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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 12.1901

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Neue Künstlerische Tapeten und Teppiche
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https://doi.org/10.11588/diglit.6714#0087

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April-Heft.

Illustr. kunstgewerbl. Zeitschrift für Innen-Dekoration.

Seite 71.

Patriz Hübek. Thüre zur Garderobe. Erd-Geschoss.

zu stehen scheinen, eine gute Wirkung sichert. Andererseits
finden sich aber auch Dessins, die sowohl in der Zeichnung,
wie im Kolorit zum Allerbesten gehören, was Christiansen
geschaffen hat und so kann man auch am Erfolg dieser
Kollektion nicht zweifeln. Nachdem so drei ausgezeichnete
Künstler und drei erste Fabriken mit stattlichen Kollektionen
auf dem Plan erschienen sind, darf sich der Tapeten-Markt
mindestens eine hochinteressante Saison erwarten; uns aber
scheint festzustehen, dass auch für das kunstliebende Publikum,
für die Schönheit unserer Wohnungs - Gestaltung manches ,
Gute von bleibendem Werte dabei herauskommen wird.

Hieran schliesst sich eine umfassende Wiedergabe der
neuen Jeppichc, welche das Hohenzollern-Kunstgewerbe-Haus
(H. Hirschwald) in Berlin nach den Entwürfen Henry van
de Velde's hat herstellen lassen, Arbeiten, welche diesen, den
Lesern der »Innen-Dekoration« längst wohlbekannten, ausser-
ordentlichen Künstler wieder auf neuen Pfaden der prak-
tischen Ornamentik zeigen. Ferner finden wir in diesem
Hefte der »Deutschen Kunst und Dekoration« die von
van de Velde in dem Hohenzollern-Kunstgewerbe-Haus aus-
gestellten Innen-Räume mit höchst eigenartigen Thür-Aus-
bildungen. Möbeln u. a. Gerät, sodass der »Deutschen Kunst
und Dekoration« wohl zugestanden werden darf, dass sie
ihrer Aufgabe, die »Innen-Dekoration« nach der rein kunst-
gewerblichen Seite hin zu ergänzen, vollauf gerecht zu werden
sucht und dass somit diese beiden Zeitschriften im Verein
mehr und mehr als eine gross angelegte Gesamt-Chronik

des modernen Schaffens aller Kultur-Völker auf dem Gebiete
des inneren Ausbaues, der angewandten und dekorativen
Künste gelten können, wie sie eben von einer einzelnen Zeit-
schrift im Hinblick auf die Fülle des Materials nicht geboten
werden kann und sich im Inland wie im Ausland kaum
auch nur in annähernder Vollständigkeit wieder finden dürfte.

WETTBEWERB HOFFMANN—DRESDEN. Zu der
vom Hoflieferant Robert Hoffmann ausgeschriebenen
Konkurrenz für einen modernen Salon waren 76 Entwürfe
eingegangen, von denen folgende ausgezeichnet wurden: den
ersten Preis (Mk. 1000) unter dem Motto »Dresden« erhielt
Architekt Melichar in Wien; den zweiten (Mk. 500) unter
dem Motto »Rosensalon« erhielt Erich Kleinhempel'in Dresden;
den dritten Preis (Mk. 300) unter dem Motto »Noblesse«
erhielt Architekt Wittmann in Cöln a. Rh. Bei dieser Kon-
kurrenz hatten allerdings die meisten der beteiligten Künstler
zu wenig den Karakter eines Salons berücksichtigt, der doch
der Repräsentations-Raum eines besser situirten Hauses sein,
deshalb aber keine kalte Pracht, sondern eine behagliche
Eleganz und Grazie zeigen und in dem der Geschmack der
Dame des Hauses zur Geltung kommen soll. Die meisten
Entwürfe zeigten den schweren Karakter von Speise- und
Wohn-Zimmer. Der Wunsch, sich in seiner Spezial-Fabrikation
von Salon-Möbeln von England und Frankreich emanzipieren
zu können, ist nicht ganz in Erfüllung gegangen, aber der
Zweck ist erreicht worden: Anregung für die Schaffung
deutscher Salons oder Repräsentations-Räume zu geben. —

Patriz Huber. Thüre mit Vorhang. Erd-Geschoss.
 
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