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Kunsthistorisches Institut <Wien, Universität> [Hrsg.]
Jahrbuch des Kunsthistorischen Institutes — 5.1911

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Kurth, Betty: Ein Freskenzyklus im Adlerturm zu Trient
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https://doi.org/10.11588/diglit.18127#0070
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Betty Kurth Ein Freskenzyklus im Adlerturm zu Trient

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stehung der Handschrift. Mit dieser Datierung stimmen auch die Kostüme. In dem ins Jahr
1395 datierbaren Krönungsmissale Gian Galeazzos90) findet sich dieselbe Haar- und Bart-
tracht, dieselben in der Taille gegürteten längeren oder kürzeren Brokatgewänder mit
breiten, herabhängenden Ärmeln und hohen Stehkragen, Kostüme, wie wir sie schon in
den verschiedenen Redaktionen des Tacuinum sanitatis kennen gelernt haben. Es

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Fig. 27 Wien, Kunsthistorisches Hofmuseum. Tacuinum sanitatis

erscheint somit die Datierung sämtlicher besprochener Werkstattarbeiten in
die letzten Jahrzehnte des XIV. Jhs. erwiesen.

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*

Die Entwicklungsphase, die uns in den Arbeiten der eben geschilderten Werkstatt ent-
gegentritt, können wir in Verona bis zur Mitte des XV. Jhs. weiter verfolgen. Als nächste
Stufe der Fortbildung dieses neuen Stils müssen wir eine Gruppe von Werken, zumeist
religiösen Inhalts, betrachten, die alle zwischen 1400—1435 entstanden sind. Die wichtigsten

00) Vergleiche Anm. 89 und Gf.roi.amo d'Adda: L'arte del Minio nel Ducato di Milano dal secolo XIII al XVI
Archivio storico Lombardo 1885, pag. 528 ff.

Kunstgeschichtliches Jahrbuch der k. k. Zentral-Kommission 1911
 
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