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Inventarverzeichnisse und Pläne
ken werden hier nur angedeutet, und die Gestalt der geplanten Baukörper ist
im Detail nicht mit Sicherheit zu bestimmen. Außerdem handelt es sich nur
um Pläne eines Geschosses, hier des Erdgeschosses. Diese Einschränkung
fällt aber z. B. in der Skizze für einen Bau im Stolberger Schlosses weg, wo
mit einfachen Strichen für die Wände alle Geschoßebenen schematisch dar-
gestellt und die Räume beschriftet sind.51
Neben diesen Schemazeichnungen sind allerdings auch bedingt proportions-
'oder maßgetreue Pläne erhalten. Auch hier muß zwischen Entwurfsplänen,
wie dem Plan des Erdgeschosses der Augustusburg von Paul Buchner aus der
Zeit um 1570 (Abb. 60 weiter unten),52 und nachträglichen Bauaufnahmen,
wie dem Plan des ersten Obergeschosses des Wittenberger Kemschlosses
oder den Plänen der einzelnen Geschosse des Torgauer Schlosses, alle unge-
fähr aus der Mitte des 17. Jahrhunderts,53 unterschieden werden. Während die
Entwürfe bei der Ausführung im Detail verändert worden sein können und
deshalb mit den jüngeren Inventarangaben nicht übereinstimmen, können die
nachträglich erstellten Pläne bereits Umbauten gegenüber den in den Inventa-
ren belegten Zuständen widerspiegeln. Jede einzelne Raumsituation ist des-
halb im Detail zu prüfen und alle verfügbaren Informationen gebündelt zu
diskutieren.54
Die hier für den mitteldeutschen Bereich geschilderte Quellensituation dürfte
nach stichprobenartigen Einblicken auch für andere Gebiete des Deutschen
Reiches gelten. Da es aber bis jetzt nur wenige entsprechende Untersuchun-
gen oder wenigstens regestenartige Überblicke über diese Quellengattungen
gibt, konnten die Informationen aus den Nachbarregionen hier nur vereinzelt
herangezogen werden.
Neuere Abbildung bei Schmitt, Reinhard: Zum Umbau des Schlosses Stolberg/Harz im
zweiten Viertel des 16. Jahrhunderts. In. Beiträge zur Renaissance zwischen 1520 und
1570. Marburg 1991, S. 203 - 234.
Zu dieser korrigierten Deutung bzw. Datierung siehe das Kapitel über die Bauge-
schichte der Augustusburg weiter unten.
Siehe unten.
Die in den Schriftquellen öfters erwähnten Holzmodelle als Grundlage für die Bauaus-
führung oder als nachträglich angefertigte Demonstrationsobjekte sind nur selten über-
liefert und müssen deshalb als Quellen eine vergleichsweise geringe Rolle spielen.
Inventarverzeichnisse und Pläne
ken werden hier nur angedeutet, und die Gestalt der geplanten Baukörper ist
im Detail nicht mit Sicherheit zu bestimmen. Außerdem handelt es sich nur
um Pläne eines Geschosses, hier des Erdgeschosses. Diese Einschränkung
fällt aber z. B. in der Skizze für einen Bau im Stolberger Schlosses weg, wo
mit einfachen Strichen für die Wände alle Geschoßebenen schematisch dar-
gestellt und die Räume beschriftet sind.51
Neben diesen Schemazeichnungen sind allerdings auch bedingt proportions-
'oder maßgetreue Pläne erhalten. Auch hier muß zwischen Entwurfsplänen,
wie dem Plan des Erdgeschosses der Augustusburg von Paul Buchner aus der
Zeit um 1570 (Abb. 60 weiter unten),52 und nachträglichen Bauaufnahmen,
wie dem Plan des ersten Obergeschosses des Wittenberger Kemschlosses
oder den Plänen der einzelnen Geschosse des Torgauer Schlosses, alle unge-
fähr aus der Mitte des 17. Jahrhunderts,53 unterschieden werden. Während die
Entwürfe bei der Ausführung im Detail verändert worden sein können und
deshalb mit den jüngeren Inventarangaben nicht übereinstimmen, können die
nachträglich erstellten Pläne bereits Umbauten gegenüber den in den Inventa-
ren belegten Zuständen widerspiegeln. Jede einzelne Raumsituation ist des-
halb im Detail zu prüfen und alle verfügbaren Informationen gebündelt zu
diskutieren.54
Die hier für den mitteldeutschen Bereich geschilderte Quellensituation dürfte
nach stichprobenartigen Einblicken auch für andere Gebiete des Deutschen
Reiches gelten. Da es aber bis jetzt nur wenige entsprechende Untersuchun-
gen oder wenigstens regestenartige Überblicke über diese Quellengattungen
gibt, konnten die Informationen aus den Nachbarregionen hier nur vereinzelt
herangezogen werden.
Neuere Abbildung bei Schmitt, Reinhard: Zum Umbau des Schlosses Stolberg/Harz im
zweiten Viertel des 16. Jahrhunderts. In. Beiträge zur Renaissance zwischen 1520 und
1570. Marburg 1991, S. 203 - 234.
Zu dieser korrigierten Deutung bzw. Datierung siehe das Kapitel über die Bauge-
schichte der Augustusburg weiter unten.
Siehe unten.
Die in den Schriftquellen öfters erwähnten Holzmodelle als Grundlage für die Bauaus-
führung oder als nachträglich angefertigte Demonstrationsobjekte sind nur selten über-
liefert und müssen deshalb als Quellen eine vergleichsweise geringe Rolle spielen.