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Ockholm

183
Siegel: Im J. 1847 wurde ein messingnes Kirchensiegel angeschafft (Hansen-Nielsen erwähnt ein Siegel, das
ein Kreu% mit Glorie enthält mit der Unterschrift: via crucis via lucis). — Siegel nach dem Dän. Atl. (S. 418) :
Christus am Kreu^ mit Umschrift: Das Kirchspiel-Siegel Ockholm %um heiligen Creu% Kirche.
Dem hl. Kreu% geweiht.
BAU. Geschichtliches: Ursprünglich gehörte Ockholm zu Nordstrand. In der Designatio
von 1240 und dem Catalogus vetustus wird „Ockeholm“ als eigenes Kirchspiel der Strander
Beltringharde genannt. Bei der großen Flut von 1362 geht die Kirche zugrunde und der
Rest des Kirchspiels wird zur Hallig. Im 16. Jahrhundert allmähliche Eindeichung. Ockholm
wird landfest.
1555 Erbauung einer neuen Kirche, dem hl. Kreuz geweiht.
1634 wird Ockholm durch die große Flut wieder vernichtet, dabei werden auch Kirche
und Glockenhaus fortgeschwemmt und der größte Teil der Bevölkerung kommt um.
1641 Beginn neuer Eindeichung mit Unterstützung des Königs Christian IV.
1647 Die Kirche neu erbaut, jedoch an einer anderen Stelle. Der König schenkt dem Dorf
als Baumaterial die Steine des 1629 von den Kaiserlichen zerstörten, in der Nähe gelegenen
Fraumettenhofes, eines adligen Sitzes. — Zur Ausstattung schenkte der Landvogt J.
Wittmack die Kanzel, die bei der großen Flut 1634 bei Ockholm angetrieben war und aus
Odenbüll auf Nordstrand stammen soll.
1888 Westgiebel erneuert.
1909 Ostseite erneuert (Maueranker).
Hage, Bange füge: Die auf einer Warf zwischen Pastorat (im Osten) und Schule (im
Westen) gelegene kleine Kirche ist ein einfacher Saalbau von 1647.
Material: Der Bau besteht im unteren Teil aus Granitquadern, und zwar wurden an
Nord- und Südseite drei Reihen, an der Ostseite zwei und an der Westseite eine Reihe
Quadern versetzt. Darüber an Nord- und Südseite rote Backsteine im Blockverband, Format
27 x 13 X9 cm. Ost- und Westseite sind erneuert und zeigen modernes Kleinformat. Ziegel-
dach; die Nordseite hatte 1888 noch Strohdach.
Hingänge : Das Nordportal, ursprünglich, mit Korbbogen und Rundstabeinfassung, ist
vermauert. Das südliche wurde nach 1888 mit Stichbogenversehen und neu umkleidet.
Fenster: Nord-, West- und Ostwand sind ohne Fenster. Die Südwand hat vier Korb-
bogenfenster, wohl aus der Erbauungszeit, mit hölzernen Kreuzen. In der Ostwand eine
rechteckige Luke.
Decke: Niedrige Balkenlage. Vor dem Altar, in der Mitte der Decke, tonnenförmige 31
Wölbung mit Bretterverschalung. Nach Westen zu wird dieser Teil abgegrenzt durch zwei
marmoriert angestrichene Ständer mit profilierten Kopfbändern. Der Unterzugsbalken,
den die Pfosten tragen, zeigt eine Rocaillekartusche, deren Inschrift besagt, daß Andreas
Johannsen Altar, Kanzel und Boden 1777 renovieren und ausmalen ließ.
GLOCKENTURM. Nordöstlich der Kirche steht 6 m entfernt ein hölzerner Glockenturm.
Achtseitige Form, Ständer leicht nach innen geneigt, senkrechte Lattenverschalung. Oben
durchbrochene Zone (Schallöffnungen). Der achtseitige Helm, dessen Vorkragung durch
geschweifte Kopfbänder abgestützt wird, trägt anstelle der alten Holzschindeln eine un-
schöne Eindeckung durch Asbestschiefer, Dachgaube mit Uhrzifferblatt.
 
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