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Kunst- und Denkmalpflege in Schlesien: Niederschlesien — 2.1939

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Braun, Edmund Wilhelm: Studien zur schlesischen Barockplastik
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https://doi.org/10.11588/diglit.19995#0144
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lieh Weisfeldt — die Hand im Spiele gehabt haben." Seine Analyse
des Stils dieser Säule ist ausgezeichnet und erschöpfend. Aber wir
können noch einen weiteren, entscheidenden Schritt machen. Das
Troppauer Immaculatabozzetto läßt keinen Zweifel mehr darüber
zu, daß der Bildhauer der Hirschberger Pestsäule in der nächsten
Umgebung Weisfeldts zu suchen ist, und daß ihm wahrscheinlich ein
Modell Weisfeldts vorgelegen hat. Also war die von dem Erzpriester
A. J. Caffart1) gestiftete Hirschberger Märiensäule (Abb; 71) wohl ein
Auftrag an den Meister selbst, den die Werkstatt ausführte. Er war
ja bekannt genug in Hirschberg, wo er nach Wiese um dieselbe Zeit
eine Reihe von Altären in der Pfarrkirche aufgestellt hat. Alles
stimmt an beiden Madonnen überein, die schlanke Gestalt, die Ge-
wandung, die Kopf- und Gesichtsbildung, das hübsche modische
„Fichu", die weiche Lockenfülle, die Parallelfalten, und doch ist bei
der Hirschberger Statue alles viel trockener, braver und „bürger-
licher", als an dem Bozzetto.

J) „Die Schlesische Mariensäule", S. 92.

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