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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 6.1890-1891

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Personal- und Ateliernachrichten - Denkmäler etc. - Preisausschreiben - Ausstellungen, Sammlungen etc. - Vermischte Nachrichten - Kunstlteratur und vervielfältigende Werke
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https://doi.org/10.11588/diglit.10736#0032

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16 Preisausschreiben — Ausstellungen, Sammlungen — vermischte Nachrichten — Kunstlitteratur u. vervielfältigende Kunst

Preisausschreiben

^ Berlin. Tie Preisbewerbungum das National-Denkmal
für Kaiser Wilhelm ist am 27. August vom Reichskanzler, Reichs-
amt des Innern, in Vertretring von Bötticher — ausgeschrieben
worden. Aufgefordert sind die Sieger im Vorbewerb: Architekten B.
Schmitz, W. Rettig und P. Pfann, Bildhauer Hilgers, Hildebrand,
Schilling, Schaper und, wie verlautet, nur noch Bildhauer
Begas in Berlin. Etwas sicheres, ob noch andre Künstler auf-
gefordert sind, ist nicht bekannt, da befremdlicherweise das Preis-
ausschreiben die Namen der Aufgeforderten nicht angibt. Ebenso-
wenig sind die Preisrichter namhaft gemacht. Auch im übrigen
sind die Bedingungen zur Preisbewerbung nicht über jeden Tadel
erhaben. Sie besagen im wesentlichen folgendes: Das Denkmal
kommt auf den Platz zu stehen, der durch Niederreißung der
Häuser an der Schloßfreiheit entsteht. Hierzu kommt ein Teil der
Fläche, die gegenwärtig der Wasserlanf einnimmt. Es ist auch
die Möglichkeit gegeben, daß die Schifffahrtsstraße völlig überbaut
werde. Tie Denkmalanlage muß mindestens 33 Meter vom Schloß
entfernt bleiben und darf die jetzige Flucht der Straße an der
Stechbahn nicht überschreiten. Das Denkmal erhält die Gestalt
eines Reiterstandbildes. Außer dem Denkmal selbst umfaßt der
Wettbewerb auch die architektonische Ausbildung des bezeichnet«!
Platzes, einschließlich der ihn begrenzenden Ufermauern von der
Schleusenbrücke bis zur Schloßbrücke. (Der Lageplan ist den
Künstlern bisher f6. Septembers noch nicht zugegangen!) Es
sind zu liefern ein Modell des Reiterstandbildes einschließlich des
Sockels und aller etwaigen Nebenfiguren im Maßstabe von '/z
der natürlichen Größe (das ist sehr viel verlangt), ein Entwurf
für die architektonischen Anlagen, entweder im Modell ('/so) oder
in Zeichnungen ('/.„o), und zwar ein Grundriß, ein Aufriß und
eine perspektivische Ansicht, für welche der Standpunkt so zu wählen
ist, daß die Beziehungen der Denkmalsanlage zum kgl. Schlosse
zur Anschauung gelangen. Die Entwürfe sind bis 1. April 1891
einzusenden nnd es bleibt Vorbehalten, sie mindestens 14 Tage
lang auszustellen. Für jeden zur Bewerbung zugelassenen Ent-
wurf wird dem Verfasser eine Entschädigung von 4000 M. ge-
währt (diese Summe ist viel zu gering bemessen). Außerdem
bleibt Vorbehalten, einzelne Entwürfe durch besondere Preise bis
zur Höhe von 12,000 M. auszuzeichnen. Die Entwürse werden
gegen Zahlung der Entschädigung Eigentum des Reichs. Der
schwerste Mangel des Preisausschreibens ist, daß dem Sieger im
Wettbewerb nicht die Ausführung des Denkmals zugesichert
wird.

— Rostock. Der Rostocker Kunstverein erläßt ein Preis-
ausschreiben für die Errichtung eines städtischen Museums.
Die Entwürse sind bis zum 1. Januar 1891 einzusenden. Als
Bausumme stehen 200,000 M. zur Bersügung. Die Preise be-
tragen 1400 und 800 M.

Ausstellungen, Sammlungen rkr.

