DOI Heft:
Heft 6
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.55112#0130
Hcs,«. vereinigt mit „Such liir Me". r«
vis krau cle; kenffanten.
tirirninalrornan von 6. O. XIauhmann.
tkorlleyungg
_ »erboteng
^^^iu so ivahnwitziger und verbrecherischer Enl-
schluß, wie es der Entschlich zur Flucht
gewesen war, entsprach freilich der ängst-
liehen und pedantischen Natur Winters so
wenig wie etwa der Entschlich zu einem Morde. Aber
konnte er nicht in halber Unzurechnungsfähigkeit
gehandelt haben? Hatte Bartel es nicht au sich
selbst erfahren, ivic unter dem Zwange ungcwöhn- t
licher Verhältnisse innerhalb weniger Sekunden aus
einem ehrlichen Manne ein Verbrecher werden kann?
Der Mann, der in der Winterschcn Wohnung
hernmgcgangen war und dort seine hastigen Reise
Vorbereitungen getroffen hatte, war doch schließlich
kein Phantasiegebildc des Nitschkeschcn Ehepaares
gewesen. Man hatte sa die handgreiflichsten Be-
weise für die Richtigkeit ihrer Angaben in der Un
ordnnng der Zimmer gefunden: die Gattin des
Verschwundenen halte das Fehlen des Koffers und
der Kleidungsstücke konstatiert, und der Nachtwächter
hatte den Mann mit dem Koffer aus der Promenaden-
tür hcranstrcten sehen.
Wenn das nicht der Rendant gewesen war, wer
in aller Welt hätte es sonst sein sollen? Ein gc ,
wohnlicher Einbrecher etwa, der in das Kasscuzinimer !
cingedrungen war rind den Kassenschrank geleert
hatte? Müßte dieser Mensch nicht geradezu von
Sinnen gewesen sein, nm sich wegen einiger arm-
seliger Kleidungsstücke leichtfertig der Gefahr einer
Überraschung auszusctzcn, nachdem ihm eine Bente
von Hundcrttanscnden mühelos in die Hände ge-
fallen war? Und welches Interesse hätte er über-
dies daran gehabt, zuvor die Leiche des Kassiers
zu beseitigen, die ihm unter keinen Umständen zum
Verräter werden konnte? Ganz abgesehen davon,
daß die Kräfte eines einzelnen Menschen dazu gar
nicht ausgcrcichl haben würden, und daß der Körper
eines Mannes sich doch nicht so leicht fortjchaffen
und verbergen ließ wie der Kadaver einer Katze.
Fürwahr, alle Anzeichen sprachen dafür, daß in
Wahrheit kein anderer als der vermeintliche Tote
koäirelkrug Im Zpreevols. (5. IS8)
Vi. nm.
vis krau cle; kenffanten.
tirirninalrornan von 6. O. XIauhmann.
tkorlleyungg
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^^^iu so ivahnwitziger und verbrecherischer Enl-
schluß, wie es der Entschlich zur Flucht
gewesen war, entsprach freilich der ängst-
liehen und pedantischen Natur Winters so
wenig wie etwa der Entschlich zu einem Morde. Aber
konnte er nicht in halber Unzurechnungsfähigkeit
gehandelt haben? Hatte Bartel es nicht au sich
selbst erfahren, ivic unter dem Zwange ungcwöhn- t
licher Verhältnisse innerhalb weniger Sekunden aus
einem ehrlichen Manne ein Verbrecher werden kann?
Der Mann, der in der Winterschcn Wohnung
hernmgcgangen war und dort seine hastigen Reise
Vorbereitungen getroffen hatte, war doch schließlich
kein Phantasiegebildc des Nitschkeschcn Ehepaares
gewesen. Man hatte sa die handgreiflichsten Be-
weise für die Richtigkeit ihrer Angaben in der Un
ordnnng der Zimmer gefunden: die Gattin des
Verschwundenen halte das Fehlen des Koffers und
der Kleidungsstücke konstatiert, und der Nachtwächter
hatte den Mann mit dem Koffer aus der Promenaden-
tür hcranstrcten sehen.
Wenn das nicht der Rendant gewesen war, wer
in aller Welt hätte es sonst sein sollen? Ein gc ,
wohnlicher Einbrecher etwa, der in das Kasscuzinimer !
cingedrungen war rind den Kassenschrank geleert
hatte? Müßte dieser Mensch nicht geradezu von
Sinnen gewesen sein, nm sich wegen einiger arm-
seliger Kleidungsstücke leichtfertig der Gefahr einer
Überraschung auszusctzcn, nachdem ihm eine Bente
von Hundcrttanscnden mühelos in die Hände ge-
fallen war? Und welches Interesse hätte er über-
dies daran gehabt, zuvor die Leiche des Kassiers
zu beseitigen, die ihm unter keinen Umständen zum
Verräter werden konnte? Ganz abgesehen davon,
daß die Kräfte eines einzelnen Menschen dazu gar
nicht ausgcrcichl haben würden, und daß der Körper
eines Mannes sich doch nicht so leicht fortjchaffen
und verbergen ließ wie der Kadaver einer Katze.
Fürwahr, alle Anzeichen sprachen dafür, daß in
Wahrheit kein anderer als der vermeintliche Tote
koäirelkrug Im Zpreevols. (5. IS8)
Vi. nm.