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Deutsches Archäologisches Institut [Hrsg.]; Archäologisches Institut des Deutschen Reiches [Hrsg.]
Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Instituts: JdI — 30.1915

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Jahresbericht des Kaiserlich Deutschen Archäologischen Instituts
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https://doi.org/10.11588/diglit.44516#0385
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III

des Palatin, in dem S. Maria Antiqua liegt. Daß die Wintervorträge in Rom wie
in Athen ausfielen, war selbstverständlich. Eine Sitzung hat nur im April stattgefunden.
Im Sommer veranstaltete Herr Karo eine Reihe von Führungen in den Museen von Ancona,
Bologna und Florenz, an denen sich in Ancona auch Herr Delbrueck beteiligte.
Herr Delbrueck wohnte im April der Plenarversammlung der Zentraldirektion bei
und bereiste im Juni die Marken.
Von den Römischen Mitteilungen erschien der Band XXIX, vom Realkatalog der
zweite Halbband des ersten Bandes.
Bibliothek und Apparat haben sich auch in diesem Jahre in erfreulicher Weise vermehrt.
In Athen stand den Sekretären bis zum Ausbruch des Krieges Herr Fimmen zur
Seite, bis zu welchem Zeitpunkt durch die Zuwendung des ungenannten Gönners, dem wir
schon im vorigen Jahre herzlich danken durften, auch Herr Weigand seine byzantinischen
Studien fortsetzen konnte. Den größten Teil des Berichtsjahres mit Ausnahme der Monate
August bis November weilte, wie bereits erwähnt, Herr A. Brueckner in Athen, um gemein-
sam mit Herrn Knackfuß die Ausgrabungen am Kerameikos zu leiten. Daß das preußische
Kultusministerium trotz der großen Schwierigkeiten, die das Kriegsjahr dem Schul-
betriebe brachte, den Herrn Brückner erteilten Urlaub auch nach Kriegsausbruch aufrecht-
erhielt und uns dadurch die Fortsetzung der begonnenen Ausgrabung ermöglichte, müssen
wir mit ganz besonderem Dank erwähnen. Über die bisherigen Ergebnisse der Grabung,
die sich der lebhaftesten Förderung seitens der griechischen Behörden erfreute, hat Herr
Brückner einen vorläufigen kurzen Bericht im Archäologischen Anzeiger veröffentlicht.
Teilweise in das Berichtsjahr fallen auch noch die schon im vorigen Bericht er-
wähnten Ausgrabungen und Forschungen, die auf Veranlassung Seiner Majestät des
Kaisers in Korfu veranstaltet wurden. Sie wurden von Herrn Dörpfeld, teilweise in
Anwesenheit von Herrn Karo, geleitet und haben wichtige Funde, besonders an archi-
tektonischen Terrakotten, gebracht.
Herr Karo hat vom I. bis 16. Mai in Candia und Knossos eine Führung veranstaltet.
Die einzige Sitzung fand am io. Dezember als Gedenkfeier für A. Conze statt.
Von den Athenischen Mitteilungen erschien Band XXXIX. Erschienen ist ferner
der kleine, von G. Karo verfaßte »Führer durch die Ruinen von Tiryns«.
Zum l. Oktober des Berichtsjahres hatte Herr Ritterling, einem schon früher geäußerten
Wunsche folgend, seine Entlassung aus dem Amte des Direktors der Römisch-Germani-
schen Kommission erbeten und erhalten. Die Zentraldirektion ist sich mit der Römisch-
Germanischen Kommission einig in dem tiefen Bedauern über diesen Entschluß. Mit
dem Dank und der Anerkennung für alles, was Ritterling geleistet, dürfen wir der
sicheren Hoffnung Ausdruck geben, daß die seit langen Jahren bestehende Arbeits-
gemeinschaft, das Zusammenwirken mit Ritterling im Interesse der römisch-germanischen
Forschung durch sein Ausscheiden aus dem Amt nicht berührt werden wird. Die Zentral-
direktion wählte im Juli 1914 zu Ritterlings Nachfolger Walter Barthel. Seine Ernennung
durch den Herrn Reichskanzler traf Barthel bereits im Felde, aus dem er, wie wir, den Er-
eignissen vorgreifend, schmerzbewegt auch hier verzeichnen müssen, nicht zurückkehren
sollte. Sofort mit Kriegsausbruch hatte Herr Ritterling, wie schon oben erwähnt, sich
bereit .erklärt, für seinen Nachfolger einstweilen die Geschäfte der Römisch-Germanischen
Kommission weiterzuführen, wofür ihm das Institut zu größtem Dank verpflichtet ist.
Ihm zur Seite stand als Assistent Herr F. Drexel, während die jüngeren Hilfsarbeiter ins
Feld rückten.
Eine Jahressitzung der Kommission fand mit Rücksicht auf die Zeitverhältnisse
nicht statt.
Das VII. Heft der Berichte der Römisch-Germanischen Kommission ist erschienen,
der Druck des VIII. Heftes weit vorgeschritten.
Auf den Fortgang der von der Kommission unterstützten Veröffentlichungen mußte
naturgemäß der Krieg einen stark hemmenden Einfluß ausüben, da die Verfasser teils, wie
 
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