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Deutsches Archäologisches Institut [Hrsg.]; Archäologisches Institut des Deutschen Reiches [Hrsg.]
Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Instituts: JdI — 21.1906

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Berichtigung zu Jahrbuch XX 1905 S. 84
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https://doi.org/10.11588/diglit.29676#0138
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BERICHTIGUNG ZU JAHRBUCH XX 1905 S. 84.

Beim Niederschreiben des Textes für die Ausgabe der ostgriechischen Grab-
reliefs finde ich, daß ein ganzer Abschnitt meines Aufsatzes über das Beiwerk auf
diesen Reliefs auf einem Beobachtungsfehler beruht. Der Kommentar, den ich a. a. O.
zu dem 'Denkmal mit der Rundbasis' gegeben habe, gehört nicht dorthin, denn auf
dem besprochenen Relief, Taf. 6, ß, ist gar kein solches Denkmal dargestellt: eine
Fälschung hat mich getäuscht. Da mein Irrtum bereits begonnen hat sich zu ver-
breiten — vgl. Altmann, Die römischen Grabaltäre S. 4 —, beeile ich mich, ihn
richtig zu stellen; anderes wird in der abschließenden Publikation berichtigt werden.
Um das Ergebnis vorweg zu nehmen: die Sirene auf dem Relief a. a. O.
Taf. 6, ß hat ursprünglich auf einem einfachen Pfeiler wie die anderen gestanden.
Der Fälscher hat nun seine Inschrift epton oupav(G) nicht auf die alte, wohl etwas
verwitterte Oberfläche gesetzt — das deutet schon Maffei, Museum Veronense S. 56
an -—-, sondern hat eine leicht gewölbte Fläche hergestellt, die trotz etwas unregel-
mäßigen Kontures den Eindruck eines runden Sockels macht; links daneben ist aber
der alte Kontur des Pfeilers grade noch kenntlich. Was ich für das trennende Profil
zwischen Rundbasis und viereckigem Sockel gehalten hatte, ist halb der Deckel des
Kastens, den die Dienerin hält, halb die darüber verstreichende Übergangsfläche
zwischen dem alten Kastendeckel und der neuen Wölbung. Unter der Lupe erkennt
man, daß auch der Deckel des Kastens entstellt ist: der Fälscher hat ihm einen
doppelt geschwungenen Rand gegeben, wobei er offenbar an die Polster römischer
altarförmiger Urnen dachte. Soviel glaube ich auch ohne Untersuchung des Originales
feststellen zu können.
Göttingen.

E. Pfuhl.
 
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