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Kapitel X.
Militärische Neubauten. — Aufabe der chinesischen Lager.—Gouverneur Jaeschke,
Major Christ f — In Syfang ein Armee-Bataillon. — Graf Waldersee in Tsingtau.—
Verstärkung des III. See-Bataillons. — Russischer Besuch,
/
hievor wir zu einer Betrachtung der Entwicklung Tsingtaus in
den ersten zehn Jahren kommen, wären noch einige Be-
gebenheiten militärischer Art aus den ersten Jahren zn erwähnen:
In der Sorge um das Wohl der Besatzung sah man es als
das Wichtigste unter den geplanten Neubauten an, zunächst ein
mit allen Errungenschaften der Neuzeit ausgestattetes Krankenhaus
an hochgelegenem, gesundem Platze zu schaffen.
So entstand im Laufe des Jahres 1900 das neue im Pavil-
lonstil erbaute Lazarett, nebst Verwaltungs- und Wirtschafts-
gebäuden, und einer Gouvernements-Apotheke; das alte Baracken-
lazarett, welches in der Nähe des Brückenlagers provisorisch
errichtet war, verschwand Ende 1899. Der Grund und Boden
wurde der Schantung-Eisenbahngesellschaft überlassen.
Da auch die Unterbringung in den chinesischen Lagern auf
die Dauer gesundheitsschädlich gewirkt hätte, begann man mit
dem Bau von Kasernen.
Im April 1901 konnten die jetzigen Iltiskasernen von zwei
Kompagnien des Seebataillons bezogen werden. Hier entstanden
auch in herrlichster Lage der neue Exerzierplatz, ein Sport-und
Poioplatz- und die Rennbahn. Grosse Verdienste hat sich hierbei
der damalige Ingenieuroffizier vom Platz, Hauptmann Müller,
erworben. Sein Name ist als einer der ersten und ältesten Kultur-
Pioniere unvergesslich mit der Entwicklungsgeschichte Tsingtaus
verknüpft. Unermüdlich wie er in seiner dienstlichen verantwor-
tungsvollen, militärischen Tätigkeit als Erbauer der Befesti-
gungsanlagen, militärischer Wege usw. war, nahm der spätere
Major Müller auch am öffentlichen Leben jederzeit regen Anteil.
 
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