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Kunsthistorisches Institut <Wien, Universität> [Hrsg.]
Jahrbuch des Kunsthistorischen Institutes — 5.1911

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Kurth, Betty: Ein Freskenzyklus im Adlerturm zu Trient
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https://doi.org/10.11588/diglit.18127#0124
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Betty Kurth Ein Freskenzyklus im Adlerturm zu Trient

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Studien (Fig. 40) nach Miniaturen vom Ende des XIV. Jhs., einem gotischen Figurenalphabet,
dem, wie ich an anderer Stelle auszuführen gedenke, ein deutsches Vorbild aus derselben
Zeit zugrunde liegt, finden sich eine Reihe von Tierzeichnungen (Fig. 41, 42), die, wie so-
wohl aus Technik und Stil als auch aus der großen Verwandtschaft mit den Zeichnungen
der späteren veronesischen Schule hervorgeht, unmöglich vor den Zwanzigerjahren des
XV. Jhs. entstanden sein können. Das Skizzenbuch trägt somit den Charakter eines Modell-

Fig. 54 Florenz, Museo nazionale (Sammlung Carrand). Diptychon

büchleins, deren es ja eine erkleckliche Anzahl gibt, sowohl in Italien, als auch in Frank-
reich und Deutschland, und von denen Julius v. Schlosser etliche in seinen Studien zur
künstlerischen Überlieferung im späten Mittelalter publiziert und geschildert hat256). Das
Charakteristische dieser Vorlagenbücher besteht darin, daß sie nicht, wie Skizzenbücher im
modernen Sinn, Studien nach der Natur oder Entwürfe zu Gemälden enthalten, sondern daß
sie fast ausschließlich Nachzeichnungen aus älteren Werken aufweisen.

256) julius v. Schlosser: Zur Kenntnis der künstlerischen Überlieferung im späten Mittelalter. Jahrbuch d.
Samml. d. Allerh. Kaiserhauses, Band XXIII, pag. 314—326.

Kunstgeschichtliches Jahrbuch der k. k. Zentral-Kommission 1911 13
 
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