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dem erhaben geschnittenen zum Blaudruck bestimmten städtischen Siegel, in Nachahmung des
Capitel-Sedis-Vakanz-Wappens. Zu wünschen wäre es, dass man an dem alten überlieferten
Wappen festhielte, das Siegelbild, wie es 1730 geschehen, mit dem Wappenbilde in Ueberein-
stimmung brächte und die Bezeichnung „kleineres oder kleines11 Siegel, die seit 150 Jahren alle
Bedeutung verloren hat, fallen liesse.
Noch eine Bemerkung. Unser oben besprochenes grosses Stadtsiegel weist, falls die Angabe
der 300 Jahre der Erneuerung wörtlich zu nehmen, genau berechnet auf das Jahr 1237, als das
Jahr der Entstehung des Originals zurück. Nach Mabillon (R. D. 2. 18) geht das Alter der
Stadtsiegel nicht über das 12. Jahrhundert hinaus. Damit stimmt überein, was ich aus dem
freilich dürftigen Material, was mir zur Verfügung stand, in Betreff des Alters'einiger Siegel,
besonders von rheinischen Städten habe ermitteln können. Nachweisbar sind Siegel von Cöln
seit 1159 (Lacomblet), von Coblenz seit 1214 (Günther), von der Reichsstadt Bobard seit 1216
(Günther), von Frankfurt a. M. seit 1219 (Römer-Buchner, die Entwicklung der Stadtverfassung Frank-
furts etc.), von Aachen wenigstens seit 1221 (in welchem J. sich ein Streit über die Aufbewahrung
des Siegelstocks erhob. Achen’sche Geschichte von Mayer pg. 88), von Oppenheim seit 1226
(Römer-Buchner a. a. 0.), von Echternach seit 1228 (Revue sphrag. Luxemb.), von Luxemburg
seit 1237 (Ebendaselbst), von Trier seit 1237, von Andernach seit 1249 (Günther), von Bonn
seit 1264 (Jahrbücher des Vereins von Alterthumsfreunden etc. III pg. 18), von Oberwesel seit
1268 (Günther), von Sinzig seit 1279 (Günther), von Münstermaynfelt seit 1281 (Günther), von
Trarbach seit 1285 (Günther).
Es bleibt mir noch übrig für einzelne mir gewordene Mittheilungen und Nachweisen dem
Herrn General-Vikar Martini, dem städtischen Beigeordneten Herrn Schömann und Herrn Dr. Ladner
meinen aufrichtigsten Dank hiermit auszusprechen.
3) Herr Dr. Ladner.
Buifiler Hßdjtrag
zu dem Werke „die Trieriscben Münzen chronologisch geordnet und beschrieben durch J. J. Bohl. (1. Aufl. 1823
— 2. Aufl. 1847, davon nur drei Bogen erschienen sind).
Im Jahresberichte der Gesellschaft von 1856 habe ich den ersten Nachtrag geliefert; er
umfasste 13 Königs- und Kaisermünzen und 15 Erzbischöfliche; ausserdem wurde die früher dem
Erzbischöfe Ludolph (994—1008) zugeschriebene, mit dem Reverse „f alba porta“ versehene Münze
unter Angabe der Gründe, wie ich glaube an die richtige Stelle gesetzt, nämlich dem Rudolphus
de Ponte, der Arnold II den Bischofssitz streitig machte, zugewiesen.
Beim Beginne des zweiten Nachtrags ist vor Allem einer in dem dritten Hefte der Mit-
theilungen der numismatischen Gesellschaft in Berlin dem Erzbischöfe Poppo (1016—1047) zuge-
schriebenen Münze zu erwähnen. Herr Dannenberg veröffentlicht in gedachtem Hefte den Inhalt
dreier Münzfunde, davon die beiden ersten in. Pommern, der dritte im Posen’schen zu Tage
gefördert worden sind. In dem ersten Funde sind unter einer beträchtlichen Anzahl französischer
und niederländischer, deutscher Länder- und Städte-Münzen, Münzen aus Ungarn, England und
Dänemark, — sämmtlicli aus dem 10. und 11. Jahrhunderte, — zwei Stück, welche Dannenberg
pag. 189 unter Nummer 95 und 96 unsrem Poppo zuschreibt; Die angefügte Tafel gibt uns
dem erhaben geschnittenen zum Blaudruck bestimmten städtischen Siegel, in Nachahmung des
Capitel-Sedis-Vakanz-Wappens. Zu wünschen wäre es, dass man an dem alten überlieferten
Wappen festhielte, das Siegelbild, wie es 1730 geschehen, mit dem Wappenbilde in Ueberein-
stimmung brächte und die Bezeichnung „kleineres oder kleines11 Siegel, die seit 150 Jahren alle
Bedeutung verloren hat, fallen liesse.
