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Kaukasische Post: die deutsche Monatszeitung aus dem Südkaukasus — 9.1914 (5. Januar -16. August)

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No. 15 (13./26. April 1914)
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Äctufafifd&e^pft. JSeis

ber beutfchen nationalen Arbeit eniprechenbe 2Jiaßnahmen
treffen"

DaS Drgan ber Agrarier, bie „Deutfdje Tageszeitung",
fagt bei ber Sefpredjiung bei foeben erfolgten VefchluffeS b(*
treffenb einen ©tnfu^r^ott für nach ftinnlanb importiertes beut*
fcheS ©etreibe: „Diefe -iJtaßnahme wirb burchauS nicht burch
eine tüirtfc^afttic^e Rotwenbigfett ^erOorgerufen, fonbern ifl
nnr als feinbfeliger Aft RußlanbS Deutfchlanb gegenüber er*
bacht." Leiter fagt baS Statt: „Deutfchlanb fann einem tohU
fchafttichen Kriege mit Rußlanb ruhig entgegenfehen; wenn
Rußlanb biefen ßrieg burchauS wünfdjen foHte, fo werben wir
nict/t zurückgehen. UebrigenS liegt borläufig fein ©runb bor,
biefe Angelegenheit tragifa; gu betrauten, ©oweit eS menfeh«
licher Verfianb borauSfehen fann, wirb Rußlanb ben angenonv
menen Vefchluß fehr balb bitter bereuen/'

Die Dfterartifel ber weiften SBiener Blätter äußern fic§
mit unberufener Veforgnis über baS gigantifche SBachStum
ber Militärmacht RußlanbS unb bie ^Beziehungen Defterreich--
Ungarns ju Rußlanb. Sie „Reue gr. treffe" fabreibt bei 33e^
hanblung ber ruffifcheu Lüftungen: „Defierreich unb Deutfch

tanb haben alle Urfache auf ber &ul |u fein. Sebod) aua) Rußlanb Deutfdjlanb.
fotlte bellen eingebenf fein, ba§ fein Umfang jtdj ben ©renken 3um Statthalter für @ l f a ß Sothrtn

genähert $at, welche gu erreichen unb längere 3eit ju bewahren ' 9 * n anfielle beS im 3ufanuuenhange mit ber bielbe^
nur friegerifchen Sarbarenftaaten gelungen tfl." . fprochenen 3«bern Affäre zurückgetretenen ©rafeu äßebel, ber

DaS „Reue Liener Tageblatt" betont, baß Oefterretct)* I ^reufeifc^e 2fttnifter ber Innern o. D a 11 tu i ernannt Würben.
Ungarn alle feine Gräfte anfpannen müffe, bamit na) auf bem j ^uf Soften eines preußijchen SnnenminifterS ift ber 51t
Halfan anftatt ber türfifc^en £errfchaft feine ruffifche &en> | 3"t ber Silbung beS fonferbatib«liberalen VlocfS im

frembgläubige 23ebölferung näher gu prüfen. Sem aftinifterrat
follen bie Arbeiten ber im $al;re 1910 auf Snitiatibe % 31.
©totbptnS unter a3orfi^ ber Senators S. 21. ©eorgijewfft ge*
bilbeten befonberen interrefforttichen Konferenz borgelegt werben,
©egeuwärttg werben bie Arbeiten biefer Konferenz fbfiema*
tifiert.

Raa) ben enbgüttigen fteftfletlungen beS ©tatiftifchen £0.
miteeS ftnb im 3 a h r e 1913 in 88 ©oubernementS beS euro*
pätfehen unb afiatifchen RußlanbS g e e r u t e t worben (in
Mionen Pub): Joggen — 1568, SBeijen — 1707, ©erfte —
777, 3)iaiS — 130 unb &afer 1108.

Saut Nachrichten ber „Dorg..prom. ©af." hat baS bieS*
jährige 2Binterforn in ©üörußlanb burchauS befriebigenb über*
wintert. Der allgemeine ©tanb b e s 20 i n t e r*
f 0 r n S wirb als Weit über mittel angegeben.

