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Hermann, Hermann Julius; Österreichische Nationalbibliothek; Schlosser, Julius von [Editor]; Wickhoff, Franz [Editor]; Österreichisches Institut für Geschichtsforschung [Editor]
Beschreibendes Verzeichnis der illuminierten Handschriften in Österreich (8. Band = illuminierte Handschriften Nationalbibliothek Wien 1): Die frühmittelalterlichen Handschriften des Abendlandes — Leipzig: Verlag von Karl W. Hiersemann, 1923

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https://doi.org/10.11588/diglit.69972#0156
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Karolingische Handschriften.
3. Deutsche Arbeiten.

a) Fuldaer Arbeiten.

20 652 [Theol. 39]. Hrabanus Maurus, De laudibus sanctae crucis.
Lateinisch, Folio, IX. Jahrhundert.

Kräftiges m., 307X403- 47 f Der Text in karolingischer Minuskel, die figurierten Tafeln in karolingischer, der Capitalis rustica ver-
wandter Kapitale. Die Zeilenzahl schwankt zwischen 12 und 53. 2 Miniaturen und 30 figurierte Tafeln (Bildergedichte). Einband:
Weißer Pergamentband über Pappdeckel mit Handvergoldung (Wien, 1752). In der Mitte der beiden Deckel der goldene Doppeladler mit gespaltenem
Schild (Altösterreich-Altburgund) auf der Brust, umgeben von der Collane des Vließordens. Auf dem Vorderdeckel ferner in Goldlettern oben
,,E. A. B. C. V.“ (Ex Augustissima Bibliotheca Caesarea Vindobonensi), unten ,,17. G. L. B. V. S. B. 52“. (Gerardus Liber Baro van Swieten Bibliothe-
carius 1752). Auf dem Rücken auf hellrot bemalten Etiketten in Goldlettern oben „Hrabani Mauri de s. cruce“, unten die Signatur Gentilottis
,,Cod. Ms. The. N. XXXIX“. Glatter Goldschnitt. Das Kapital mit weißem und blauem Spagat umstochen.
In Fulda zwischen 831—840 ausgeführt. Nach dem Katalog der Miniaturenausstellung der k. k. Hofbibliothek, 3. Auflage (1902) im XV. Jahr-
hundert im Besitze des St. Stefanskl o sters zu Würzburg. Die Handschrift war schon 1576 Eigentum der Hofbibliothek, denn sie ist im Katalog
des Hugo Blotius von 1576 unter Nr. 779 erwähnt: „Rabani Mauri de laudibus s. crucis opus in folio“. Auf der Versoseite der Vorsatzblätter
die „Nr. XX“ von der Hand Tengnagels, auf der Rectoseite desselben Blattes wiederholt „Nr. 20“ von der Hand des Lambeccius.

Die Handschrift ist namentlich durch die Unter-
suchungen von Paul Clemen, Julius , von Schlosser und
Heinrich Zimmermann weiteren Kreisen bekannt ge-

macht worden. Die Vorbilder der Bildergedichte des
Hrabanus Maurus, von denen sich zahlreiche Hand-
schriften erhalten haben1), reichen bis in die alexan-

’) Clemen nennt als Originale folgende Handschriften:
Rom, Bibi. Vaticana, Cod. regin. Christinae 124;
Wien, Nationalbibliothek, Cod. 652;
Paris, Bibi, nat., fonds latin 2421; nach Schlosser a. u. a. O., S. 29 nicht das für Saint Denis bestimmte Exemplar, sondern eine Kopie
vom Ende des X. Jahrhunderts;
ferner von späteren Kopien:
Paris, Bibi, nat., fonds latin 2422, 2423 und 2425;
Montecassino, Nr. 134;
München, Staatsbibliothek, Cod. lat. 8201, 4154 und 18077;
Dresden, Staatsbibliothek, Cod. A. 44;
Douai, Cod. 340 und 341;
Montpellier, ecole de medecine, Cod. 16;
Orleans, Cod. 122;
Wien, Nationalbibliothek, Cod. 908; Nr. 107 dieses Verzeichnisses.
Cambridge, Univ. Bibi., Cod. 1567;
dazu kommen noch nach Schlosser:
Wien, Nationalbibliothek, Cod. 911; Nr. 21 dieses Verzeichnisses;
Paris, Bibliotheque de l’Arsenal, Cod. Nr. 472, eine für Rudolf II. ausgeführte Kopie;
ferner nach Josef Neuwirth, Die Zwettler Handschrift von Rabanus Maurus, de laude sanctae crucis, Repertorium für Kunstwissenschaft XIV, S 265
die Handschrift Nr. 86 in Zwettl;
nach Zimmermann, a. u. a. O.:
Amiens, Cod. 223; zwei Abbildungen in der Bibliotheque de l’ecole des chartes LXV (1904);
Turin, Bibliotheca Nazionale Universitaria, ein beim Brande der Bibliothek stark beschädigter Codex; Abbildung bei Gorrini, L’incendio della
Biblioteca di Torino 1905;
endlich: Cambridge, Trinity College, Cod. 379; Abbildung in Illustrated Catalogue of illuminated manuscripts, Burlington fine arts Club
(London 1908), Nr. 22. PI. 27.
Salzburg, Bibliothek des Stiftes St. Peter, Cod. A. XII, 4 (aus dem Jahre 1481); vgl. Hans Tietze, Die illuminierten Handschriften in
in Salzburg, Beschreibendes Verzeichnis der illuminierten Handschriften in Österreich II (1905), S. 31, Nr. 29.
Admont, Stiftsbibliothek, Cod. Nr. 219 (XV. Jahrh.); vgl. Paul Buberl, Die illuminierten Handschriften in Steiermark I Beschreibendes
Verzeichnis der illuminierten Handschriften in Österreich IV (1911), S. 108, Nr. 99.
 
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