Die krau cle; ksnckanten.
liriminalroman von kl. 0. lilciuhmcinn.
skortlehung.)
(Nactillruck verboten.)
^^oscph Bartel hatte sich nicht mehr damit bc-
I guügt, die junge Lehrerin in jeder Sekunde,
HM die er zu diesem Zweck seiner Arbeit abstehlen
kannte, mit spähenden Blicken zu nmlanern, sondern
er war unter dem Zwang seiner Leidenschaft sogar
so weit gegangen, in ein gewisses Freundschaftsverhält-
nis zu dem geistig etwas beschränkten Wintcrschen
Dienstmädchen zu treten, das ihm nun getreulich Bericht
erstatten mußte über alles, was sich bei ihrer Herr-
schaft zutrug. Mochte ihre Beobachtungsgabe noch so
gering und ihre Mitteilungen noch so dürftig sein,
Joseph Bartel besaß Scharfsinn genug, uni sich daraus
in Verbindung mit dem, was er selbst erlauscht und
anSspioniert halte, ein ziemlich zutreffendes Bild
jener Verhältnisse zu machen, in die ein direkter
Einblick ihm nicht gestattet war. Diese Verhält-
nisse waren aber in den letzten Tagen ganz da-
nach angetan gewesen, ihn zu beunruhigen und
alle Dämonen der Eifersucht in seiner Brust zu
entfesseln.
Das Benehmen des plötzlich hereingeschneiten
„Amerikaners", jenes Schwagers, den der Rendant
Winter mit so ausgesuchter Aufmerksamkeit und
Liebenswürdigkeit behandelte, hatte den Anlaß dazu
gegeben. — Darüber, daß Marthas jugendlicher
Liebreiz diesen Miller vom ersten Tage an vollständig
bezaubert halte, und daß er sich in allem Ernst um
ihre Gunst bewarb, wäre ja vermutlich auch ein
weniger aufmerksamer und mißtrauischer Beobachter,
als es Joseph Bartel war, nicht lange im ungewissen
geblieben. Beinahe täglich hatte der Buchhalter mit
CIn liägeckckerr. ilacki einem SemSlöe von Z. venneulln. (5. 81)
IV. 1903.