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Blümner, Die Gemälde des Panainos am Throne des olympischen Zeus.

Nach alledem mufs ich bei der Meinung verharren, dafs die Zweifrauen-
bilder nicht als den andern gleichwertig gelten können, denn sie sind blofse
Gruppirungen von Figuren, ohne eine zu Grunde gelegte Handlung, die andern
sechs Bilder aber sind Darstellungen von Handlungen von bestimmten Scenen des
Mythus; denn dafs dies auch bei Theseus und Peirithoos nicht der Fall ist, dafs
diese beiden Helden blofs ohne jede innere, äufserlich angedeutete Beziehung
nebeneinander gestellt waren, hat noch niemand behauptet. Wären zwischen den
Zweifrauenbildern und den anderen innere Beziehungen da, dann müfsten wir die
beiden Hesperiden doch offenbar an derselben Schranke finden, wie Herakles und
Atlas, das ist aber nicht der Fall, — sie liegen an gerade entgegengesetzten
Schranken. Es gehört ein starker Glaube dazu, gerade darin, dafs die Hesperiden
vom Atlasbilde durch das vordere, bildlose spuket getrennt sind, mit Petersen »einen
gewissen Zusammenschlufs der ersten und der dritten Triade« zu erkennen. — Ist
dem nun so, nehmen die Zweifrauenbilder in jeder Bildergruppe eine gesonderte
Bedeutung in Anspruch, so mufs das auch an ihrem Platze zu erkennen sein; und
dann können sie nicht, wie beim alten Schema, jedesmal an der dritten Stelle der
Gruppe, ganz rechts, angebracht gewesen sein. Sie in der Mitte anzusetzen, wie
Murray und Trendelenburg thun, verbreitet der Wortlaut des Paus.; sie in einer
anderen Reihe der Schranken unterzubringen, mit Gardner, mufsten wir ebenfalls
ablehnen; so bleibt denn nur noch folgende Möglichkeit:



Ich nehme also an, das jede Schranke in der Mitte zwei mythische Dar-
stellungen enthielt, dafs aber die P'rauengestalten einzeln rechts und links davon die
Vorstellungen mehr ornamental einrahmten. So wird die steife und immer langweilige
Nebeneinanderstellung ruhig und ohne Aktion stehender Figuren glücklich vermieden,
die Frauenfiguren sind auf allen drei Schranken symmetrisch angebracht und corre-
 
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