3. Francesco Berlingliieri, Bartolomeo da Ii Sonetti, Mkolaos Sophianos.
Von E. Jacobs,
Meister Christoph.
Von H. A. Schmid.
Die Geschichte unserer Kenntnisse von den Inseln des griechischen Archipels bis ins
letzte Viertel des XVII. Jahrhunderts ist im großen und ganzen nur die Aufzeichnung einer
unerfreulichen Tradition von mangelhaftem und entstelltem Wissen: dafür ist oben im ersten
Kapitel einmal ein ausführliches Beispiel gegeben worden. Einige Nachträge und Ergänzungen
folgen hier, weiter gehend freilich als für ,,Thera" wohl notwendig.
In den Portolani des Mittelalters erscheint „Santorini" und „Sancto Elin"12), woraus
wir nicht mehr lernen, als daß eben die Insel in der geographischen Vorstellung der Zeit
existierte. — Der erste, der seit der Wiederbelebung der klassischen Studien die Inseln des
griechischen Archipels zum Gegenstand eines eigenen Werkes machte, war Cristoforo Buondel-
monti. Er war, soviel wir wissen, überhaupt der erste, der ein Stück Griechenland mit offenem,
wenn auch nicht immer ungetrübtem Auge für die Ruinen des Altertums beschrieb, der einzige
Vorläufer des Cyriacus von Ancona, denn Squarciones Reise hat, wenn sie überhaupt statt-
gefunden, Früchte für uns nicht hinterlassen. Was er selbst gesehen und gehört, giebt
Buondelmonti wieder und bringt wertvolle Notizen, die außer von Ross, und auch von
diesem nur gelegentlich, bisher kaum recht gewürdigt sind; im übrigen ist auch sein Buch
nur eine Kompilation, in der das Mythologische fast ausnahmslos aus Boccaccios Genealogia
deornm herübergenommen ist.
Von Thera hat er so gut wie nichts gesehen, seine Karte ist mehr als mangelhaft.
Wie weit die Karten sein eigenes Werk sind, kann hier nicht näher erörtert werden. Buondel-
monti giebt größere Bilder der Inseln als die Portolani seiner und der früheren Zeit, er giebt
Specialkarten mit topographischem Detail: das ist ein großer Fortschritt, aber in der Erkenntnis
der Formen der Inseln, in der Darstellung ihrer natürlichen Grenzen gegen das Meer stehen
seine Karten keineswegs über den Portolani, in denen Santorin öfters in der von Buondel-
monti gegebenen Halbmondform erscheint.
Ueber Buondelmonti ist die antiquarische Kenntnis der Inseln in den nächsten Jahr-
hunderten kaum hinausgekommen, erst in Piacenzas Buch ersteht eine neue, wüste, freilich
mit vielen sehr wichtigen Notizen durchsetzte Kompilation, deren Quellen zum Teil heute
verloren, deren Karten für den Zeitgenossen eines Coronelli geradezu schimpflich sind und
gegen alles vorher Dagewesene den tiefsten Niedergang bedeuten.
Buondelmontis Buch ist nicht früher als im Jahr 1824 gedruckt worden, aber um so
fleißiger hat man es ausgeschrieben. Das älteste Druckwerk, das seine Benutzung verrät, ist
Berlinghieris Geographie.
IS) A. E. Nordenskiöld Periplns Stockholm 1897 p. 39.
Von E. Jacobs,
Meister Christoph.
Von H. A. Schmid.
Die Geschichte unserer Kenntnisse von den Inseln des griechischen Archipels bis ins
letzte Viertel des XVII. Jahrhunderts ist im großen und ganzen nur die Aufzeichnung einer
unerfreulichen Tradition von mangelhaftem und entstelltem Wissen: dafür ist oben im ersten
Kapitel einmal ein ausführliches Beispiel gegeben worden. Einige Nachträge und Ergänzungen
folgen hier, weiter gehend freilich als für ,,Thera" wohl notwendig.
In den Portolani des Mittelalters erscheint „Santorini" und „Sancto Elin"12), woraus
wir nicht mehr lernen, als daß eben die Insel in der geographischen Vorstellung der Zeit
existierte. — Der erste, der seit der Wiederbelebung der klassischen Studien die Inseln des
griechischen Archipels zum Gegenstand eines eigenen Werkes machte, war Cristoforo Buondel-
monti. Er war, soviel wir wissen, überhaupt der erste, der ein Stück Griechenland mit offenem,
wenn auch nicht immer ungetrübtem Auge für die Ruinen des Altertums beschrieb, der einzige
Vorläufer des Cyriacus von Ancona, denn Squarciones Reise hat, wenn sie überhaupt statt-
gefunden, Früchte für uns nicht hinterlassen. Was er selbst gesehen und gehört, giebt
Buondelmonti wieder und bringt wertvolle Notizen, die außer von Ross, und auch von
diesem nur gelegentlich, bisher kaum recht gewürdigt sind; im übrigen ist auch sein Buch
nur eine Kompilation, in der das Mythologische fast ausnahmslos aus Boccaccios Genealogia
deornm herübergenommen ist.
Von Thera hat er so gut wie nichts gesehen, seine Karte ist mehr als mangelhaft.
Wie weit die Karten sein eigenes Werk sind, kann hier nicht näher erörtert werden. Buondel-
monti giebt größere Bilder der Inseln als die Portolani seiner und der früheren Zeit, er giebt
Specialkarten mit topographischem Detail: das ist ein großer Fortschritt, aber in der Erkenntnis
der Formen der Inseln, in der Darstellung ihrer natürlichen Grenzen gegen das Meer stehen
seine Karten keineswegs über den Portolani, in denen Santorin öfters in der von Buondel-
monti gegebenen Halbmondform erscheint.
Ueber Buondelmonti ist die antiquarische Kenntnis der Inseln in den nächsten Jahr-
hunderten kaum hinausgekommen, erst in Piacenzas Buch ersteht eine neue, wüste, freilich
mit vielen sehr wichtigen Notizen durchsetzte Kompilation, deren Quellen zum Teil heute
verloren, deren Karten für den Zeitgenossen eines Coronelli geradezu schimpflich sind und
gegen alles vorher Dagewesene den tiefsten Niedergang bedeuten.
Buondelmontis Buch ist nicht früher als im Jahr 1824 gedruckt worden, aber um so
fleißiger hat man es ausgeschrieben. Das älteste Druckwerk, das seine Benutzung verrät, ist
Berlinghieris Geographie.
IS) A. E. Nordenskiöld Periplns Stockholm 1897 p. 39.