DOI Heft:
3. Heft
DOI Artikel:Crelle, August L.: Gekuppelte Schienenstühle unter den Stößen der Schienen von Eisenbahnen, die auf hölzernen Quer-Unterlagen ruhen
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.42059#0291
9. Gekuppelte Schienenstuhle für Eisenhahnen.
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selbst blofs durch Maulwurfsgange, an einer Seite aufgelockert wurde, liegt
alsbald das Ende der einen Schiene etwas höher als das andere. Dieser
Unterschied der Höhe der Schienen-Enden wird aber durch die Wirkung
der Fuhrwerke schnell vergröfsert; denn das von der hohen nach der
niedrigem Schiene hin rollende Rad fällt nunmehr auf die letztere, und
der Druck des rollenden Rades wird zum Schlag oder Stofs; und dann
ist die Wirkung wegen des ungeheuren Gewichts der Wagen, besonders
der Dampfwagen, die 200 bis 250 Ctr. wiegen, gewaltig. Die niedrigere
Schiene wird also gleichsam weiter hinunter gerammt, und sehr bald kann
de? Stofs der Schienen die Gestalt annehmen, wie Taf. IV. Fig. 1. sie
vorstellt. Dann kann schon möglicherweise das von der niedrigem auf
die höhere Schiene rollende Rad aus der Bahn springen; geschieht dies
aber auch nicht, so wird doch der Stofs des von der hohem nach der
niedrigem Schiene laufenden Rades noch immer stärker werden; und wenn
die Ausbesserung nicht schnell erfolgt, so wird das Holz bald so sehr schief
gedrückt werden, dafs die niedrigere Schiene gar nicht mehr auf dem Schie-
nenstuhl aufruht. Alsdann aber wird sie in den Boden gedrückt werden,
und unausbleiblich mufs dann das Rad die Bahn verlassen; oder aber das auf-
wärts rollende Rad kann nicht mehr den Sprung vollführen. ' Der Scha-
den kann dann sehr bedeutend sein. Der geringste Schaden ist noch der,
wenn die Ketten springen, durch welche die Wagen an einander gehängt
sind. Der Stofs aber, auch hiebei schon, oder auch der, welchen der vor-
derste Wagen, der Dampfwagen, beim Aufwärtsfahren erfährt, wird so
heftig sein, dafs die darauf stehenden Personen hinuntergeworfen werd.,
können, oder aber, dafs der Wagen zertrümmert wird. Noch kürzlich
ist wieder, wie die Zeitungen es berichten, ein solcher Fall auf einer Ei-
genbahn in England vorgekommen, und es sind dabei mehrere Menschen
schwer beschädigt worden.
Man kann nun zwar die Unterstützung der Schienen an den Stöfsen
dadurch etwas verstärken, dafs man die stärksten und breitesten Scbienen-
bölzer (diejenigen von den Stamm-Enden der Bäume) aussucht und sie
unter die Stöfse bringt; auch macht man gewöhnlich die Schienenstühle
unter den Stöfsen um 1 Zoll breiter als die übrigen, damit die Schienen-
Enden weniger leicht die Unterstützung durch den Schienenstuhl verlieren
mögen; indessen ist dieses Aushülfsmittel doch offenbar nur wenig wirk-
sam und keinesweges zureichend.
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selbst blofs durch Maulwurfsgange, an einer Seite aufgelockert wurde, liegt
alsbald das Ende der einen Schiene etwas höher als das andere. Dieser
Unterschied der Höhe der Schienen-Enden wird aber durch die Wirkung
der Fuhrwerke schnell vergröfsert; denn das von der hohen nach der
niedrigem Schiene hin rollende Rad fällt nunmehr auf die letztere, und
der Druck des rollenden Rades wird zum Schlag oder Stofs; und dann
ist die Wirkung wegen des ungeheuren Gewichts der Wagen, besonders
der Dampfwagen, die 200 bis 250 Ctr. wiegen, gewaltig. Die niedrigere
Schiene wird also gleichsam weiter hinunter gerammt, und sehr bald kann
de? Stofs der Schienen die Gestalt annehmen, wie Taf. IV. Fig. 1. sie
vorstellt. Dann kann schon möglicherweise das von der niedrigem auf
die höhere Schiene rollende Rad aus der Bahn springen; geschieht dies
aber auch nicht, so wird doch der Stofs des von der hohem nach der
niedrigem Schiene laufenden Rades noch immer stärker werden; und wenn
die Ausbesserung nicht schnell erfolgt, so wird das Holz bald so sehr schief
gedrückt werden, dafs die niedrigere Schiene gar nicht mehr auf dem Schie-
nenstuhl aufruht. Alsdann aber wird sie in den Boden gedrückt werden,
und unausbleiblich mufs dann das Rad die Bahn verlassen; oder aber das auf-
wärts rollende Rad kann nicht mehr den Sprung vollführen. ' Der Scha-
den kann dann sehr bedeutend sein. Der geringste Schaden ist noch der,
wenn die Ketten springen, durch welche die Wagen an einander gehängt
sind. Der Stofs aber, auch hiebei schon, oder auch der, welchen der vor-
derste Wagen, der Dampfwagen, beim Aufwärtsfahren erfährt, wird so
heftig sein, dafs die darauf stehenden Personen hinuntergeworfen werd.,
können, oder aber, dafs der Wagen zertrümmert wird. Noch kürzlich
ist wieder, wie die Zeitungen es berichten, ein solcher Fall auf einer Ei-
genbahn in England vorgekommen, und es sind dabei mehrere Menschen
schwer beschädigt worden.
Man kann nun zwar die Unterstützung der Schienen an den Stöfsen
dadurch etwas verstärken, dafs man die stärksten und breitesten Scbienen-
bölzer (diejenigen von den Stamm-Enden der Bäume) aussucht und sie
unter die Stöfse bringt; auch macht man gewöhnlich die Schienenstühle
unter den Stöfsen um 1 Zoll breiter als die übrigen, damit die Schienen-
Enden weniger leicht die Unterstützung durch den Schienenstuhl verlieren
mögen; indessen ist dieses Aushülfsmittel doch offenbar nur wenig wirk-
sam und keinesweges zureichend.