Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 6.1890-1891
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https://doi.org/10.11588/diglit.10736#0156
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Brandes, Otto: Albert Hynais
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vo» Otto Brandes
U5
Rlbrrk Hynais in seinem Rkelier. von L'. rUcirold
ile mitten i» die mehr als rauhe Wirklichkeit, in die Wiener Cvterie hineiugestellt worden war, das Leben
ebitterten. Man hat Hynais als Tschechen in einen bewußten Gegensatz zu den Österreichern und Wienern
ingen wollen. Ich glaube, dies als einen Irrtum bezeichnen zu dürfen. Der durch und durch ehrlichen und
in dem KtrriA'Z'lS kor liks nicht verbitterten, aber vertieften Natur war du .Hohlheit und Unwahrheit, die
Oberflächlichkeit und Katzenbuckelwirtschaft in Wien zum Tode zuwider. Es hat ihn vielleicht auch ergrimmt,
daß er verschiedene Jahre seines Lebens nur zu dein Aweck au der Wieun Akademie zügeln acht hat, um alle
Anstrengungen machen zu müssen, das Gelernte sofort wieder zu ve^essen.
1872 war Feuerbach nach Wien berufen worden. Ter Meister hatte sticht in Frankreich in dem
Atelier Coutures in den fünfziger Jahren studiert und den Ernst der Franzosen in der Kunst und ihre Leistungs-
fähigkeit kennen gelernt Es ist begreiflich, daß der Schüler an dem Mund«, des Lehrern hing, wenn dieser
Wien statt, . ^ ^ _ , , , __
Hier wurde wohl der Keim des Wunsches ^ Notdurft des Lebens gekämpft, zur Äus-
den er erst nach verschiedenen Jahren, um «
führnng bringen konnte. ^n Rvmerpreis für Hynais durchzusetzcn. Er ivurde
r» «««. und «ul.u zu str-ist- „ «n d„
schvnheit der Landschaft und der Mengen '"^ehender Maler bei einem ersten Aufenthalt in Rom
aus der Umgebung Roms, kurz that E, nn ^ ^ademischen Puppenhülle abzustreifen. Natürlich bcsuchte
überhanpt thun soll; er versuchte den letz e - sagte, die heiligste Pflicht in der Kunst, die Ehrlichkeit,
er fleißig die Galerien, in welchen der Künstler,
U5
Rlbrrk Hynais in seinem Rkelier. von L'. rUcirold
ile mitten i» die mehr als rauhe Wirklichkeit, in die Wiener Cvterie hineiugestellt worden war, das Leben
ebitterten. Man hat Hynais als Tschechen in einen bewußten Gegensatz zu den Österreichern und Wienern
ingen wollen. Ich glaube, dies als einen Irrtum bezeichnen zu dürfen. Der durch und durch ehrlichen und
in dem KtrriA'Z'lS kor liks nicht verbitterten, aber vertieften Natur war du .Hohlheit und Unwahrheit, die
Oberflächlichkeit und Katzenbuckelwirtschaft in Wien zum Tode zuwider. Es hat ihn vielleicht auch ergrimmt,
daß er verschiedene Jahre seines Lebens nur zu dein Aweck au der Wieun Akademie zügeln acht hat, um alle
Anstrengungen machen zu müssen, das Gelernte sofort wieder zu ve^essen.
1872 war Feuerbach nach Wien berufen worden. Ter Meister hatte sticht in Frankreich in dem
Atelier Coutures in den fünfziger Jahren studiert und den Ernst der Franzosen in der Kunst und ihre Leistungs-
fähigkeit kennen gelernt Es ist begreiflich, daß der Schüler an dem Mund«, des Lehrern hing, wenn dieser
Wien statt, . ^ ^ _ , , , __
Hier wurde wohl der Keim des Wunsches ^ Notdurft des Lebens gekämpft, zur Äus-
den er erst nach verschiedenen Jahren, um «
führnng bringen konnte. ^n Rvmerpreis für Hynais durchzusetzcn. Er ivurde
r» «««. und «ul.u zu str-ist- „ «n d„
schvnheit der Landschaft und der Mengen '"^ehender Maler bei einem ersten Aufenthalt in Rom
aus der Umgebung Roms, kurz that E, nn ^ ^ademischen Puppenhülle abzustreifen. Natürlich bcsuchte
überhanpt thun soll; er versuchte den letz e - sagte, die heiligste Pflicht in der Kunst, die Ehrlichkeit,
er fleißig die Galerien, in welchen der Künstler,