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Illustrierte Welt : vereinigt mit Buch für alle: ill. Familienzeitung — 51.1903

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Heft 19
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https://doi.org/10.11588/diglit.55112#0416
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Heft is. vereinigt mit „Luch M -Ille". Mrg. um.


van Clverclaak Crbickait.

koman von V^olllemar Urban.
(kortlehung.)

<Nack6ruc!< verbstsny
nny fiel schluchzend vor den Füßen ihres
Vaters auf den Teppich.
Es entstand eine kleine Pause. Elver-
daal ließ die drohend erhobene Hand wieder sinken
und fuhr mit gedämpfter und weinerlicher Stimme


fort: „Weißt du, was du sagst, Anny? Was
du tust? Du richtest dich nud mich nud uns alle zu
Grunde,, unser Vermögen wird versiegelt, wir selbst
müssen wieder in die Binsbury-Street ziehen und mit
der Nadel unser Brot verdienen, wenn dieser Kon
trakt nicht zu stände kommt. Verstehst du, was ich
sage? Begreifst du die Schande, den Spott? Das
ist also deine Kindesliebe? Nicht einmal das kleine
Opfer wenn es überhaupt eines ist willst du
dem Glück und der Ruhe deiner alten Eltern bringen?
Einem betörten Wahn zuliebe willst du sic in Armut
und Elend, ins Grab stoßen?"
Dann hob er sie plötzlich in die Höhe, schloß sie

in seine Arme, so krampfhaft, daß sie schmerzlich
stöhnte, und jammerte mit völlig gebrochener, lastender
Stimme: „Anny, liebe Anny, komm und sei mein
gutes Kind. Höre nicht darauf, was dir deine
Mutter einflüstert. Ich weiß, sic bestärkt dich heim-
lich in deinem Widerstand, aber verlaß dich darauf
nicht. Vertraue ans deinen Vater. Siehst du nicht,
wie ich dich liebe? Ich habe deinen Bruder ver-
stoßen ans Liebe zu dir. Dir gehört alles, was ich
besitze, und du willst mich verlassen, Anny? Willst
dn mich zu Grunde richten, dem Gespött und der
Schande preisgeben? Komm, Anny. Dn hast mich
lieb, deinen Vater, deinen alten kranken Vater. Komm.


Der ksulevorä äs lo Lrollstts in Lonnes. (5 415)

XIX
 
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