Seite 132.
Illustr. kunstgewerbl. Zeitschrift für Innen-Dekoration.
August-Heft.
von der Kunst als von etwas
Bekanntem; aber es ist nur die
Oberfläche, die man streifte; offen
gestanden, machte man eben nur
eine Mode mit. Man merkt das
an dem Ton, in dem man davon
redet; man glaubt, die Seltsam-
keiten in der Kunst dieses Volkes
noch entschuldigen zu müssen;
man spricht auch wohl in einem
überlegenen, erklärenden Ton
davon. Ja, in einzelnen Fällen
glaubt man die Berechtigung
dieser Kunst erst beweisen zu
müssen. Wer kennt die Reize
der japanischen Kunst? Es ge-
hört allerdings zum guten Ton,
davon zu sprechen, als von etwas
Bekanntem, Vertrautem; überall
wittert man schliesslich die Ja-
paner und ihren Einfluss. Damit
gibt man zu, dass die Berührung
nur eine äusserliche, nur eine
flüchtige Bekanntschaft war;
wenn man etwas hinüber nahm,
begnügte man sich mit der Nach-
ahmung des Formalen. Aber
man kann nicht Aeusserliches
annehmen, und das Treibende —
den Geist— vernachlässigen. Wer
hat wohl in heissem Bemühen
Illustr. kunstgewerbl. Zeitschrift für Innen-Dekoration.
August-Heft.
von der Kunst als von etwas
Bekanntem; aber es ist nur die
Oberfläche, die man streifte; offen
gestanden, machte man eben nur
eine Mode mit. Man merkt das
an dem Ton, in dem man davon
redet; man glaubt, die Seltsam-
keiten in der Kunst dieses Volkes
noch entschuldigen zu müssen;
man spricht auch wohl in einem
überlegenen, erklärenden Ton
davon. Ja, in einzelnen Fällen
glaubt man die Berechtigung
dieser Kunst erst beweisen zu
müssen. Wer kennt die Reize
der japanischen Kunst? Es ge-
hört allerdings zum guten Ton,
davon zu sprechen, als von etwas
Bekanntem, Vertrautem; überall
wittert man schliesslich die Ja-
paner und ihren Einfluss. Damit
gibt man zu, dass die Berührung
nur eine äusserliche, nur eine
flüchtige Bekanntschaft war;
wenn man etwas hinüber nahm,
begnügte man sich mit der Nach-
ahmung des Formalen. Aber
man kann nicht Aeusserliches
annehmen, und das Treibende —
den Geist— vernachlässigen. Wer
hat wohl in heissem Bemühen