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Berlin, den 5. August 1883.

XXXVI. Onfjugang.

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Nr. 3«.

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Montag, den <>. August.

Aon Last und Aerger möchte ausnihn der
Kanzler zwar.

Doch frub und spar um sch wirrt ihn der Diplo-
maten Sä'aar

Mit gar hockwickn,ier Miene an der Saline.

Dienstag, den 7. August.

Reporter späh» neugierig den lieben langen
Tag.

Ob auä' die (>ur dem.Kanzler und wie be-
hagen mag.

Und ob zum Heil sie diene an der Saline.

Mittwoch, den 8. August.

Wo nur die guten Bauern den großen Kanzler
sehn.

Da siiistern sie: ec- müssen gewalt'ge Ding'
geschclm

Itzt auf der polit'scheu Bühne au der Saline.

HlochenKnsender.

Donnerstag, den 9. August.

Ja. auf dem Welttheater wird ec- lebendig jevr
Und neue Stücke werden in Scene schon

Bald hebt sich die (Gardine an der Saline.

Kreitag, den 19. August.

Ein Nuntius ward von Roma schon einmal
hergesandt.

Wer würde drob wobt staunen, wenn er im
Bayernland

Znm zweiten Mal erschiene an der Saline?

Sonnabend, den 11. August.

Der Nuntius, glaubt, ist wahrhaft für Deutsch-
lands Wob! beseelt:

(^eht es nach Wiudthorst's Sinne, dann
wird er auserwählt

Aum Friedens-Paladine an der Saline.

Kladderadatsch.

Humoristisch - satirisches tliochi'iiiilull.

Dieses Blatt erscheint täglich mit Ausnahme der Wochentage.
Man abonnirt bei den Post-Anstalten des In- und Auslandes,
sowie in den Buchhandlungen.

Der vierteljährliche Abonnements-Preis auf dieses Blatt nebst
säunntlichen Beilagen beträgt für In- und Ausland 2 M. 25 Pf.

Einzelne Nummern 25 Pf.

Ä Ischia.


on Süden her, wo sich vor Neapels Bucht
Ischia hebt aus wallender Meeresfluth,
fiKommt eine grause Schreckenskunde,

7^ Lilend gen Norden auf Blitzes -klügeln.

Liebliches Liland, Ischia, eben noch
Im Sonnenglanz wie lägest du friedlich da,
In deiner Gärten bunter Fülle
prangend, im bräutlichen Schmuck der Myrte.

Ach, wo geblieben war Lasamicciola,

Lacco Ameno, Forio, blühend einst?
Verschwunden waren sie vom Boden
In der unseligsten aller Nächte.

Steinhaufen waren's, welche der Tag beschien,
Drei weite Gräber wölbten sich schreckensvoll.
Nicht war genug, sie zu bedecken,

Ischia, all' deiner Blüthen Reichthum.

So sah der Tag dich, als er von dannen ging, -
Ungern dem Dunkel lassend so holdes Bild,

Sah dich die Sonne, da sie scheidend
Niedergetaucht in den Schoos des Meeres.

Furchtbarer noch, weil Nacht es verhüllte, traf
Dich, Ahnungslose, grauses verderben dich.

Gin Augenblick, ein Stoß von unten

hat dich verwandelt zum Ort des Schreckens.

Als Ort des Schreckens, als er zurückgekehrt,
Fand dich der Tag und sah mit Entsetzen dich.
Gern hält' er abgewendet wieder
Sich von dem Bilde, darauf sein Blick fiel.

Mehr als Fünftausend, welche dem Schutz der Nacht
vertrauend, sich hinlegten zu süßem Schlaf,

Zu ew'gem Schlaf gebettet lagen
Unter den Trümmern des eignen Herdes.

O ihr im Norden, die ihr gewandelt seid
Linst auf Aenarias schimmernder Blüthenflur,

Luch labend an des Südens Lüften
Und an des rauschenden Meeres Glanze —

Gedenkt öes Llends der Ueberlebenden,

Die jammernd jetzt durchirren das Trümnierfeld
Und macht, wetteifernd mit dem Süden
Uerzen und Hände bereit zum helfen!

Kladderadatsch.
 
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