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Gesellschaft für Nützliche Forschungen zu Trier [Hrsg.]
Jahresbericht der Gesellschaft für Nützliche Forschungen zu Trier — 1857(1858)

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IV. Berichte und Aufsätze
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B. Naturhistorisches
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Ladner: Nachtrag zu No. 26 des vorigen Jahresberichtes "die guten Weinjahre von 1070 - 1855" betitelt
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C. Meteorologisches
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V. Entdeckungen
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Wilmowsky, J. N. von: Das Römische Bad zu Wasserliesch
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https://doi.org/10.11588/diglit.43691#0081
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Es?wäre nun der 1857r Wein anzureihen. Er wird von Vielen dem 1822r und 181 lr
vorgezogen, jedenfalls ist er von seltener Güte, und soviel bekannt, ist der Mosel- und Saarwein
in allen Lagen gut geworden, was bei dem Rheinwein nicht der Fall sein soll.

C. Meteorologisches.
11 und 12) Die anliegenden Tabellen enthalten die Hauptresultate der Witterungsbeobach-
tungen, welche die Mitglieder unserer Gesellschaft Herr Astronom C. Lichtenberger und Herr
Oberlehrer Flesch im Auftrage des König!, statistischen Bureaus in Berlin und der Gesellschaft
für nützliche Forschungen hierselbst an den beiden Stationsorten Neunkirchen und Trier während
des Jahres 1857 regelmässig angestellt haben.
V. Entdeckungen.
13) Herr Domcapitular v. Wilmowsky.
Das Uömtfdje Gab ju Wafferlirfd).
(S. die beigefügte Tafel.)
Das Dorf Wasserliesch ist ungefähr zwei Stunden oberhalb Trier auf dem rechten Moselufer
und dicht am Wasser gelegen. Seine Kirche, welche von den Reihen einfacher Gräber umgeben
wird, steht auf einem kleinen Hügel, der sich über die nördlich und westlich vorbeigehenden
Strassen des Dorfs sieben bis neun Fuss hoch erhebt. Dieser Hügel besteht aus den Trümmern
einer bis jetzt völlig unbekannt gebliebenen Römischen Villa. Der älteste Theil der Kirche, ihr
heutiger Chor, scheint aus dem antiken Material erbaut worden zu sein, und die Gräber des
Friedhofs werden bis zur Stunde zwischen die Mauerreste der ehemaligen römischen Gemächer
und Corridore, die zuweilen noch mit bemaltem Stucco bedeckt sind, eingesenkt. — Eine archäo-
logische Nachgrabung an dieser merkwürdigen Stelle war wegen sonstiger Entweihung der Gräber
nicht möglich; jedoch ergab sich durch die Vergrösserung des Kirchhofs im Jahre 1857 die
Gelegenheit, deren höchst interessantes Bad näher kennen zu lernen. Die nachstehenden Zeilen
sind bestimmt, das Ergebniss der Freilegung desselben mitzutheilen, und die beigegebene Tafel
enthält den Grundriss, den Durchschnitt und die perspektivische Ansicht des Ausgegrabenen, um
auch denjenigen, weiche das Monument nicht selber sehen konnten, das Studium seiner Räume
und Einrichtungen zu ermöglichen.
Unsere Abbildungen zeigen drei Räume: das Bad — das Vorzimmer — und den Heizungsort.
a. Das IIskL
Das Bad (S. Fig. A u. C) lag an der Südfronte der Villa zwischen Vorgemach und Heizungs-
raum, und trat in einem Halbkreis vor die grade Linie der Fronte heraus. Der Zweck dieses runden
Ausbaus war: das Gemach den Strahlen der Sonne den ganzen Tag auszu,setzen. Dasselbe hatte
zwei Fenster-, das eine gegen Morgen, das andre gegen Abend gerichtet. Sie reichten bis auf die
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