Journal für die Baukunst: in zwanglosen Heften (11.1837)

7. De P ambour, über Dampfwagen auf Eisenbahnen. §. 82, 105

7.
Practische Abhandlung über Danipfwagen auf
Eisenbahnen.
(Vom Herrn Chev. F. M. G. de Tambour.)
(Fortsetzung von No. 2. Heft 1., No. 9. Heft 2., No. 11. Heft 3., No. 14. Heft 4. des vorigen
und No. 2. Heft 1. dieses Bandes.)

Achtes CapiteL
Von der Reibung der Räder auf den Bahmchienen.

§. 82.
Maafs derselben,
Die oben beschriebenen Versuche über die Geschwindigkeit und Ladung
der Dampfwagen geben zugleich Auskunft über einen andern Gegenstand
bei der Bewegung dieser Maschinen, von welchem wir noch nicht gebandelt
haben, nemlich über das Eingreifen der Räder auf die Schienen.
Wir haben bei der Beschreibung eines Dampfwagens bemerkt, dals
die Kraft des Dampfes eben so wirkt, wie wenn man die Fuhrwerke
durch Eingreifen in die Speichen der Räder forttriebe. Da nun bei die-
ser Wirkungsart der einzige Gegenstützpunct der Kraft das Eingreifen der
Räder auf die Schienen ist, so würde der Dampf, wenn die Gegenwir-
kung zu schwach wäre, die Räder zwar drehen, aber sie würden auf den
Schienen schleifen, statt einzugreifen; sie würden sich drehen, aber der
Dampfwagen würde an derselben Stelle stehen bleiben.
Je schwerer die Ladung ist, welche die Maschine fortziehen soll:
je gröfser ist die dazu nüthige Zugkraft, und je mehr Widerstand müssen
also die Stützpuncte leisten, auf welchen die Räder aufstehen. Wenn
daher die Ladung zu stark ist, so ist zu fürchten, dafs, wenn es gleich
der Maschine sonst noch nicht an Kraft fehlt, doch die Stützpuncte auf den
Schienen nicht Widerstand genug leisten werden.
Crelle’s Journal d. Baukunst Bd. 11. Hft. 2.

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