Noch eine Bemerkung. Unser oben besprochenes grosses Stadtsiegel weist, falls die Angabe
der 300 Jahre der Erneuerung wörtlich zu nehmen, genau berechnet auf das Jahr 1237, als das
Jahr der Entstehung des Originals zurück. Nach Mabillon (R. D. 2. 18) geht das Alter der
Stadtsiegel nicht über das 12. Jahrhundert hinaus. Damit stimmt überein, was ich aus dem
freilich dürftigen Material, was mir zur Verfügung stand, in Betreff des Alters'einiger Siegel,
besonders von rheinischen Städten habe ermitteln können. Nachweisbar sind Siegel von Cöln
seit 1159 (Lacomblet), von Coblenz seit 1214 (Günther), von der Reichsstadt Bobard seit 1216
(Günther), von Frankfurt a. M. seit 1219 (Römer-Buchner, die Entwicklung der Stadtverfassung Frank-
furts etc.), von Aachen wenigstens seit 1221 (in welchem J. sich ein Streit über die Aufbewahrung
des Siegelstocks erhob. Achen’sche Geschichte von Mayer pg. 88), von Oppenheim seit 1226
(Römer-Buchner a. a. 0.), von Echternach seit 1228 (Revue sphrag. Luxemb.), von Luxemburg
seit 1237 (Ebendaselbst), von Trier seit 1237, von Andernach seit 1249 (Günther), von Bonn
seit 1264 (Jahrbücher des Vereins von Alterthumsfreunden etc. III pg. 18), von Oberwesel seit
1268 (Günther), von Sinzig seit 1279 (Günther), von Münstermaynfelt seit 1281 (Günther), von
Trarbach seit 1285 (Günther).
Es bleibt mir noch übrig für einzelne mir gewordene Mittheilungen und Nachweisen dem
Herrn General-Vikar Martini, dem städtischen Beigeordneten Herrn Schömann und Herrn Dr. Ladner
meinen aufrichtigsten Dank hiermit auszusprechen.
3) Herr Dr. Ladner.
Buifiler Hßdjtrag
zu dem Werke „die Trieriscben Münzen chronologisch geordnet und beschrieben durch J. J. Bohl. (1. Aufl. 1823
— 2. Aufl. 1847, davon nur drei Bogen erschienen sind).
Im Jahresberichte der Gesellschaft von 1856 habe ich den ersten Nachtrag geliefert; er
umfasste 13 Königs- und Kaisermünzen und 15 Erzbischöfliche; ausserdem wurde die früher dem
Erzbischöfe Ludolph (994—1008) zugeschriebene, mit dem Reverse „f alba porta“ versehene Münze
unter Angabe der Gründe, wie ich glaube an die richtige Stelle gesetzt, nämlich dem Rudolphus
de Ponte, der Arnold II den Bischofssitz streitig machte, zugewiesen.
Beim Beginne des zweiten Nachtrags ist vor Allem einer in dem dritten Hefte der Mit-
theilungen der numismatischen Gesellschaft in Berlin dem Erzbischöfe Poppo (1016—1047) zuge-
schriebenen Münze zu erwähnen. Herr Dannenberg veröffentlicht in gedachtem Hefte den Inhalt
dreier Münzfunde, davon die beiden ersten in. Pommern, der dritte im Posen’schen zu Tage
gefördert worden sind. In dem ersten Funde sind unter einer beträchtlichen Anzahl französischer
und niederländischer, deutscher Länder- und Städte-Münzen, Münzen aus Ungarn, England und
Dänemark, — sämmtlicli aus dem 10. und 11. Jahrhunderte, — zwei Stück, welche Dannenberg
pag. 189 unter Nummer 95 und 96 unsrem Poppo zuschreibt; Die angefügte Tafel gibt uns