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Die Albrechtsburg in Meißen von 1471 - 1490
Auch 1566 wurde der Raum mit der vergleichsweise hohen Anzahl von sie-
ben Spannbetten als Schlafraum genutzt.
Mit diesem Raum war 1612 das zweite Obergeschoß vollständig inventari-
siert worden und der Inventarisator begab sich über den großen Wendelstein
in das darüberliegende Dachgeschoß hinter den Lukamen:
„In Eingänge Zum Dritten geschoße auffm großen Wendelsteine
Eine Zwiefache thur [...]“ (Inv. 1612)
Das dritte Obergeschoß unter dem Dach
Das dritte Obergeschoß der Albrechtsburg befindet sich bereits im Dach-
bereich, folgt aber in der Grundrißdisposition sehr eng dem darunterliegen-
den Vollgeschoß (Abb. 19). Aufgrund der dicken, unter den Dachschrägen
liegenden Außenmauem besitzt es überall senkrechte Wände, in denen sich
die Lukamen wie tiefe Fensternischen öffnen. Von den unteren Geschossen
unterscheidet sich dieser Bereich besonders durch die geringere Raumhöhe
und die Balkendecken anstelle der unteren Gewölbe.
(31) Im Anschluß an den großen Wendelstein betritt man auch hier einen
Vorraum, der wie unten den Zugang zu einzelnen Appartements vermittelt
und der der Befeuerung der Stubenöfen diente:
„Im Vierden geschoße Im Eingänge am großen Wendelsteine,
Eine gebrochene thur [...]“ (Inv. 1612)
Von diesem Vorraum aus führt eine von drei geradläufigen Mauertreppen in
das zweite, heute nicht ausgebaute Dachgeschoß. Diese Südtreppe war jedoch
die einzige, die aus einem allgemein zugänglichen Kommunikationsbereich
hinaufführte, da die anderen beiden in Appartements begannen (s. u.).
(32-35) Rechts neben dem Wendelstein lag auf der Südseite des Vorraums
ein kleines Appartement, das zwar aus dem Baubestand ablesbar ist, in den
Inventaren aber nur zusammenfassend beschrieben wird:
„In der Stuben am Wendelsteine,
Die thur [...]“ (Inv. 1612)
Der Grundriß bei Wanckel und Gurlitt belegt, daß diese Raumflucht keine
Türverbindung zu dem elbseitigen Parallelappartement besessen hat.
Der Bereich aus Stube (32) und Kammer (33) wurde auch 1566, 1571 und
1576 generalisierend als „Uberm Frawenzimmer“ liegend beschrieben. Er
enthielt damals „Drey Tische, Ein Blath, Ein Schencktisch, Drey Spanbet-
ten“. Aus dem Kontext der Formulierung geht hervor, daß hier das gesamte
Appartement, bestehend aus vier Räumen, gemeint ist. Für diese Interpreta-
tion wie auch für die Lokalisation des Bereichs ist die direkt anschließende
Formulierung „Ein Tisch mit einem Ahorn Blatte im Stublein Darbey“ (Inv.
Die Albrechtsburg in Meißen von 1471 - 1490
Auch 1566 wurde der Raum mit der vergleichsweise hohen Anzahl von sie-
ben Spannbetten als Schlafraum genutzt.
Mit diesem Raum war 1612 das zweite Obergeschoß vollständig inventari-
siert worden und der Inventarisator begab sich über den großen Wendelstein
in das darüberliegende Dachgeschoß hinter den Lukamen:
„In Eingänge Zum Dritten geschoße auffm großen Wendelsteine
Eine Zwiefache thur [...]“ (Inv. 1612)
Das dritte Obergeschoß unter dem Dach
Das dritte Obergeschoß der Albrechtsburg befindet sich bereits im Dach-
bereich, folgt aber in der Grundrißdisposition sehr eng dem darunterliegen-
den Vollgeschoß (Abb. 19). Aufgrund der dicken, unter den Dachschrägen
liegenden Außenmauem besitzt es überall senkrechte Wände, in denen sich
die Lukamen wie tiefe Fensternischen öffnen. Von den unteren Geschossen
unterscheidet sich dieser Bereich besonders durch die geringere Raumhöhe
und die Balkendecken anstelle der unteren Gewölbe.
(31) Im Anschluß an den großen Wendelstein betritt man auch hier einen
Vorraum, der wie unten den Zugang zu einzelnen Appartements vermittelt
und der der Befeuerung der Stubenöfen diente:
„Im Vierden geschoße Im Eingänge am großen Wendelsteine,
Eine gebrochene thur [...]“ (Inv. 1612)
Von diesem Vorraum aus führt eine von drei geradläufigen Mauertreppen in
das zweite, heute nicht ausgebaute Dachgeschoß. Diese Südtreppe war jedoch
die einzige, die aus einem allgemein zugänglichen Kommunikationsbereich
hinaufführte, da die anderen beiden in Appartements begannen (s. u.).
(32-35) Rechts neben dem Wendelstein lag auf der Südseite des Vorraums
ein kleines Appartement, das zwar aus dem Baubestand ablesbar ist, in den
Inventaren aber nur zusammenfassend beschrieben wird:
„In der Stuben am Wendelsteine,
Die thur [...]“ (Inv. 1612)
Der Grundriß bei Wanckel und Gurlitt belegt, daß diese Raumflucht keine
Türverbindung zu dem elbseitigen Parallelappartement besessen hat.
Der Bereich aus Stube (32) und Kammer (33) wurde auch 1566, 1571 und
1576 generalisierend als „Uberm Frawenzimmer“ liegend beschrieben. Er
enthielt damals „Drey Tische, Ein Blath, Ein Schencktisch, Drey Spanbet-
ten“. Aus dem Kontext der Formulierung geht hervor, daß hier das gesamte
Appartement, bestehend aus vier Räumen, gemeint ist. Für diese Interpreta-
tion wie auch für die Lokalisation des Bereichs ist die direkt anschließende
Formulierung „Ein Tisch mit einem Ahorn Blatte im Stublein Darbey“ (Inv.