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Gesellschaft für Nützliche Forschungen zu Trier [Hrsg.]
Jahresbericht der Gesellschaft für Nützliche Forschungen zu Trier — 1857(1858)

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IV. Berichte und Aufsätze
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C. Meteorologisches
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V. Entdeckungen
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Rosbach, Heinrich: Reste einer alten, vielleicht römischen Brücke
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https://doi.org/10.11588/diglit.43691#0086
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78

15) Herr Dr. Hösbach,.
< Hieße einer alten, melleidjt romifdjen Drücke.
An dem obern Ende der trierischen Vorstadt Bärbeln vereinigt sich sowohl der an dem
Moselufer, wie auch hinter den Häusern herlaufende Weg zu einem Pfade, welcher, den dort in
die Mosel mündenden Bach überschreitend, weiter aufwärts nach Älattheis sich hinzieht. Gerade
dort, wo dieser Weg mit dem Bache sich kreuzt, brachte letzterer im Jahre 1856, durch einen
Gewitterregen zu einer ungewöhnlichen Höhe angeschwollen, durch Ablösung grosser Erdmassen
Trümmer an’s Tageslicht, welche unverkennbar auf einen früher dort bestandenen Brückenbau
hinweisen. Am rechten Ufer des Baches liess sich nämlich dicht unter der Wasserfläche in einer
Breite von ungefähr 6 Schritten ein aus 4 — 5 Fuss langen und etwa 3 Fuss breiten Sandstein-
quadern aufgeführter Bau erkennen, welcher aus diesem steil abfallenden Ufer entspringend in
der Richtung nach dem gegenüberliegenden sich hinzog. Die obere Fläche desselben war voll-
ständig eben, und sowohl der nach dem andern Ufer hin gerichtete als auch der bachabwärts
gerichtete Rand fiel senkrecht nach dem Grunde des Wassers hin ab. Da die Richtung der Seiten-
flächen dieses Baues in derselben Richtung mit dem den Bach passirenden Wege und daher fast
parallel mit dem nahen Moselufer liegen, der Bach selbst aber jetzt in einer sehr schrägen Wendung
von oben nach unten in die Mosel sich ergiesst, so erschwerten die hieraus sich ergebenden
Bodenverhältnisse auf dem linken Bachufer die genauere Untersuchung und lieferten nur in der
von der Mosel abgewendeten Seite ein Ergebniss. Ungefähr 50 Schritte von dem oben erwähnten,
dem linken Ufer des Baches zugekehrten Rande, des ebenfalls schon erwähnten Unterbaues, und
in der Verlängerung seines bachaufwärts gerichteten Randes zeigte sich nämlich die bachaufwärts
gerichtete Oberfläche einer auf einem ähnlichen Unterbau ruhenden, etwa fünf Fuss hohen, aus
kleinen regelmässig bearbeiteten Kalksteinen bestehenden Futtermauer, während die übrigen Theile
derselben noch von Erdmassen verdeckt waren. Es kann hiernach wohl keinem Zweifel unter-
liegen, dass die dortigen Trümmer die Grundlage einer Brücke bildeten. So viel ich weiss, ist
es nicht bekannt, dass der Bach in jener Gegend je überbrückt gewesen sei, und hieraus allem
schon könnte man wenigstens auf ein hohes Alter jener Trümmer zurückschliessen. Erwägt man
dazu, dass hier ein Kalksteinbau in ganz ähnlicher Weise wie an den andern hiesigen unzweifelhaft
römischen Bauwerken zur Anwendung kam, so dürfte schon die Wahrscheinlichkeit für einen
römischen Bau sprechen, und würde in dem Umstande, dass sowohl auf dem linken Bachufer
weiter oberhalb des Baues bestimmte Spuren römischer Niederlassungen sich vorfänden, als auch
moselaufwärts Andeutungen römischer Ziegeleien und Töpferwerkstätten vorgefunden sein sollen,
somit also schon zur Erleichterung des Verkehrs über das tief eingerissene Bett des oft hoch
anschweliendeu Baches ein Brückenbau zur Nothwendigkeit wurde, eine genügende Erklärung
finden, während aus einer sehr leicht zu bewerkstelligenden Nachgrabung vielleicht Gewissheit zu
erlangen wäre.
16) Herr Dechant Schorn aus Burg übersandte ein Mittelerz von Hadrian (SALVS AVGVST1
COS HI. Salus opfernd), herrührend aus einer, mit Asche gefüllten Urne. Dem Begleitschreiben
zufolge wurden bereits mehre derartige Aschenurnen, theils gläserne, theils irdne aus einem der
vielen Hügel ausgegraben, welche in der Nähe alten Gemäuers, worin sich Ziegel von verschiedenen
 
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