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Kunsthistorisches Institut <Wien, Universität> [Hrsg.]
Jahrbuch des Kunsthistorischen Institutes — 5.1911

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Frey, Dagobert: S. Giovanni Battista in Arbe
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https://doi.org/10.11588/diglit.18127#0223
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6g

Dagobert Frey S. Giovanni Battista in Arbe

7"

teten Quadern. Ein charakteristisches
Beispiel hierfür zeigt S. Damiano in
monte bei Barbato auf der Insel Arbe
(Fig. 56). Mit der Mitte des XI. Jhs.
tritt unter dem Einfluß des Benedik-
tinerordens einplötzlicherUmschwung
ein. Mit der Nachahmung der italieni-
schen Kirchentypen und Stilformen
geht auch ein unmittelbarer Auf-
schwung der Mauertechnik Hand in
Hand. Wir finden ein solides Quader-
mauerwerk aus kleinen Werkstücken,
wie es auf Arbe die Klosterkirche
S. Pietro in valle und die Glocken-
türme von S. Andrea und S. Giovanni
zeigen. Das Kirchenmauerwerk von
S. Giovanni kann demnach nur der

späten altchristlichen Zeit angehören, „. <, ,,. . „ . , .....

1 B ' Fig. 59 S. Giovanni Battista, 1 numphbogenkapital

sicher vor dem VII. Jh., da es sich

sowohl vom Bruchsteinmauerwerk der vorromani- gewunden ist; das Klötzen an Stelle der Rosette ist
sehen als auch vom Quadermauerwerk der romani- gerieft. Vier weitere Kapitale zeigen reinromanischen
sehen Periode unterscheidet. Typus. Sie sind brutal in der Plastik, die Blätter

Von den Zierformen kommen in erster Linie die fleischig und ungegliedert, die Voluten massig und
Kapitale in Betracht. Von den Langhauskapitälen schwer. Der Abakus besteht aus zwei unprofilierten
konnte ich acht auffinden. Die Durchmesser variieren Platten, von denen die untere konkaven Schwung
stark von 31-5 bis 40 cm. Alle sind korinthisierend. zeigt, während die zweite ein darüber vorspringen-
Zwei hiervon zeigen zwei Reihen von je acht spitzen, des Quadrat bildet; Klötzchen unterstützen die vor-
scharfkantigen Akanthusblättern und ganz flach re- springende Platte (Fig. 58). Ein Kapitäl stammt aus
liefierte Voluten (Fig. 57). Ein Kapitäl zeigt gefiederte gotischer Zeit. Die Grundform ist ein strammer
Blätter von gröberer Skulptur und reliefierte kleine Kelch, an dem vier schmale dreigeteilte Blätter
Voluten, deren Faszie in ihrem unteren Teil zopfartig emporsteigen, die Ecken der Abakus zu stützen.

Ferner fanden sich noch die beiden
Kapitale der Triumphbogensäulen. Ihr
■-—^f;-.^ .'"•fti Durchmesser beträgt 38-5 und 39*0 cm.
/^y^^^^k^M, ^">er '^n^e ze'gt denselben Typus wie
'// 11 U Wj °-as Langhauskapitäl mit gefiederten

ff/ \ / \ Buttern, nur ohne zopfartig gewun-

— --.■-^'^ dene Faszie (Fig. 59). Das rechte
xx^. yj weist eine eigentümliche Formen-

AV#"' gebung auf, die wir auch ähnlich im

//lliX Ii D°m von Arbe finden; es ist der ro-

//, I 7 manischen Gruppe zuzuzählen (Fig.60).

y //1 Ii | jVon den Kapitalen des Chorumganges
.'/ / I Ii I \ \l konnte ich keines finden, da sie unter

iy I II I J der Schuttmasse vergraben sind.

Jackson gibt eine eingehende Be-
! Schreibung, welche durch die Photo-

graphie Smirich vollkommen be-
stätigt wird: The columns and their
capitals differ a good deal: the cen-

■a- ——j----------------—----------j tral shaft and the two next bat one

to it on each side are much slen-
Fig. 6o S. Giovanni Battista, Triumphbogenkapitiil derer than the rest; the two columns
 
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