in Be;ug uuf Akustik.
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offncn Kessels ruht, fo wird sie das, was Jemand in den Kessel hinein-
spricht, viel leichter vcrstehen, als wenn die Stinune des Re-ners dnrch
die Lust mitgetheilt worden wäre; so dast man anf diese Weise in einer
Entfernung, wo man nnter gewöhnlichen llmständen nicht mchr hört,
mit einander sprechen könnte. Wenn man einen Stock an einem Ende
zwischen den Zähnen hält, während das andere auf eincm Tische ruht;
so wird man den Olitz einer Nadel auf dem Tische hören und wenn man
beide Ohren verstopst hätte. Bei solchen Fortpstanznngen oes Schalles
werden die Schall-Schwingungen dnrch den Mnnd rc. bis in das Jnnere
des Ohres geleitet.
Ein Beispiel der Fortpsianzung des Schalles durch feste Körper
liefert auch das gcwöhnliche Erperiment, wenn man durch den oberen
Theil einer Feuerzange ein Band zieht, nnd die beiven Enden dessclben
gegen beide Ohren drückt; schwingt man nun die Feuerzange so, dast sie
an eine metallische Substanz schlägt, wird man sogleich einen ticfen Klang,
ähnlich dem einer großen Glocke vernehmen, wahrend man, wenn man,
das Band von den Ohren wegnimmt und dann die Zange wie zuvor
schwingt, fast nichts hört. Ebenso hört man alle Klänge der Straste bei
zugemachten Fenster und Thürcn durch die Glasscheiben, Manern nnd
Wände; so wie Taucher deutlich unter dcm Wasser hören, wenn auch
schwächer, was Alles die Fortpsianzung des Schalles durch feste Körper
hindurch bewciset.
§. 2. S challschwi ngunge n. Die eigenthümliche Bewegung
der Körper, welche Schall erzeugen, toird Schwingung (Vibratiou) ge-
nannt, der Aehnlichkeit wegen, die zwischen der zitternden Beioegnug der
Theilchen eines schallenden Körpers und den Schwingnngen eincs Pendels
stattsindet.
Die Natnr der Schallvibrationcn läßt sich
aus den sichtbaren Schwingungen einer stark
gespannten Schnur oder Drathes entnehmen,
wenn man ihn anzieht. Die Mittellinic in der
nebenstehenden Figur sei eine solche Schnur;
ivcnn man sie nun mit Gewalt bis ^ zieht
und dann loslästt, wird sie kraft ihrer Elasti-
cität sogleich wieder zu ihrer ursprünglichen Lage zurückschnellen; im Mit-
telpu-nkte jedoch angekommen, hat sie so viel Kraft erlangt, dast sie loeitcr
nach a vibrirt, dann auf dieselbe Weife nach ll und I>, bis die Vibra-
tion durch den Wioerstand dcr Lust allmälig vcrmindert wird nnd zulctzt
ganz aufhört. Die Saite einer Violine oder Harfe, welche man dergestalt
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offncn Kessels ruht, fo wird sie das, was Jemand in den Kessel hinein-
spricht, viel leichter vcrstehen, als wenn die Stinune des Re-ners dnrch
die Lust mitgetheilt worden wäre; so dast man anf diese Weise in einer
Entfernung, wo man nnter gewöhnlichen llmständen nicht mchr hört,
mit einander sprechen könnte. Wenn man einen Stock an einem Ende
zwischen den Zähnen hält, während das andere auf eincm Tische ruht;
so wird man den Olitz einer Nadel auf dem Tische hören und wenn man
beide Ohren verstopst hätte. Bei solchen Fortpstanznngen oes Schalles
werden die Schall-Schwingungen dnrch den Mnnd rc. bis in das Jnnere
des Ohres geleitet.
Ein Beispiel der Fortpsianzung des Schalles durch feste Körper
liefert auch das gcwöhnliche Erperiment, wenn man durch den oberen
Theil einer Feuerzange ein Band zieht, nnd die beiven Enden dessclben
gegen beide Ohren drückt; schwingt man nun die Feuerzange so, dast sie
an eine metallische Substanz schlägt, wird man sogleich einen ticfen Klang,
ähnlich dem einer großen Glocke vernehmen, wahrend man, wenn man,
das Band von den Ohren wegnimmt und dann die Zange wie zuvor
schwingt, fast nichts hört. Ebenso hört man alle Klänge der Straste bei
zugemachten Fenster und Thürcn durch die Glasscheiben, Manern nnd
Wände; so wie Taucher deutlich unter dcm Wasser hören, wenn auch
schwächer, was Alles die Fortpsianzung des Schalles durch feste Körper
hindurch bewciset.
§. 2. S challschwi ngunge n. Die eigenthümliche Bewegung
der Körper, welche Schall erzeugen, toird Schwingung (Vibratiou) ge-
nannt, der Aehnlichkeit wegen, die zwischen der zitternden Beioegnug der
Theilchen eines schallenden Körpers und den Schwingnngen eincs Pendels
stattsindet.
Die Natnr der Schallvibrationcn läßt sich
aus den sichtbaren Schwingungen einer stark
gespannten Schnur oder Drathes entnehmen,
wenn man ihn anzieht. Die Mittellinic in der
nebenstehenden Figur sei eine solche Schnur;
ivcnn man sie nun mit Gewalt bis ^ zieht
und dann loslästt, wird sie kraft ihrer Elasti-
cität sogleich wieder zu ihrer ursprünglichen Lage zurückschnellen; im Mit-
telpu-nkte jedoch angekommen, hat sie so viel Kraft erlangt, dast sie loeitcr
nach a vibrirt, dann auf dieselbe Weife nach ll und I>, bis die Vibra-
tion durch den Wioerstand dcr Lust allmälig vcrmindert wird nnd zulctzt
ganz aufhört. Die Saite einer Violine oder Harfe, welche man dergestalt