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Jähns, Max; Jähns, Max [Hrsg.]
Geschichte der Kriegswissenschaften vornehmlich in Deutschland (Band 1): Altertum, Mittelalter, XV. und XVI. Jahrhundert — München, Leipzig, 1889

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https://doi.org/10.11588/diglit.26141#0295
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Drittes Buch.

Das funfzetznte Aahvhrrndert.

I. Lgpikel.

Kssgemeine kriegswilsenschaftliche BerKe.

t. Gruppe.

Die Searbeitnng der antiken Überlieferung.

tz 1-

Gering nach Umfang und Vertiefung war im eigentlichen Mittel-
alter die Kenntnis der literarischen Überlieferungen des Altertums,
namentlich soweit es fich nicht bloß um lateinische Dichter, Redner und
einige Geschichtsschreiber, sondern um Fachschriftsteller handelte. Jn
lriegswissenschaftlicher Hinsicht kam lediglich Vegetius in Betracht.
Mit dem 15. Jhdt. aber beginnt, wie eine folgerichtige Anlage von
Büchersammlungen durch Abschriften lateinischer und Übersetzungen
griechischer Werke, sv auch eine wesentliche Erweiterung des Jnteressen-
kreises, eine Fülle neuer Entdeckungen, ein verständnisvolles Ver-
senken in eigentliche Fachschriften. Zunächst war Jtalien der Schau-
platz dieser Entwickelung, wo sie außerordentlich gesördert ward durch
die von der Balkanhalbinsel vor den Osmanen sliehenden Griechen;
ja die griechischen Studien hingen von diesen Flüchtlingen in so
bestimmter Weise ab, daß mit dem Dahinsterben der byzantinischen
Einwanderer während des ersten Viertels des 16. Jhdts. auch die
griechischen Studien in Jtalien abstarben, freilich nur, um nun von
den Deutschen aufgenommen zu werden. Doch auch vorher schon
hatten diese regen Anteil an der Wiedererweckung der antiken Kultur,
und die deutsche Ersindung der Buchdruckerkunst wurde ein gewaltiges
Hilfsmittel für die Verbreitung dieser Studien, welches sehr frühzeitig
auch der militärischen Renaissance entgegenkam.

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