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Gesellschaft für Nützliche Forschungen zu Trier [Hrsg.]
Jahresbericht der Gesellschaft für Nützliche Forschungen zu Trier — 1857(1858)

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IV. Berichte und Aufsätze
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C. Meteorologisches
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V. Entdeckungen
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VI. Unternehmungen
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VII. Sammlungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.43691#0094
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Münzen gewinnen wir aber durch diesen Fund, zusammengehalten mit andren in unsrem Bezirk
entdeckten, einigen Anhalt. Der Landesmünzen waren verhältnissmässig nur wenige im Umlauf,
deren auch zu keiner Zeit für den grösseren Handelsverkehr ausreichend geschlagen wurden.
. Ueberwiegend beherrschten den Markt Münzen der benachbarten Staaten, die von Luxemburg,
Metz, Cöln, Jülich, Mainz und der Pfalz, aber auch aus weiterer Ferne. Daher denn die häufigen,
von Zeit zu Zeit von der Regierung erlassenen Bestimmungen, wodurch der Cours des fremden
Geldes geregelt wurde. (S. Scotti, Sammlung der Gesetze etc. des Kurfürstentums Trier). Die
kleinste damalige Scheidemünze war der Landheller, ein winziges, brakteatartig nur aut einer Seite
wappengemünztes Silberblech. Diese einseitigen Vereinsheller liess bei uns zuerst Otto von Ziegen-
hain (1418—1439) ausgehen und dauern unter verschiedener Ausprägung an Gewicht, Gehalt,
Werth und Form bis auf Hugo von Orsbeck (1676 — 1711), der die letzten schlagen liess.
Schliesslich können wir nicht umhin unser Bedauern auszudriicken, dass die Mittel es nicht
erlaubten, den werthvollen Fund, den werthvollsten an mittelalterlichen Münzen, der meines Wissens
je im Trierischen zu Tag gekommen ist, ganz und ungetheilt käuflich an uns zu bringen. Wohl
manches bisher unbekannte Stück, was jetzt unbeachtet dem Schmelztiegel verfällt, wäre dadurch
für die Wissenschaft gerettet worden.
VI. Unternehmungen.
1) Liier arische. Den Wirkungskreis unsrer Gesellschaft berühren folgende von den Mit-
gliedern des Vereins im Laufe des Jahrs der Oeffentlichkeit übergebenen Werke: a) Geschichte
des Erzstifts Trier von den ältesten Zeiten bis zum Jahre 1816 von Professor J. Marx. Erster
Band, b) Das Prämonstratenser Mönchskloster Steinfeld in der Eifel von Dr. Georg Barsch.
2) Meteorologische Beobachtungen wurden in diesem Jahre, wie in vorhergehenden, von dem
Herrn Oberlehrer Flesch auf der Station Trier und von dem Astronomen Lichtenberger auf der
Station Neunkirchen dreimal täglich angestellt und eingetragen.
3) Ausgrabungen konnten nicht vorgenommen werden, da die der Gesellschaft zustehenden
Mittel es nicht erlaubten.
. VII. Sammlungen.
Für .die im Nachstehenden verzeichneten Gaben sagen wir unsren besten Dank.
A. . Aiitiqnarisclie Albtheilung'.

1) Gegenstände aus römischer Zeit.

Herr Dr. ISärscli, Geh. Regierungsrath, in Coblenz:
Henkel einer Urne, worin eingeschnitten: FE CAIVEAV,
ferner zwei Weisskupferdenare von Aurelianus (CON-
CORDIA MILITVM und VIRTVS MiLITVM) und
eine eiserne eigenthümlich eingerichtete Federwage.
Zusammenliegend gefunden in der Nähe von Büdes-
heim (Kr. Prüm) an dem Wege nach Wallersheim.
Herr Dr. Ladner:
Henkel einer Amphora mit dem eingedrückten Stempel:
DOMS.

Herr Sittel, Gerber, in Trier:
Henkel einer Amphora mit dem Stempel: HISP. SÄEN.;
Fragmente von Gefässen aus terra sigillata, von weissen
Thonschalen und andren Geschirren zum Theil von
ungewöhnlich dicken Wänden und glasurirt; eine
thönerne 5Z/ hohe, weibliche, unbekleidete, stehende
Figur mit einem unbekleideten Knäbchen zur Seite;
eine ebenso hohe, ebenfalls unbekleidete männliche
Figur, die sich auf einen rebenumkränzten Thyrsus
stützt; beiden Figuren fehlen die Köpfe; ferner
 
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