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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 6.1890-1891

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Personal- und Ateliernachrichten - Denkmäler etc. - Preisausschreiben - Ausstellungen, Sammlungen etc. - Kunstliteratur und vervielfältigende Kunst - Sprechsaal
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https://doi.org/10.11588/diglit.10736#0132

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Kunstlitteratur und vervielfältigende Kunst — Sprechsaal

Aus L. Abel, „Das elegante Wohnhaus"

Verlag von A. Hartleben in Vien (Siebe S. 95)

Privileg, damit ihm der Erfolg seiner Mühe nicht durch andre Personen
entzogen werde. Das Privileg ging dahin, daß niemand, „wes hant-
werchs maler, formschneider oder ander die sein, nun hinsüro zu ewigen
zeiten über kurz oder lang solch des gedachten Zeitblnembs gemeld
und werk, weder m derselben, clainer oder grosserer formb, weder
in Holz geschnitzen oder in kupfer gestochen oder geetzt nachtrucken,
imitieren oder ausserhalb irer bewilligung publiciren oder ausgeen
lassen sollen". Auf die Übertretung wird eine Strafe gesetzt von
4 Mark lotigs goldes, wovon die Hälfte an die Kaiserliche
Kammer, die Hälfte an den Künstler fallen solle. 2. Die Witwe
Dürers verklagte Hans Guldemund, weil er das Dürer'sche
Bild, Triumphbogen Kaiser Maximilians, nachgeschnitten hatte.
Der Rat verglich die Sache, indem er der Wittwe anheimgab,
die Stöcke vom Verklagten für 10 Gulden zu erkaufen; dabei erbot
sich der Rat, die Hälfte des Preises daranzngeben.

zu haben, da sie sich erlaubt, so intim von derselben zu
erzählen. Ja — aber dann ist sie wohl eine von den-
jenigen, welche gern schmetterling-artig .zuerst in die
höheren Regionen fliegen, um gleich in Ol zu nippen,
denn sonst hätte sie wissen müssen, daß, wenn ihr die
Kenntnisse des Kopfkvntours, wie sie sich merkwürdiger-
weise ausdrückt, fehlen, dieselben in den untern Regionen
zu erlernen seien, sowie noch andres Nötige, nur nicht
der bleististumrissene Würfel (bei dem man kaum ahnen
kann, was sie meint), aber auch nicht die Madonna in
Öl. Wem es ernst mit dem Lernen ist, findet schon was
ihm dient.

Die huldvollst vom Kultusministerium dem Institut
verliehene Subvention reicht nicht hin, erstens das möglichst
nicdriggestellie Honorar für die zum Beruf Studierenden
zu vermindern, zweitens noch mehr mittellose, aber talent-
volle Freischülerinnen, als es bisher geschehen, aufzu-
nehmen.

Was die Ausstellung der Schule, über welche die
Verfasserin sich schmähend ergießt, betrifft, die bisher alle
zwei Jahre in der königl. Kunstakademie staltkand, so wird
dieselbe von den Künstlern, wie hohen und höchsten
Herrschaften wohl geachtet und deren Tüchtigkeit aner-
kannt. Ihre Majestät die Kaiserin Friedrich geruhten im
Anblick der Lrnamentklasse die Lehrerin in derselben für
ihre Tochter Prinzeß Margarethe zu engagieren und der
Leiter der Porträt - Malklasse wurde im gleichen Falle
mit einem Lehramt von der Königlichen Akademie betraut.
Die Anatomie und Aktklasse wird nicht ausgestellt, weil
ein Teil des die Akademie besuchenden Publikums Anstoß
daran nimmt.

Was den Angriff auf das Atelierstudium im all-
gemeinen betrifft, so sind aus dem Atelier des Herrn
Professor Gussow anerkannte tüchtige Künstlerinnen
hervorgegangen, wenngleich derselbe freilich durch eigne
Arbeiten sehr in Anspruchgenommen ist.

Wenn ich mit größter Hochachtung selbst gern von Frau
Vilma Parlaghi und Fiau Begas-Parmentier sprechen
möchte, so ist doch falsch, diese beiden hervorragenden Künstlerinnen
als die alleinigen hinzustellen. Möchte die anonyme Verfasserin
es sich auch sreundlichit bei dieser Gelegenheit gesagt sein lassen,
daß kein Lehrer der Welt den wirklichen Genius, da wo er fehlt,
hervorzuzaubern im stände ist, und möchte schließlich sie sich
nicht angreiiend auf ein Gebiet begeben, über welches sic offen-
bar zu oberflächlich urteilt. A. E.

DMlMlMlts-MlldlW
n. Ouarkal des VI. Jahrgangs

der

Sxrechsaal

Aus Berlin erhalten wir folgende Zuschrift:

Zur Abwehr.

Erwiderung auf den Artikel „Berliner Damenmalerei".

(Kunst für We, Heft 4.)

Es ist eine traurige Thatsache, daß oft Frauen, indem sie
meinen, für ihr Geschlecht eintreten zu müssen, in der Art, wie
sie es thnn, das gerade Gegenteil bewirken. Oder sollte der
offenbar von einer Frauenhand geschriebene Aussatz über
„Berliner Damenmalerei" als leichtfertige Canserie ausgenommen
werden sollen? Dafür ist die Sache zu ernst, da der Artikel
Angriffe aus Personen, Institute und falsche Darstellungen
enthält.

Ich kann der Verfasserin beistimmen, daß die Kostspielig-
keit des Studiums mittellosen Frauen dasselbe sehr erschwert,
ebenso, daß es sehr schön wäre, wenn der Staat auch den
weiblichen Studierenden gleich den männlichen die Pforten der
Kunstakademie eröffnen möchte; ist es aber für die Erfüllung
dieses Wunsches sehr vorteilhaft, wenn elftere in so jämmerlichem
Lichte vorgesührt werden, wie die anonyme Verfasserin es lhut?

Die Verfasserin scheint die Zeichen- und Malschule des
Vereins der Künstlerinnen und Kunstsreundinnen flüchtig besucht

Für die Redaktion verantwortlich: Fritz Schwartz -

„Kunst für Alle".

Mit diesem Heft schließt das erste (Quartal des
VI. Jahrgangs unsrer Zeitschrift. Wir bitten um baldgefl.
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Zustellung vermieden werden.

Die Postabonnenten machen wir darauf aufmerksam,
daß die postaiistalten bei Aufgabe des Abonnements nach
(IZuartalsanfang einen Aufschlag von (o Pf. in Anrechnung
bringen. Die Redaktion der „Kunst für Alle".

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NedaLtionsschkutz sr. November — Ausgabe 6. vezember

ilnbalt des sechsten kdestes; Tcrt: A. Oberinüllner. Aus den
Wanderungen eines Hochalpenmalers — Rudolf Presber. „Poveretto",
Novelletie (Schlug) — Fr Pecht. Unsre Bilder — Derselbe. Weihnachts-
Bücherfchau (III) — Kunstnotizen re. Kan,(eilige Nilderbeilagen: Fr.
Aug. von Kanlbach. Porträt — Abi Echtler. Der Ruin einer Fa-
milie — Kart Hasch. Sägemühle in Oberösterreich — A. Wierusz-
Kowalski. Im Abendnebel.

Druck der Bruckmannschen Buchdruckerei in München
 
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