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Kunsthistorisches Institut <Wien, Universität> [Editor]
Jahrbuch des Kunsthistorischen Institutes — 5.1911

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Kurth, Betty: Ein Freskenzyklus im Adlerturm zu Trient
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https://doi.org/10.11588/diglit.18127#0086
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betty Kurth Ein Freskenzyklus im Adlerturm zu Trient

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5888) von 1403 mit der Leichenrede für Gian Galeazzo Visconti131), und schließlich die Inizialen
und Randleisten in der Historia Naturalis des Plinius aus der Ambrosiana (E 24), die laut eigen-
händiger Signatur von Frater Petrus von Pavia im Jahre 1389 gemalt wurden132) (Fig. 39).

Alle diese Werke zeigen einen von den übrigen rein-italienischen Miniatorenschulen
abweichenden Stil, der nur durch nordische Einflüsse erklärt werden kann. Das letztgenannte

Fig. 38 Rom, Galleria Corsini. Skizzenbuch Blatt 23 verso

Werk weist uns überdies auf nahe Zusammenhänge mit der Tacuina-Werkstatt. Das Motiv
des blumenwindenden und mit einem Kranze geschmückten jungen Mädchens z. B. (Fig. 39)
findet auf mehreren Bildern des Tacuinum in Haltung und Typus nahe verwandte Analoga
(Fig. 11, 12, 15).

Auch ein in der Biblioteca comunale zu Bergamo befindliches Skizzenbuch muß als
Beispiel der neuen Kunstströmung hier angeführt werden133). Es handelt sich, wie schon

131) pIETRO Toesca: Le miniature dell' elogio Fu- fecit 1389 (vergl. Toesca, op. cit. Arte 1907).
nebre di Gian Galeazzo Visconto. Rassegna dArte 1910 133) Pietro Toesca: Michelino da Besozzo e Gio-

Ottobre und Giulio Zappa: Michelino da Besozzo minia- vannino de Grassi. L'Arte VIII, 1905, pag. 321 ff. Man-

tore. L'Arte XIII, 1910, VI. pag. 443—449- teuffel, op. cit. pag. m.

,32) Signiert auf fol. 332: Frater petrus de Papia me
 
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