— Darmstadt. Während die hiesige großherzogliche
Gemäldegalerie nur wenig Neuerwerbungen in den beiden
letzten Jahren zu verzeichnen hat (Gemälde von Canton,
Ditscheiner, Eugen Bracht), ist das Kupferstich- und Hand-
zeichnungenkabinet mit einer stattlichen Reihe neuer Stiche, Ra-
dierungen, Heliogravüren und vor allem Handzeichnungeu und
Aquarellen bereichert worden. Von Originalen alter Meister
sind zu nennen: vortreffliche Blätter von Frans Hals, Berghem,
Hulswilt nnd Flamen, ferner Blätter von Cornelius, Overbeck,
Veit, Steinle, Schwind, Kaulbach, Echter, Neureuther, Biirkel,
Roltmann, Frommel, Kirchner. Löffler, Neubert, Blätter von
Piloty (darunter sein Kurprinz Friedrich Wilhelm von Branden-
burg in Gefahr), Voltz, Franz Adam, Diez, Defregger, Lossow,
Hugo Kauffmann, Vautier, Chelius und Harpignies. — Unsre
neue Kunsthalle, die fortwährend gute Werke lebender Künstler
zur Ausstellung bringt, sührte ihren Besuchern in den letzten
Wochen vier ganz besonders vorzügliche Werke vor Augen, cs
waren Gemälde aus Darmstädter Privatbesitz und zwar ein
Porträt eines hiesigen Architekten von Franz von Lenbach, sowie
drei Porträts von Angeli, sämtlich aus den ersten 70er Jahren
stammend und siir ihre Meister überaus charakteristisch. Lenbachs
Gemälde fesselt durch die erstaunliche Charakteristik in Kopf und
Haltung des in ^ Lebensgröße sitzend Dargestellten, während
ihm Angeli in seinen beiden Damenporträts darin kaum nach-
steht, und besonders bei dem Porträt einer sitzenden Dame in

Für die Redaktion verantwortlich: Fritz Schwach -

mittleren Jahren eine außerordentlich glänzende Technik bei
Durchführung alles Beiwerks und der Stoffe entfaltet.

' Vermischte Nachrichten

— Darmstadt. Unsere Residenz wird in Bälde einen
außerordentlichen Zuwachs an Kunstwerken zu verzeichnen haben,
indem Herr Major von Hehl aus Worms nach Darmstadt über-
siedelt und seine herrlichen weltberühmten Gemälde und Skulp-
turen moderner Meister dem Publikum in dankenswertester
Weise zugänglich machen will.

— München. Mit dem 1. Oktober beginnt der neue
Unterrichtskursus des Küustlerinnenvereins zu München. Die Lehr-
thätigkeit erstreckt sich auf Zeichnen nach dein Gipsmodell (Frau
E. Äiittner), Zeichnen nach dem lebenden Modell (L. Herterich),
Stillleben und Landschaft (Frau Tina Blau), Malen nach dem
lebenden Modell (L. Herterich), Aktzeichnen (Karl Gebhard) und
Perspektivlehre und Kunstgeschichte (Frau von Welsch-Crum und
Fräulein H. Schneider). Neue Unterrichtskurse werden nach Be-
dürfnis eingerichtet. Danien (nicht unter 16 Jahren), welche an
dem Unterricht teilnehmen wollen, müssen dies schriftlich unter
Angabe der betreffenden Kurse im Sekretariat des Vereins (Türken-
stratze 89) anmelden.

U. Berlin. Das Wintersemester in den Lehranstalten der
königlichen Akademie der Künste, nämlich bei den Meisterateliers
unter Leitung der Professoren Gude, Knille, A. v. Werner,
Reinhold Begas, Karl Koepping, Ende und J.Otzen,
und der akademischen Hochschule für die bildenden Künste, Direktor
Professor A. v. Werner, beginnt am 13. Oktober d. I. Mel-
dungen zur Aufnahme werden seitens der Meisterateliervorsteher
zu Anfang jedes Quartals cntgegengenommen, während in die
Hochschule neu Eintretende sich am Sonnabend den 11. Oktober
im Sekretariate dieser Anstalt zu melden haben.

Kunstlikkerakur und vervirlfsliigrndr Kunst

— Eine neue Zeitschrift, die man ohne weiteres willkommen
heißen kann, erscheint seit kurzem im Verlage von Alexander
Koch in Darmstadt. Es ist dies das Fachblatt für Innen-
dekoration (vierteljährlich in sechs Nummern 2'^ Ni.). An den!
Texte sind die besten Fachkräfte, Namen wie F. Luthmer,
C. Gurlitt, Julius Lessing, Hoffmann-Reichenberg,
Toisel, Hochstätter, Bodenschatz u. a., beteiligt. Was die
Zeitschrift aber besonders wertvoll macht, sind die zahlreichen Vor-
lagen, welche, auf alle Zweige der Innendekoration sich erstreckend,
als ein nicht hoch genug zu schätzendes Hilfsmittel für die be-
teiligte Industrie sich erweisen werden.

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-ltedaktionslisttub 13. September — Ausgabe 27. September

Snbalt des ersten Deftes: Lert: Helen Zimmern. Hubert Herkomcr

— P aut Schumann. Diezweits internattonale Ausstellung von Aqua
rellen u. f. w. in Dresden. — Arthur Fitger. Distichen. — Rudolf
Pr es der „Poveretto". Novclcttc — Kunstnotizen !c. Aikderbeitagen:
Extrabeilage: Hubert Herkomer. Miß Grant (Doppelseittgl —
Derielbe. Dame in Schwarz — Derselbe. Letzte Musterung (Doppelseitig)

— Derselbe. Die Enlclin.

Druck der Bruckmannschen Buchdruckerei in München
 
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