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Geschichtliche § ntw! cklu > ig
geben mit hohen Einzäunnngen oder Mauern, und mit Garten unv
Hainen nach Art der nordischen Kirchen. Daher auch wahrscheinlich die
spätere Sirte, die erwachsenen Töchter zur Sicherheir in hohe Thürme
(Bnrgen) einzusperren, wie wir davon in den VolkSmärchen vielsache
Audeutung finden.
Da, wie eben erwahnt, die Priester nnd Priesterinnen abgesondert
wwhnten, so war die spätere Einsührung der Klöster den ursprüngtiLen
Degriffen der Teutschen uber diese Einrichtung nicht entgegcn, unv ge-
wüssermaßen nur eine etwas veranderte Form.
ttm sedoch das Ganze besscr übersehen zn können, wollen wir den
Eigenthümlichkeiten der Hauptstämme in Bezug auf ihre baulichen Ein-
richtungen folgen, so weit wir zu deren Kunde gelangen konnten.
Die ältere Edda spricht sich hierüber nur selten nud alsdann sehr
allgemcin aus; dentlicher verbreitet die Heimskringla-) sich über Eiuzeln-
heiten der Gebäude, wobei sedoch in Erwägung zu ziehen, daß in beideu
tteberlieserungen die Einwirkung späterer Zustände hervorleuchtet, da
hiese Sagen erst zur christlichen Zeit durch die Schrift gefesselt wurden
uud früher nur als mündliche Ueberlieferuug bestanden.
Schweden. Dänen. Norweger. Jsländer.
9c ordschotte n.
Othin, so erzählt die Sage, kam zumKöuig Gylfe nach Schwe-
ben und baute ain Mälar-See, in dem alten Sigtuu, einen großen
Hof (kauum, Heiligthum, Tempel) und Opferplatz nach der Asen Sttte.
Den Pristern gab er Wohnsitze Der König Freyr aber, Othins zweiter
ycachfolger, ließ in ttppsal den großen Tempel bauen. (ttppsala bedeutet
die hohen Säle.) Der schwedische Neligionssitz war also die Halbiusct
tlpplaud zwischen der Dala-elf und dem Mälar-See. Darin lag
Sigtun und ttppsal, auch die nachherige Königsstadt Biarhöe nnd Srock-
holm; denn bei teutschen Völkern wohnte der Köuig und der Oberpricster
gewöhulich an cincm Orte.
„In ttbsola," sagt Adum von Brcnien, (starb 1076) „ist der Haupt-
tempel der Schw'eden. Er ist gan; von Gold gemacht (wNum ax amu
paratum ost) und das Volk verchrt darin drei große Götter iu Bilvsäulen
Eine goldne Kette sci ruud um den Tempel ausgehäugt uud werse ihren
Glanz auf die nmgebendcn Bcrge, in dercn Thal der Tempel stche. Aus
dcm Platze des alteu Tcmpels wurde späier die Domkirche gebaut."
Cagen der Kenige Nerwegens.
Geschichtliche § ntw! cklu > ig
geben mit hohen Einzäunnngen oder Mauern, und mit Garten unv
Hainen nach Art der nordischen Kirchen. Daher auch wahrscheinlich die
spätere Sirte, die erwachsenen Töchter zur Sicherheir in hohe Thürme
(Bnrgen) einzusperren, wie wir davon in den VolkSmärchen vielsache
Audeutung finden.
Da, wie eben erwahnt, die Priester nnd Priesterinnen abgesondert
wwhnten, so war die spätere Einsührung der Klöster den ursprüngtiLen
Degriffen der Teutschen uber diese Einrichtung nicht entgegcn, unv ge-
wüssermaßen nur eine etwas veranderte Form.
ttm sedoch das Ganze besscr übersehen zn können, wollen wir den
Eigenthümlichkeiten der Hauptstämme in Bezug auf ihre baulichen Ein-
richtungen folgen, so weit wir zu deren Kunde gelangen konnten.
Die ältere Edda spricht sich hierüber nur selten nud alsdann sehr
allgemcin aus; dentlicher verbreitet die Heimskringla-) sich über Eiuzeln-
heiten der Gebäude, wobei sedoch in Erwägung zu ziehen, daß in beideu
tteberlieserungen die Einwirkung späterer Zustände hervorleuchtet, da
hiese Sagen erst zur christlichen Zeit durch die Schrift gefesselt wurden
uud früher nur als mündliche Ueberlieferuug bestanden.
Schweden. Dänen. Norweger. Jsländer.
9c ordschotte n.
Othin, so erzählt die Sage, kam zumKöuig Gylfe nach Schwe-
ben und baute ain Mälar-See, in dem alten Sigtuu, einen großen
Hof (kauum, Heiligthum, Tempel) und Opferplatz nach der Asen Sttte.
Den Pristern gab er Wohnsitze Der König Freyr aber, Othins zweiter
ycachfolger, ließ in ttppsal den großen Tempel bauen. (ttppsala bedeutet
die hohen Säle.) Der schwedische Neligionssitz war also die Halbiusct
tlpplaud zwischen der Dala-elf und dem Mälar-See. Darin lag
Sigtun und ttppsal, auch die nachherige Königsstadt Biarhöe nnd Srock-
holm; denn bei teutschen Völkern wohnte der Köuig und der Oberpricster
gewöhulich an cincm Orte.
„In ttbsola," sagt Adum von Brcnien, (starb 1076) „ist der Haupt-
tempel der Schw'eden. Er ist gan; von Gold gemacht (wNum ax amu
paratum ost) und das Volk verchrt darin drei große Götter iu Bilvsäulen
Eine goldne Kette sci ruud um den Tempel ausgehäugt uud werse ihren
Glanz auf die nmgebendcn Bcrge, in dercn Thal der Tempel stche. Aus
dcm Platze des alteu Tcmpels wurde späier die Domkirche gebaut."
Cagen der Kenige Nerwegens.