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Österreich / Zentral-Kommission für Erforschung und Erhaltung der Kunst- und Historischen Denkmale [Hrsg.]
Kunstgeschichtliches Jahrbuch der K[aiserlich-]K[öniglichen] Zentral-Kommission für Erforschung und Erhaltung der Kunst- und Historischen Denkmale - Beiblatt für Denkmalpflege — 1909

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Heft 1-2
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Folnesics, Hans: Die herzogliche Burg zu Wien im Mittelalter
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https://doi.org/10.11588/diglit.26207#0020
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Fig. I „Flucht nach Ägypten“, Gemälde aus der zweiten Hälfte des XV. Jhs.
in der Galerie des Schottenstiftes zu Wien

Die herzogliche Burg' zu Wien im Mittelalter

Wenn wir auch einzelne Bemerkungen' über die
alte Burg in Wien, den jetzt Schweizerhof genannten
Teil der kaiserlichen Residenz, fast in jedem Ge-
schichtswerke der Kaiserstadt oder der habsbur-
gischen Lande finden, so ist dieses Thema ausführlich
und in geschlossener Form doch nur einmal behandelt
worden, und zwar in der bekannten Abhandlung
Theodor Georgs v. Karajan, die 1863 im VI. Bande
der Berichte und Mitteilungen des Wiener Altertum-
Vereines erschienen ist und den Titel führt: „Die
alte Kaiserburg zu Wien vor dem Jahre 1500.“ Obwohl
uns diese Arbeit nur in der bescheidenen Form von
historischen Erläuterungen zu den Rekonstruktions-
plänen Ludwig Montoyers entgegentritt, enthält sie,
verglichen mit dem etwas weniger gelungenen Re-
konstruktionsversuche des ehemaligen Burghaupt-
mannes Montoyer, den weitaus wertvolleren Teil
der mit großer Sorgfalt durchgeführten Publika-

tion1). In den bisher erschienenen fünfBänden der „Ge-
schichte der Stadt Wien“, herausgegeben vom Wiener
Altertumsverein, ist naturgemäß auch manches iiber
die Burg enthalten ; und wir werden darauf im Laufe
dieser Erörterungen mehrfach zurtickzukommen
haben2).

Kart, Weiss bespricht dieses Werk in den Mit-
teilungen der k. k. Z. K. VIII. Bd. (1863) S. 181 in ein-
gehender Weise. Er liebt dabei einige kleine Irrtiimer in
der liistorischen Darstellung hervor und tadelt auch den
Baustil der Rekonstruktion, ohne aber positive Vorschläge
zu machen.

2) In diesem Werke ist auch eine Rezension über
Karajans Rekonstruktion enthalten. Kart. Lind, von
dem dieser Teil des Werkes stammt (I 522)> mahnt bei
der Benutzung Karajans zur Vorsicht, scheint sie aber
selber stellenweise außer acht gelassen zu haben, wie wir
im Weiteren noch sehen werden.
 
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