Overview
Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Deutsches Archäologisches Institut [Editor]; Archäologisches Institut des Deutschen Reiches [Editor]
Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Instituts: JdI — 16.1901

DOI article:
Foerster, Richard: Zu den Skulpturen und Inschrifen von Antiochia
DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.47180#0065
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Foerster, Zu den Skulpturen und Inschriften von Antiochia.

55

wenigsten würde man eine Darstellung des Kaisers in ,Philosophentracht' von dieser
Stadt erwarten. Denn hier gerade traf er die Vorbereitungen und Rüstungen zum
Zuge gegen die Perser, der ihm das Leben kostete. Vorher ist er nicht in Antiochia
gewesen29. Wenn aber Libanios im Epitaphios auf ihn (I, 624, 16) sagt: »viele
Städte stellten jenen neben den Statuen der Götter auf und ehrten ihn so wie diese«,
so pafst dazu die Philosophentracht mit dem scrinium ebenso schlecht, wie die
völlige Abgeschlossenheit der Statue zu der von Gregor von Nazianz (or. III p. 83)
berichteten Thatsache, dafs Julian sich wenigstens in den εικόνες δημόσιαι nicht allein,
sondern in Gesellschaft der Götter bilden liefs.

3. Eine Inschrift von Antiochia.
Am Schlüsse meines Aufsatzes S. 191 that ich auch einer Inschrift Erwähnung,
von welcher mir Toselli gesprochen hatte, welche ich selbst aber nicht hatte finden
können. Sie sollte sich am Felsen an der Wasserleitung oberhalb der Ruinen des
Klosters von S. Paolo befinden und Trajan als Erbauer der Leitung nennen. Inzwischen
habe ich von Toselli folgende Mitteilung über sie empfangen: »y? vous joins ici le
releve de Γ inscription gravee sur la röche dans laquelle est ouvert un puisard sur le
canal des eaux de Daphne, un peu au sud et en amont des ruines du Monastere antique
des St. St. Pierre et Paul, laquelle est gravee en trois lignes dans un encadrement
de qo Centimetres environ de la maniere suivante:

ΘΡΟΙ AN AC
TACISn ΑΛ
AAAIS-

Damit ist allerdings jeder Gedanke an eine Inschrift des Trajan und seiner
Wasserleitung beseitigt. Es ist vielmehr eine Grenzinschrift spätester Zeit, zu lesen:
οροί (όρος?) ’Αναστασίου Παλλαδίου. Wenn Platon (Leg. VIII p. 842 E) es als erste
Satzung des Ζευς οριος hinstellte, dafs jeder eher versuchen solle, den gröfsten Fels-
block als den kleinen Grenzstein zu verrücken, so wurden in später Zeit wie in
Attika die Felsen des Hymettos, Pentelikon und Lykabettos30, so auch in Syrien
Felsen als opot benutzt. Der obigen Inschrift kommt am nächsten diejenige, welche
Seetzen auf dem Wege von Tripolis nach Damaskus fand in regione Wadi el Ghamik
prope Libanum in rupi: όρια αγρού Δαηοστράτου31.
Breslau. Richard Foerster.

meint hat: De plus, il ne serait pas surprenant
que Julien eut une statue a Antioche a cause de
l'incendie qui detruisant a cette epoque le temple
de Zeus dans cette ville, a du necessiter des
reconstructions, d’ou peut-etre VIntervention im-
periale et la reconnaissance des habitants.
29) Dies gegen den Satz von Blanchet: le Cesar et
Jahrbuch des archäologischen Instituts XVI.

ses amis, en choisissant ce type iconographique ne
craignaient point de porter ombrage a l’etnpereur
Constance, naturellement si defiant.
3θ) Vgl. CIA III 414. 415. 416.
3I) CIG III, 4527. Vgl. C. Fr. Hermann, De ter-
minis eorumque apud Graecos religione, Gottingae
1846 p. 35.

6
 
Annotationen