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VORWORT

Gegenstand der vorliegenden Arbeit ist die Geschichte der spätgotischen Ar-
chitektur am Mittelrhein. Dargestellt wurde sie noch nicht; die Forschung hat
sich bisher auf einige mehr oder weniger zufällig ausgewählte Bauten beschränkt,
also gleichsam nur ein paar Glasstifte bereitgestellt, ohne daß es möglich gewesen
wäre, daraus ein Mosaikbild zusammenzusetzen. Der Entwurf für ein solches
Bild wird nun zum erstenmal skizziert, und zwar für den Kern des Gebietes am
Mittelrhein: für Rheinhessen und Teile der Rheinpfalz, für den Nahegau und den
Rheingau, für Frankfurt, Oberhessen und das Gebiet um Hanau. - Heidelberg
ist nur einbezogen, soweit es zur Frankfurter Bauschule tendierte, der Odenwald
gar nicht, ebensowenig das Grenzgebiet zwischen Franken und Schwaben am
unteren Neckar, die Gegend um Aschaffenburg und das Gebiet zwischen Bingen
und Koblenz"*.
Die Arbeit entstand auf folgende Weise: der Verfasser beschäftigte sich zunächst
mit allen aus der Zeit zwischen 1410 und 1550 erhaltenen mittelrheinischen Kir-
chen und wählte dann 35 zur besonderen Bearbeitung aus. Bei der Auswahl waren
verschiedene Gesichtspunkte maßgeblich. Drei Dinge sollten vor anderen deutlich
werden: die Wirkung bestimmter Vorbilder und die daraus sich ergebenden Schul-
zusammenhänge, der Wandel des künstlerischen Ausdrucks in der Zeit und die
Verbindung der mittelrheinischen Spätgotik mit der europäisAen Kunstgeschich-
te; also Schwerpunktsbildung, Entwicklungsgang und überregio-
nale Bedeutung.
Überblickt man das Inhaltsverzeichnis, so wird man zunächst nur die Berück-
si&tigung des ersten GesiAtspunktes bemerken. Der Stoff ist nach Bauhütten,
Schulen und Einflußbereichen gegliedert. Im Rahmen dieser Gliederung wurde
jedoA auA dem Gesichtspunkt der Zeit Rechnung getragen. Innerhalb der ein-
zelnen Kapitel herrscht in der Regel strenge chronologische Ordnung. In der
Abfolge der Kapitel wurde eine lo&ere Chronologie eingehalten. - Nach dem
einführenden Kapitel über die historisAen Grundlagen wird die Kunst des Frank-
* Im Odenwald, vom Ne&ar bis gegen Aschaffenburg hin, wäre eine besondere Bau-
sAule abzugrenzen. Ihre Behandlung schien entbehrlich, weil darüber eine Darm-
städter Dissertation vorbereitet wird. Im Raum zwischen Bingen und Koblenz hat
nur die StiftskirAe in St. Goar besondere Bedeutung. Uber sie ist eine Bonner Disser-
tation zu erwarten.
 
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