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Journal für die Baukunst: in zwanglosen Heften — 13.1839

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1. Heft
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Crelle, August L.: Zum überschläglichen Entwurf einer Eisenbahn zwischen Frankfurt a. d. O. und Breslau
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https://doi.org/10.11588/diglit.42059#0010

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2 1. Zum überschlägl. Entwurf e. Eisenbahn zwischen Frankfurt a. d. 0. und Breslau.
der Hauptstadt der Preufsischen Monarchie und entweder vermittelst der
OderschitFahrt von Frankfurt a. d. O. abwärts, oder vermittelst der künf-
tigen Eisenbahn zwischen Berlin und Stettin, mit der Ostsee in Verbindung
bringen, und zwar in eine Verbindung, gegen welche die OderschitFahrt
oberhalb Frankfurt a. d. O. nie aufkommen kann und sie durchaus nicht
ersetzt, indem der FIuFs hier nur einen kleinen Theil des Jahres hin-
durch und bekanntlich immer nur sehr unvollkommen schiffbar ist. In
weiterer Ausdehnung durch Oberschlesien aber, wo die Oderschiffahrt noch
viel unpracticabler ist und die Wasserverbindung mit der March und der
Donau ganz fehlt, wird die Eisenbahnstrafse in der Folge die Ostsee mit
der Donau und folglich, vermöge der DonauschifFahrt, weiter mit der
Levante in Verbindung bringen und so dem Levante-Handel quer durch
Europa einen Weg öffnen, der beinahe in keiner andern Richtung so be-
quem und passend möglich ist. Denn man kann, fast nur dem Oder-
thaie folgend, ohne Schwierigkeit in das Donau-Thal gelangen; selbst
der Uebergang in dieses Thal aus dem des Mains und Rheins ist schwie-
riger. Nirgend ist die Abdachung, wie ein Blick auf eine Gebirgs-Carte
zeigt, so flach und das Gebirge so niedrig, als in der Richtung des Oder-
thals. Da nun diese Richtung die grofse Strafse für den Welthandel zu-
gleich über 100 Meilen lang durch den Preufsischen Staat lenkt und die-
ser es ganz in seiner Gewalt hat, den Handel im Grofsen auf diesem
Wege au sich zu ziehen, so ist die Eisenbahnlinie durch Schlesien ins-
besondere auch fiir den Preufsischen Staat von der höchsten Wichtigkeit.
Für die Zukunft also, die inzwischen gar nicht so sehr fern liegt,
da die Bahn im Oestreichischen schon in der Ausführung begriffen ist, er-
öffnen sich für eine Eisenbahn durch Schlesien, die Oder entlang, fast un-
absehliche Aussichten auf Frequenz und Ergiebigkeit. Aber auch noch
näher und unmittelbar, blofs durch die Strafse bis Breslau, ist schon der
grofse Nutzen zu erreichen, den ein stets fahrbarer, die Transportkraft
so sehr vermindernder Weg wie eine Eisenbahn, durch die Verbindung
der an Erzeugnissen so reichen, aber wegen Mangel an Communication
noch so wenig ausgebeuteten Provinz Schlesien und ihrer Hauptstadt mit
Berlin und der Ostsee gewähren rnufs.
Schon für diesen Theil der Eisenbahn, blofs bis Breslau, giebt die
jetzige Frequenz auf den bisherigen Strafsen in dieser Richtung eigentlich
keinen Maafsstab. Die jetzige Frequenz ist offenbar nur unbedeutend ge-
 
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