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Die des Af^MS

bede&t. Die Fenstergewände bilden nach innen eine einfaAe Schräge, naA außen
eine tiefe Kehle; ein Grat setzt die Kehle gegen die FensterfläAe ab, er über-
schneidet siA im BogensAeitel. Die Fensterflächen werden in halber Höhe von
einem Maßwerksteg geteilt. Das Maßwerk der Bogenfelder besteht aus Fisch-
blasen und Zwickelnasen. — Das Innengesims wird im Chorpolygon von den
Diensten durchstoßen. An den Langseiten dient es diesen als Auflager. Die Dienste
stehen auf kräftigen polygonalen oder zylindrischen So&eln und haben kreis-
förmigen Grundriß. Aus ihren Schäften lösen siA in der Kämpferzone doppelt
gekehlte Gewölberippen. Diese brechen wenig oberhalb des Ansatzpunktes ab
(Abb. 107). Das ursprüngliche Gewölbe läßt sich nicht zuverlässig rekonstruieren.
Vermutlich glich es dem in der Michaelskapelle zu Kiedrich. Sicher ähnelte es dem
Gewölbe im nördliAen Querhausflügel. Dessen Figuration besteht aus parallel-
laufenden, einander durAkreuzenden Diagonalrippen. - Der Sakristeibau ist durA
ein einfach profiliertes Spitzbogenportal zugänglich. Der untere Raum hat ein
Kreuz- und ein Sterngewölbe. Die Rippen steigen aus Diensten hervor oder ruhen
auf Konsolen. Der obere Raum ist nicht im ursprüngliAen Zustand erhalten.
Die Seitenkapellen an der Nordseite des Langhauses öffnen sich in kräftig pro-
filierten Spitzbögen zum Seitenschiff. Die östliche Kapelle hat ein Kreuzgewölbe,
die beiden mittleren sind netzgewölbt, die westliche dient als Portalhalle und
erhielt ein einfaches Sterngewölbe. Dreiteilige, im Halbkreis gesAlossene Fenster
mit FisAblasenmaßwerk geben den Kapellen Licht. - Das Nordportal am West-
ende der Kapellenflucht ist durch eine Zierarchitektur hervorgehoben (Abb. 48).
Das Gewände der spitzbogigen Portalöffnung wird von einem Kielbogen Über-
griffen. Dieser ist einem rechte&ig gerahmten Wandfeld einkomponiert. Ein
kräftiger Rundstab profiliert das Spitzbogengewände, er wird von Kehlen beglei-
tet und überschneidet siA im BogensAeitel. Der Kielbogen ist mit Krabben be-
setzt und wird von einer Kreuzblume bekrönt. Blendmaßwerk füllt den Bogen-
zwickel. Das Wandfeld ist in drei Zonen geteilt: nasengezierte Blendbögen
sAmückten das Mittelfeld, je eine stehende Rundfigur die Seitenfelder. Die Fi-
guren stellen wahrscheinlich den heiligen Antonius und den Einsiedler Paulus
von Theben dar (481); sie stehen auf polygonalen Konsolen und werden von
reiAgegliederten Baldachinen besAirmt. Portal- und RahmenarAitektur bilden
zusammen eine bildartig komponierte Schauwand.

Einordnung
Dienstgliederung, Innengesims und Fensterteilung weisen den HoeAster Chor
als ein Werk der Frankfurter Schule aus. Als VergleiAsbeispiele bieten siA neben
dem Leonhardschor im benaAbarten Frankfurt vor allem der ValentinsAor in
Kiedrich und der Chor zu Undenheim an. Die Maßwerkformen des HoeAster
Chores ähneln solAen an der Nordseite des Valentinschores. Der die Fenster
unterteilende Maßwerkfries mit den geschweiften Nasenbögen ist in HoeAst
und Kiedrich gleich gebildet. Die meisten VergleiAsmögliAkeiten gewährt der
Chor in Undenheim. Seine Strebepfeiler und seine Dienste gleichen denen in
 
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