Ausland.

fchaft ober fein ruffifcheS Protektorat feftige. ©egenmärtig fönne
Rußlanb nur banaty ftreben, feinem unmittelbaren (Sinfluß nur
bie Meerengen §u unterwerfen, bereu Verteibigung nicht ben
Pflichten Defterreich'UngarnS gehört,

Prinz £arl b 0 n Rumänien, ber ©ohn beS
rumänifchen ßronprtnzenpaareS, ber im 2ftätz mit feinen ©Item
Zum Sefuch in Petersburg weilte, Wirb, wie oerlautet, im 3Jiai
in ber Krim eintreffen.

Reichstage oft genannte föerr Söbel berufen worben.

3ur §rage beS ©ebttrtenrücfgangeS in Deutfch*
lanb teilt oie amtliche „©tatifiifche Eorrefponbenj" mit, bafc
in preufeen 1912 ermittelt würben: 1 222 168 ©eburten,
672 228 ©terbefälle einfchliefelich 35 925 totgeborenen, fowie
328 340 @hefchtie§ungen. 3m ^ah^e 1913 finb nach ben oor-
läufigen Ermittelungen geboren 1 206 775 einliefeUa) 35 860
totgeborenen, geltot ben 656 Oll p^rfonen (mit ben totge«
burten), ©hefchtiefeungen fanbeu 323 717 ftatt. Vergleicht man
Das engtifche ^önigSpaar, oon beffen beborjtehenbem i bie 3al;re 1909 bis 1912 miteinanber, fo fäEt bie ©rfchetnung
Sefuch ber finntänbifchen ©chären bie Rebe war, fommt, wie ! auf, ba§ bie (Seburtenja.hl oerhältniSmä&ig abnimmt, bie @hs^
bie „Row. SBr." aus ber britiftt)en Sotfchaft erfährt, nicht ! frequenj bagegen aunimmt. Daraus gel;t h^roor, ba§ bie ehe
naa) Stufelanb.

Der neuernannte ©eneralfuperintenbent

beS 3«oSfauer ^onfijtorialbejirfS Paul 2BiÜi»
gerobe ift m SRoSfau eingetroffen unb hat bie ^unftionen feines
Amtes übernommen. Die feierliche 3"trobuftion beSfelben finbet
am 27. April ftatt.

Den beS DireftorS ber ReidjSbanf

hat baS ReichSratSmitglieb ©chipow angenommen.

Der Eurator beS Petersburger Seh^be*
3 i r f S, Pruttfchenfo, ber wegen Differenzen mit bem Unter-
richtSmintfter oon feinem pofien ^tücfgetreten ift, ijt jum
außeretatmäßigen äRitgliebe beS ^onfeilS beS UnterrichtSmini«
fierS ernannt worben.

3n Regierungsfreifen ift es ber „Row. 3ßr." jufolge für
wünfehenswert befunben worben, in nächfter 3eit bie % r a g e
ber frembftämmigen@chulen refp. bie $rage ber
Drganifation beS Schulunterrichts für bie frembfiämmige unb

liehe gruchtbarfeit in nicht unerheblicher Abnahme begriffen ift.

Oefterreid^Uttßarn,

äßie unterm 8. April aus 2Bien gentelbet wirb, leibet
ber alte Slaifer gran3*3ofef feit 2 2Bochen an
einem hartnäefigen Hungens unb ^ehlfobf Katarrh- Die Rächt«
ruhe beS ÄaiferS wirb burch heftigc ^uRenanfäße geftbrt. Die
Temperatur ijt erhöht. DaS Allgemeinbefinben ift befriebigenb.

©ehweben.

Die © e n e f u n g b e S $i ö n i g S ® u ft a 0, ber fich
befanntlia) einer äftagenoperation unterjiehen mußte, nimmt,
wie aus ©tocfholm gemelbet wirb, einen normalen Verlauf.
Der Stönig hat bereits einen fletnen Spaziergang machen
fönnen

3Bie bie ^politifen" aus ©tocfholm erfährt, foU es jeboch
leiber außer 3weifet fielen, baß baS Seiben beS Königs ©uftab
burch eine ^rebSgefchwulft berurfaa)t ift.

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