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Jähns, Max; Jähns, Max [Hrsg.]
Geschichte der Kriegswissenschaften vornehmlich in Deutschland (Band 1): Altertum, Mittelalter, XV. und XVI. Jahrhundert — München, Leipzig, 1889

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https://doi.org/10.11588/diglit.26141#0065
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I. Die Zeit der Republik in Hellas und in Rom. 13

Wescher gibl nur den Originaltext, bildet aber auch alle erläuternden Figuren
der Codices mit minutiöser Sorgfalt nach. Der in lateinischer Sprache geschriebene
paläographische und kritische Kommentar beschäftigt sich nur mit Feststellung der
Lesart, nicht mit der Sacherklärung, bietet aber für den Vergleich der antiken
Autoren des mechanisch-poliorketischen Gebietes den trefflichsten Anhalt.

1. Kapikel.

M Zeit der Mepuötik in Hellas und in Mom.

t- Gruppe.

Von Homer bis zn Alerander.

8 5.

Unter den abendländischen Kulturvölkern sind die Griechen das
erste, bei welchem sich eine Wissenschaft vom Kriege entwickelt: Pallas
Athene, die Vorkämpferin mit Speer und Schild, galt ihnen sa zugleich
als Göttin höchster menschlicher Erkenntnis. Während der Perser-
kriege drüngte sich den Hellenen die Betrachtung auf, daß nicht sowohl
aus der Masse als aus Zucht und kunstgerechter Führung die Kraft
der Heere entspringe, und diese Wahrnehmung brachte das Griechenvolk
bei seinem Hange zur Abstraktion bald auf die Elemente der Heeres-
bildung und Taktik, welche dann in der Folge systematisch verbunden
und zu einer Theorie der Kriegskunst ausgestaltet wurden. — Nun
haben werdende Wissenschaften sich jederzeit gern mit dem Glanze
bereits berühmter Namen geschmückt, und sv priesen denn auch die
Strategen Griechenlands als ersten Lehrer der Kriegskunst den alten
Vater Zomeros, dessen „Jlias" den Sänger ja unzweifelhaft als
einen Mann erkennen lüßt, der Kriege nicht nnr erlebt, sondern mit
durchgekämpft hatte und in ganz ungewöhnlichem Maße die Fähigkeit
besaß, Wasfentaten anschaulich und klar darzustellen. — Aus der
Mitte des 4. Jahrhunderts v. Chr. sind uns drei merkwürdige Beweise
für die damalige Geltung des Homer als Lehrer der Kriegskunst
aufbewahrt. Aristophanes weist in seinen „Fröschen" auf den
Nutzen edler Dichter mit folgenden Worten hin:
 
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