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'feudale .leremiabe.
lFrei nach Schillers Zeremiabe.)

Müller.
Schultze.

aus —

Na Schul ye, wie denkst du denn über die Indemnität?
Urlaube mir. von meinem theologischen Standpunkt

Müller.
Schulde.

Hahahaha!
Lache man! Tu wirst noch mehr lachen!
Müller. Ich jloobe ooch!
Tchulpe. Also als Philosoph wirst du eö mir verzeihen, wenn ich die
^raqe vom philosophischen und idealen Standpunkt aus beleuchte.
Ader ebe ich den weltjeschich tlichen Standpunkt betrete, muh ich dir
lagen, tah ich jewissermaßcn durch Pressung dazu jekommen bin-
Müller. Dcö jeht mir jar nichts an! Ich frage dir ja man bloß, wie
du über die Indemnität denkst!
-cbulpe. Ach so! Na denn will ich dir kurz sagen, daß sowohl die
Atheniensische als auch die Römische Verfassung nich ohne jrche
Konflikte entstanden iS. und-
Müller. Donnerwetter. waS jebt denn des mir an?
S chulpe. Tu scheinst keenen Sinn für w eltjcjchichtliche Aus-
führungen zu haben! Ich überspringe also eine Reihe von Jahr-
Hunderten und komme direct-
Müller. In den .kladderadatsch, wo du ooch hinjehörst!
Schul he. Oller Michel!
Müller. GenitivuS: Michelis. DativuS-
Schultze. Na sei man stille; ich habe schon jenug?

Der Bericht der mit der Berathunq der Wuchergesttz Vorlage beauftragten
Kommission des Herrenhauses enthält in seiner Einleitung wörtlich folgen-
den Sah: ..Der menschliche Verstand hat einmal keinen klaren Ho-
rizont über Lebendiges, was und wie cs sich in lebendiger Praxis
entwickelt und gestaltet/
Wir haben zu diesem AuS'pruch salomonischer Weisheit eines Vertreters
deö alten und befestigten Grundbesitzes nichts weiter zu bemerken, als
daß wir — vor einer solchen Eoncurrenz muthloS die Segel streichen!
Die anderen Landräthe a. D. des Kladderadatsch.

IRecffcs Heiralhsgesuch.
Für einen noch im Dienst bestndlichen König mit einem Jahreseinkommen
von einer Million Drachmen wird auf diesem nicht mehr ungewöhnlichen Wege
eine (Gattin gesucht. Prinzessinnen, welche einige Zeit in Griechenland leben
und ihr Herz mit einem durchaus gutherzigen Manne thcilen wollen, können
sich, wofern sie einige Millionen Drachmen besitzen, obne Scrupel melden in
Athen, Akropolis, links, erste Etage.

Unter den vom I. Oktober ab zum „Loschen* bei den Postanstalten be
stimmten Drucksachen befinden sich auch tie Protokolle dcS Bundestages.

Alles in Deutschland bat sich nach oben und unten verschlimmert,
Ach! und hinter unS liegt weit schon die goldene Zeit!
Demokraten verderben die Völker. Minister die Fürsten,
Mil legitimem Verstand kommt man durchs Leben nicht mebr.
Aus dem Bunde, wohin es gehört, verjaget man Oe ft reich.
Jagt den gemüthlichen Gast über die Leitha hinaus.
Wobin wenden wir uns? Sind wir natürlich, so sind wir
Schroff; und genircn wir unS, nennt man es Incon'eguenz.
Schöne Naivetät der Kntentc conlialc von Olmütz.
Komme doch wieder, o komm, muthiges Weichen, zurück!
Kcinmt, Vertriebene, wieder, Nassauer gewordener Adolph.
Welsenbehcfter Georg, spaßiger Dietrich, und tu
Beust, mit Noten voll Salz, voll epigrammatischer Nadeln.
Komm; wir gönnen dich gern dem Philalethen Gemüth.
Bundestag, guter Gesell, du Gliedermann, der so geduldig
Haupt und Glieder gerührt, wenn man am Faden ihn zog!
Inlerpretirung. komm wieder, die alles zwischen den Zeilen
Liest. waS sie denkt und gedacht, auch was sonst Keiner sich denkt.
AlleS in Deutschland hat sich nach oben und unten verschlimmert.
Ach! und hinter unS liegt weit schon die goldene Zeit!

Aeuer Text zu alter Useise.
O Straßburg, o Straßburg,
Du wunderschöne Stadt,
Dabin der edle Herzog
Sein« Wein geflüchtet hat!
Manch' weißen, manch' rothen,
Auch Sherry und Mufcat,
Der seinen heim schen Keller
Böslich verlassen hat.
Der Landrath, der Landrath.
Der schickt zwei Männer auS:
Mein liebster Kellermeister,
Gebt unö den Wein heraus!
Den Wein kann ich nicht geben,
Den muß ich hier abziehn;
Viel trockne Zungen kleben
Am Gaumen dort in Wien.
Ach Küper. lieber Küper,
Umsonst ist dein Bemühn!
Der „RüdeSheim am Berge"',
Der schmeckt auch in Berlin.
Die Gränzen sind gefallen.
Herr Küper. mit Vergunst:
Nassauer sind jetzt Preußen,
Wir trinken gern umsunst!
___ Kladderadatsch.
Die Regierungen von Baden. Würtemberg und Baiern haben sich
bereit erklärt, den Preußischen Thalersuß anzunehmen. Indem sie mit
uns endlich aus den ConventionS-Fuß treten, geben sie zu erkennen, daß
sie fortan zwar ihr eigenes Gepräge tragen, in Bezug auf ihr Gewicht
aber sich nach Preußen richten wollen.

Daß der Freiherr von Münchhausen, als er erfuhr, daß der König
von Hannover durchaus unmöglich geworden, so geweint habe, daß die Tbräncn

Zu viel Ebre für die'e Druck'achen! Nur werthvolle Ladungen pflegt man einen Strom bildeten, in welchem die Eollegen Schleppegrell und Rössing
zu „löschen"; unnützen Ballast wirst man einfach über Bord. 1 sich zur Rückreise einschiffen konnten, ist — eine Münchhauseniade.

So eben erschien und ist in allen Buchhandlungen zu haben:

S

chultzc und Miillcr auf dem AicManPlatzc.

D

Zwanglose Blätter in drangvoller Zeit. Mit Illustrationen von W. Scholz.
N"s Bändchen. — Preis 5 Sgr.
Das I'e Bändchen ist soeben in -t. Auslage fertig geworden und wieder in allen Buchhandlungen vorräkbig. — Gegen Posteinzablung von
6 resp. 12 Sgr. senden das I. u. II. Heft franco per Kreuzband.
Die Ucrlagshandlung A. Hofmann & Co. in öcrlin, fcipngtr Strafte 39.
 
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