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Deutsches Archäologisches Institut [Hrsg.]; Archäologisches Institut des Deutschen Reiches [Hrsg.]
Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Instituts: JdI — 30.1915

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Jahresbericht des Kaiserlich Deutschen Archäologischen Instituts
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https://doi.org/10.11588/diglit.44516#0383
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JAHRESBERICHT
DES KAISERLICH DEUTSCHEN ARCHÄOLOGISCHEN INSTITUTS
FÜR DAS JAHR 1914.

Der Ausbruch des Krieges mußte auch die Tätigkeit unseres Instituts in der zweiten
Hälfte des Berichtsjahres stark beeinflussen. Sämtliche jüngeren Angehörigen des Instituts,
die Assistenten, Hilfsarbeiter, Stipendiaten, stellten sich in irgendeiner Form dem Vater -
lande zur Verfügung, und die für das Jahr 1914/15 neugewählten Stipendiaten konnten
ihre Stipendien nicht antreten. Wenn dieser Bericht trotzdem mit Genugtuung aussprechen
darf, daß die Arbeit des Instituts auch in diesem Jahre ihren Fortgang genommen hat, daß
unsere Zeitschriften weiter erschienen, unsere Veröffentlichungen gefördert, wissenschaft-
liche Arbeiten unternommen worden sind, so darf er füglich mit einem Wort des Dankes
an diejenigen beginnen, die den Fortgang der Arbeiten ermöglicht haben, in erster Linie
an die Leiter unserer Zweiganstalten. Die Herren Delbrueck in Rom, dem als freiwilliger
Hilfsarbeiter Herr H. Koch zur Seite trat, Karo und Knackfuß in Athen, denen sich während
des größten Teiles des Berichtsjahres Herr A. Brueckner gesellte, haben es auf sich genom-
men, in dieser Zeit fern der Heimat auf ihrem Posten zu bleiben und die Arbeit fortzusetzen,
zu der das Reich, worauf wir mit Stolz hinweisen dürfen, wie in Friedenszeiten die Mittel
gewährt hat. Herr Ritterling hat auf die ersehnte Ruhe verzichtet und, unterstützt durch
Herrn F. Drexel, für seinen Nachfolger die Leitung der Römisch-Germanischen Kommission
fortgeführt. So hat auch das Institut an seinem bescheidenen Teile dazu beigetragen, den
Grundsatz zu verwirklichen, daß wir auch in so schweren Zeiten nichts stillstehen lassen,
was nicht unbedingt stillstehen muß, und daß wir auch in wilder Kriegszeit unsere Kultur-
aufgaben fördern.
Zu der ordentlichen Plenarversammlung, die vom 21.—23. April 1914 tagte, trat die
Zentraldirektion zum ersten Mal in ihrer neuen, erweiterten Gestalt zusammen.
In der Reihe seiner Mitglieder hat das Institut im verflossenen Jahre besonders schwere
Verluste erlitten. Allen voran möchten wir auch an dieser Stelle Alexander Conzes gedenken,
den wir am 19. Juli 1914 verloren. Von seinen Ehrenmitgliedern verlor das Institut ferner
Fr. Adickes in Frankfurt a. Μ. (f 4. Februar 1915) und C. Klügmann in Berlin (f 18. Januar
1915). Von seinen ordentlichen Mitgliedern starben: J. Dechelette in Roanne, G. Gatti in
Rom, B. V. Head in London (f 12. Juni 1914), L. A. Milani in Florenz, G. Perrot in Paris
(t 3°· Juni I9I4), N· Persichetti in Aquila, J. Schubring in Lübeck (f 5. Juni 1914); von
seinen korrespondierenden Mitgliedern Th. Burckhardt-Biedermannin Basel (f 26. Mai 1914),
Μ. Granados in Soria, H. Kohl in Berlin (f 26. September 1914), H. Schultz in Göttingen
(f 17. Februar 1915), G. Sordini in Spoleto, Μ. L. Strack in Kiel (f IO. November 1914)·
 
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