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Stelldichein. Gemälde von Alfred Seifert. (S. 591.)

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jenen Mann trotz alt' seiner
Schlechtigkeit noch immer so un-
bekümmert und sorglos sehe, den
Mann, welcher mich verlassen,
und mich und mein Kind dem
Kampfe mit dem Elende preis-
gegeben! Ich hätte sterben und
verderben können, er kümmerte
sich nicht darum. Er hatte wohl
Ersteres gewähnt, als er, der von
mir ja gar nicht geschieden war,
einer Andern sich vermählte.
Fürchtete er mich denn jetzt
nicht? Er weiß, daß ich mit
einem Worte ihn in den Staub
zu demüthigen im Stande bin.
Fühlt er nicht, wie der Boden
unter seinen Füßen schwankt?
Nein, er wandelt wieder seine
Bahnen, als habe er keine Mcn-
schcnseele zu fürchten. Was
Wunder, daß ich die Hände
balle, daß ich mir sage, ich hasse
ihn?
Ich suche Frau von Lynwood
auf und bestehe darauf, ihr bei
den Vorbereitungen zu dem gro-
ßen Diner, welches gegeben wer-
den soll, behülflich zu sein, und
so vergesse ich denn für den
Moment meine Sorgen, indem
ich trachte, mich ihr und ihrer
Mutter nützlich zu machen. Frau
von Rivers ist ganz besonders
freundlich mit mir; sie beachtet
mit liebevollen Blicken jede Klei-
nigkeit, welche ich für ihre
Tochter thuc.
Wie glücklich könnte ich bis
an das Ende meiner Tage unter
diesen guten Menschen sein —
ohne jene Schlange, jenen In-
begriff alles Bösen! Doch weß-
halb sollte ich vor ihm fliehen?
Weßhalb vielmehr nicht versuchen,
ihn zu zertreten? In wenigen
Stunden werde ich an seiner
eigenen Tafel mit ihm zusammen-
treffen. Er soll nimmer ahnen,
wie grausam er mich gequält,
sondern vielmehr nur wissen, wie
bodenlos ich ihn verachte; er soll
lernen, vor der Macht zu zittern,
welche ich über ihn besitze, vor
jener Macht, die wie ein Damo-
klesschwert über seinem Haupte
hängt. Traurige Weihnachts-
gedanken — aber trifft mich die
Schuld?
Ich befand mich allein im
Wohnzimmer, wo ich Noten und
Bücher ordnete, welche im Laufe
des Abends benöthigt werden
würden. Es war ein prächtiges
Gemach, geräumig und elegant,
in welchem sich zahlreiche und
werthvollc Kunstgegenstände be-
fanden; es nahm fast die ganze
eine Seite des Hauses ein. Die

Das
Keheimiüß eines Gatten.
Roman nach dem Englischen
von
Mar v. Werßenthurn.
Vierzehntes Kapitel.
Der Weihnachtstag war hell
und prächtig. Draußen lag der
Helle Sonnenschein; in den Zim-
mern sah man nichts als glück-
liche Gesichter und holdes Lächeln,
hörte man nichts als Scherz und
fröhliches Lachen. Ich vermochte
m mein eigenes Elend kaum zu
glauben; das tiefe Weh in mei-
nem Herzen ließ sich nicht schil-
dern; aller Frohsinn, der mich
umgab, dünkte mir der reinste
Hohn auf meinen trostlosen
Seelenzustand. Jedermann im
Hause bekundete in irgend einer
Weise, daß er meiner gedacht
habe; selbst der Gärtner sandte
mir prächtige Blumen. Die
zahlreichen Geschenke überraschten
mich in hohem Grad und erfüllten
mein Herz mit Dank. Richard's
Brief war ein ganz besonders
freudiger; er legte demselben eine
zierliche Gratulationskarte bei,
auf welche er selbst einige ganz
unmögliche Blumen gemalt hatte;
da seine lieben kleinen Hände
dieselben hcrvorgebracht, entzück-
ten sie mich natürlich.
Ich legte die kleine Gabe in
eine prächtige Ausgabe von Mil-
ton's „Verlorenem Paradiese",
welches Kapitän Barry's Weih-
nachtsgeschenk war, und ich
glaube, keine der schönen Illu-
strationen, welche dasselbe zierten,
dünkte mir nur halb so geschmack-
voll, wie die gemalten Blumen
meines Jungen. Ich war froh,
daß er wohl und glücklich sei,
und Freudenthränen waren es,
welche langsam über meine Wan-
gen perlten, während ich am
Fenster stand und seine liebenden
Worte las. Da vernahm ich
einen nur zu wohl bekannten
Pfiff, rasche Schritte unten auf
dem Kiesweg — und gleich darauf
sehe ich meinen Gatten, von seinen
Hunden umgeben, gerüstet, nur
einen Spaziergang zu unterneh-
men! Seine Erscheinung macht
den Eindruck, als sei er der In-
begriff von Allem, was glücklich,
munter und wohlbehaglich scheint.
Ach, weh mir, daß sein An-
blick alles Gute, das in meiner
^-eele sich regt, zu vergällen im
Stande ist! Aber muß es mich
beim nicht empören, wenn ich
Jllilflr. W-N. XXXII. 20.

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