbibliothek überging. Die Handschrift kam jedoch
nicht erst mit den Handschriften der alten Universitätsbibliothek 1756 in die Hofbibliothek, sondern war schon zur Zeit des Sebastian Tengnagel
(gest. 4. April 1636) ihr Eigentum, da sie auf f 1 die von der Hand des Lambeccius eingetragene Tengnagelsche Signatur ,,Mst. hist. lat. 56“ trägt.
Auf f 1 trug Lambeccius den Vermerk ,,Ex Augustissima Bibliotheca Caesarea Vindobonensi“ ein. Lambeccius und nach ihm Mosel (Geschichte
der k. k. Hofbibliothek (1835), S. 25) vermuten mit Unrecht, daß Handschriften aus dem Besitze Fabris gleich nach dem Tode des Bischofs (1541)
in die Hofbibliothek kamen.
x) Theodor Gottlieb, die Ambraser Handschriften, I. Büchersammlung Kaiser Maximilians I. (Leipzig 1900) S. 46. Strzygowski a. u. a. O.
S. 3 gibt das Todesdatum mit 1499 zu früh an.
2) Österr. Zeitschrift für Geschichts- und Staatskunde, herausgegeben und redigiert von J. P. Kaltenbaeck III (1837), S. 74; Gottlieb
a. a. O. S. 46, Anm. 2.
I
3416 [Hist. prof. 452].
f. 1 — 14: Calendarium Romanum anno 354 compositum (Kalender-
bilder des Chronographen vom Jahre 354).
f. 15 — 24': Fasti consulares.
f. 25 — 38: Fasti consulares ab anno 246 u. c. usque ad annum 354 post
Christum natum.
f. 38'— 40: Canon paschalis ab anno domini 312 usque ad Theodosium III.
et Honorium VII. consules.
f. 40’— 43’: Praefecti urbis.
f. 44 — 44': Martyrologium.
f. 44'— 46: Catalogus paparum a S. Petro usque ad Liberium (352—366).
/. 46: Necrologium paparum.
f. 47 — 53: Fasti consulares usque ad annum 493 cum brevi chronico
(ed. Cuspinianus), praemissis regibus Romanorum.
/. 55 — 66: Orosius, „Congregationes temporum“, epitome chronologica.
f. 66'— 70: De XIV. regionibus urbis Romae.
f. 71 —254: Vincentius Kadlubek (gest. 1223), Chronica Polonorum.
f. 255—290': Jornandes, De origine Getarum (Schluß fehlt).
Lateinisch, Folio, XVI. Jahrhundert.
1
ch., Wasserzeichen: Krone mit hohem Bügel mit Kreuz, ferner Wage in einem Kreis, 214X282. 290 f Deutsche Bücherminuskel
und Kursive in einer Spalte, f 1—70: Zeilenzahl wechselnd, f 71—254: 20—24 Zeilen, f 25$—290': 35 Zeilen. Rote Überschriften. 13 ge-
tuschte Federzeichnungen. Einband: Brauner Lederband mit Blindpressung über innen abgeschrägten Holzdeckeln (süddeutsch, Anf, des
XVI. Jahrhunderts). Eine äußere Bordüre mit Blumenspiralranken und eine innere Bordüre mit Blattranken (Hahnenfußblättern) umschließen das
oblonge Mittelfeld, das mit sogenannten Rautenranken (aus Wellenranken mit Blümchen) verziert ist. Die beiden Schließen fehlen. Der vierteilige,
mit blinden Rauten verzierte Rücken ist erneuert. Das Kapital mit Spagat umstochen. Spiegel: Buntpapier vom Anfang des XIX. Jahrhunderts mit
blauen Schnörkellinien und Punkten.
Süddeutsche (vermutlich Nürnberger) Kopie vom Anfang des XVI. Jahrhunderts (um 1500) nach einer
karolingischen Vorlage, die auf ein spätantikes Original zurückgeht. Die Handschrift befand sich — laut Besitzvermerk auf
f. 3 — im Besitze des Dr. Johannes Fuxmagen (gest. zu Wien, 3. Mai 1510 und im Kloster zu St. Dorothea beigesetzt)1), der einen großen
Teil seiner Bibliothek seinem Freunde Dr. Johannes Cuspinianus vermacht haben soll.2) Aus dem Nachlasse Cuspinians (gest. zu Wien, 19. April 1529)
erwarb die Handschrift der Wiener Bischof Johannes Fabri (1530—1541), der sie — laut Exlibris vom 1. September 1540 — der Bibliothek des
Collegium apud sanctum Nicolaum testamentarisch vermachte, die später in die alte Universitätsbibliothek überging. Die Handschrift kam jedoch
nicht erst mit den Handschriften der alten Universitätsbibliothek 1756 in die Hofbibliothek, sondern war schon zur Zeit des Sebastian Tengnagel
(gest. 4. April 1636) ihr Eigentum, da sie auf f 1 die von der Hand des Lambeccius eingetragene Tengnagelsche Signatur ,,Mst. hist. lat. 56“ trägt.
Auf f 1 trug Lambeccius den Vermerk ,,Ex Augustissima Bibliotheca Caesarea Vindobonensi“ ein. Lambeccius und nach ihm Mosel (Geschichte
der k. k. Hofbibliothek (1835), S. 25) vermuten mit Unrecht, daß Handschriften aus dem Besitze Fabris gleich nach dem Tode des Bischofs (1541)
in die Hofbibliothek kamen.
x) Theodor Gottlieb, die Ambraser Handschriften, I. Büchersammlung Kaiser Maximilians I. (Leipzig 1900) S. 46. Strzygowski a. u. a. O.
S. 3 gibt das Todesdatum mit 1499 zu früh an.
2) Österr. Zeitschrift für Geschichts- und Staatskunde, herausgegeben und redigiert von J. P. Kaltenbaeck III (1837), S. 74; Gottlieb
a. a. O. S. 46, Anm. 2.
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