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Deutsches Archäologisches Institut [Editor]; Archäologisches Institut des Deutschen Reiches [Editor]
Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Instituts: JdI — 30.1915

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Buschor, Ernst: Skythes und Epilykos
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https://doi.org/10.11588/diglit.44516#0050
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E. Buschor, Skythes und Epilykos.

des Epilykos überhaupt nicht existiert. Man würde angesichts der stilisti-
schen Übereinstimmung der Schale mit den Skytheswerken eher die Töpfersignatur
ergänzen wollen, wenn man nicht überhaupt der Inschrift Sinn und Korrektheit
absprechen müßte. Das doppelte Prädikat . . σεν καλός kann nur durch ein Ver-
sehen erklärt werden, und die Tatsache, daß sich Επ[ιλυκος] καλός auf der Außen-


Abb. i. Louvre G io.

seite wiederholt, spricht entschieden dafür, daß dasselbe im Innenbild gemeint war.
καλός als Adverb zu fassen, geht nicht an. Pottier hat Mon. Piot IX S. 171 mit
Recht erklärt, daß das καλός auf den Epilykosschalen nicht auf einmal etwas ganz
anderes bedeuten kann als auf tausend anderen Vasen, und nachdem sich das Επιλυκος
καλός auf allen anderen Gefäßen als eine von Skythes beliebte einfache Lieblings-
inschrift erklärt hat, wird man das . . σεν der Hermesschale als eine durch Ver-
schreibung eingeschlichene und durch das nachfolgende καλός korrigierte Irrung
der Malerhand ungezwungener erklären als durch die Annahme, Skythes habe —
nicht ohne Verstoß gegen die Grammatik -— seinen Chef als παις καλός gefeiert..
 
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