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Berlin, den 6. Mni 1883.



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XXXVI. Jahrgang.

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Geburtstags-
Montag, den 7. Mai.
Sammelt encl,. wie recht und billig.
Um mich in gewohnter Weise!
Mein Geburlsfest beute will ich
Feiern in der Freunde Kreise.
Dienstag, den 8. Mai.
Secksunddreibig Jahre zahle
Ich als des Humors Verwalter.
Steh', noch frisch an Leib und Seele.
Jetzt im — beßten Mannesalter.
Mittwoch, den 9. Mai.
Freu' mich noch der Liedeswonnen.
Die in Silberperlen schäumen
Aus des Scherzes Lebensbronnen:
Fühl' noch jung mich, um zu träumen.











/



wachenkatender.
Donnergag, den 10. Mai.
Träumen? — Ob auch viel im Leben
Sich als Wahnbild nur enthüllt hat.
Halt' ich fest doch an dem Streben.
Das die Brust mir einst erfüllt hat.
Areitag, den 11. Mai.
Fühl' zum Tragen und zum Wagen
Stark mich noch trotz schwerer Zeiten.
Und wo Andre feig verzagen.
Drängt mich'S noch, beherzt zu streiten.
Sonnabend, den 12. Mai.
Will der Freude Leuchte zünden.
Neuer Hoffnung Glutb entfachen.
Will euch lachend Wahrbeit künden
Und will unter Thränen lachen!
Kladderadatsch.

Humoristisch - satirisches Wochenblatt.

Dieses Blatt erscheint täglich mit Ausnahme der Wochentage.
Man abonnirt bei den Post-Anstalten des In- und Auslandes,
sowie in den Buchhandlungen.

Der vierteljährliche Abonnements-Preis aus dieses Blatt nebst
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Dem Frühling






.ls jüngst ich heimschritt, sorglich im winterpelz
Den Leib verhüllend gegen des Ostwinds Wehn,
Da grübest' ich, weshalb, o Lenz, du
Immer noch zögerst zu uns zu kommen.
Und endlich fand ich's, jeglicher Zweifel schwand;
In nächt'ger Zeit erschließet die Wahrheit sich
Dem Sinn des Sehers; klar erkannt' ich,
was dich erzürnt und dich stets noch fernhält.
Schon nahtest du; im wärmeren Sonnenstrahl
Erschloß die duft'ge Blüthe das Veilchen schon,
Am schwellenden Syringenstrauche
Oeffneten leise sich schon die Anospen.
Auf schlanken Schwingen kehrte die Schwalbe schon
von fernem Süden zu dem vertrauten Nest.
Die Schnepfe kam und lockte Ho brecht,
Lockte von Benda hinaus ins Freie.
Ls kam der Storch, der ohne Gewerbschein noch
von Haus zu Haus als Reisender zieht durch's Land
Und anfragt, ob für seine Firma
Neue Bestellungen zu notiren.

Nun kam das Schlimme: die sie zur Winterzeit
Mit Ueberlegung lange bereitet schon.
Die Lieder ließen tausend Dichter
Ohne Erbarmen sogleich vom Stapel.
von falschen Reimen gellten die Ohren dir,
Nur für der vöglein lieblichen Sang gestimmt,
Auf überzahlten Füßen hinkten
Oden zu Hunderten dir entgegen.
Da wandtest zürnend du dein erhab'nes Haupt,
Den Born verschließend wärmerer Strahlcnfluth.
Im eis'gen Hauch des Osts erstarken
Anospen und Blüthen, die kaum erwachten.
Wohl grollst mit Recht du, aber bedenke mild,
Daß mit den Sündern viele, die schuldlos sind,
Dein Zorn trifft, daß nur eine kleine
Minorität doch der Menschen dichtet.
Das hohe Recht der Himmlischen ist vcrzeih'n,
verzeih auch du drum Allen, die dich gekränkt,
Gerechten laß und Ungerechten
Mild deine segnenden Strahlen scheinen!
Kladderadatsch.

Nr. 22 und 23 erscheinen am 13. Mai.
 
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