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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 6.1890-1891

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Miris, A. von: Von den Münchener "Fliegenden Blättern", [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.10736#0053

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i. Oovembcr 1890


VI. Jahrgang, tzeü z

—tzerausgcgcben von Friedrich Wecht

.Tic Kunst für Alle" erscheint in halbmonatlichen Heften von 2 Bogen reich illustrierten Textes und 4 Bilderbeilagen in Umschlag geh. Abonnementspreis im
Buchhandel oder durch die Post (Reichspostverzeichnis Nr. 3429, bayr. Verzeichnis Nr. 403, k. u. k. östr. Zeitungsliste Nr. 1544) 3 Mark 60 Pf. für das Vierteljahr

(6 Hefte); das einzelne Heft 75 Pf.

Von den Münchener „Fliegenden Müttern"

(Schluß au? dcm vorigen Hefte)

ist nun keine geringe Aufgabe, aus
diesen monatlich die Zahl von tausend
weit überschreitenden Einsendungen, deren
Qualität leider nicht entfernt die Quantität
erreicht, so viel Brauchbares herauszufinden,
um den wöchentlichen Bedarf jeder einzelnen
Nummer damit decken zu können. Denn,
wenn auch die ganze Menge von Einfällen,
Bilderideen, Witzen, Gedichten, Erzählungen,
humoristischen Aufsätzen und Abhandlungen
von mehreren gelesen, geprüft und begutachtet
wird, so fällt doch die schließliche Entschei-
dung über Annahme oder Ablehnung des
einzelnen dcm Redakteur zur Last und es
bedarf des unermüdlichen Fleißes, des Taktes
und der Umsicht, welche Julius Schneider
seit Jahren bewährt, um diese schwierige
Aufgabe glücklich zu bewältigen. Man sieht
es wahrlich so einer Nummer des Blattes
nicht an, welche Summe von Arbeit dazu
erforderlich ist, sie herzustcllcn. Bei dem
Grundsätze.der „Fliegenden Blätter", in Bild
nnd Wort nur jenen Humor zu pflegen, der
allgemein menschlicher Natur ist uud sich von
allem Religiösen und Politischen fern hält,
bei der Ängstlichkeit, mit welcher sie sich als
deutsches Familienblatt hüten müssen, irgend
etwas zu bringen, was in sittlicher Beziehung
Ärgernis erregen oder auch nur den Anstand
verletzen könnte, ist es gerade in unsrer Zeit
keine leichte Aufgabe, immer das Richtige
zu treffen. Und wenn es nur damit ge-
schehen wäre, das Gebotene zu sichten nnd
das Brauchbare auszuwählen — aber da ist
noch manche Änderung in Wort und Aus-
druck, manche Korrektur in Form nnd Vers zu veranlassen und vorzunehmen, um die Texte so festzustellen, wie
sic in den Rahmen der Blätter passen. Nun fehlt aber noch immer die Illustration und wenn cs auch den
„Fliegenden Blättern" nie an ausgezeichneten Kräften jeder Richtung gemangelt hat, so will doch wohl erwogen
sein, was diesem und jenem Künstler entspricht und welcher von den artistischen Mitarbeitern besonders geeignet ist,
zu diesem oder jenem Texte die entsprechende Illustration zu liefern. In dieser Richtung steht nun allerdings

Die Aunst für Alle VI 5

Die neue Haube, v o Wo.beodor Schinidt
 
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