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2ÖO Viöl

Abb. jo. Viöl, Grundriß der Kirche


Über Viertelstab eine zurückliegende Flachschicht, darüber Wulst. Beim Chor erheben
sich die Backsteinmauern über einer nicht vortretenden, oben regelmäßig abschließenden
Sockelschicht aus Feldsteinen.
Der Triumphbogen ist rund. Die Kämpfer bestehen aus einer wulstförmig vorsprin-
genden Backsteinreihe. An Nord- und Ostseite des Chores ist je ein romanisches Fenster
erhalten, an der Chorsüdseite, wo ursprünglich zwei Fenster lagen, ist eins vermauert er-
halten, das andere 1924 rekonstruiert. An der Nordseite des Schiffs befinden sich vier
romanische Fenster. Von diesen sind die drei östlichen, in der Backsteinmauer liegenden
den Fenstern des Chores gleich, das westliche Fenster stimmt in der Form mit den übrigen
überein, hat kantig behauene Feldsteinfassung und Backsteingewände. Die vier großen ab-
getreppten Rundbogenfenster an der Südseite von Schiff und Turm und das entsprechende
Fenster an der Nordseite des Turms stammen von 1888.
Die Portale an Nord- und Südwand des Schiffs stehen in dem aus Feldstein bestehenden
Abschnitt. Ihre rundbogigen Einfassungen sind aus regelmäßig kantig behauenen Feld-
steinen gemauert. In diesen Einfassungen liegen, tief zurückspringend, die eigentlichen
44 Öffnungen, die mit geradem Sturz abschließen. Auf der Südseite trägt das Bogenfeld in
erhabenem Flachrelief ein griechisches Kreuz, dessen Endigungen sich halbkreisförmig
erweitern und gerade abschließen.
Das vierteilige Gewölbe im Chor stammt aus gotischer Zeit. Die kantigen Kreuzrippen
verlaufen ohne Konsolen in den Ecken, der Schlußstein ist schlicht, rund, die Kappen
etwas gebust. In der Chorbogenwand auf der Nordseite befindet sich, zum Schiff hin offen,
eine rundbogige Nische, in der vielleicht im Mittelalter die Muttergottes stand (jetzt im
Flensburger Museum). Eine entsprechende Nische an der Südseite ist wohl beim Durch-
bruch des Kanzelzugangs verschwunden. Zwei kleinere Nischen in der Ostwand des Chores.
Die Ausmalung 1922 erneuert auf Grund alter, in die 2. Hälfte des lö.Jhdts. zu da-
tierender Spuren: am Chorgewölbe braune krabbenartige Ranken (vergl. Breklum), an
der Chorwand paneelartige Rundbogenfelder in gelb und rotbraun (Reste auch im Schiff);
an der Schiffssüdwand über der Kanzel Inschriftfeld mit niederdeutschem erbaulichen
Text. Die übrigen Schriftfelder und die Deckenbemalung sind neu.
 
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