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Hörigen und des Stammbaums bietet die Ausstellung nur wenig Kunstwerke
dar. Zu erwähnen ist jedoch ein Tafelaufsatz, silbernes Hochzeitsgeschenk
Müller's an Schultze. eine Wassermaus und eine Kröte darstellend,
welcher von Kennern sehr bewundert wird. Schultze halt es für zweifelhaft,
ob die Masse wirklich Silber sei.
Im Uebrigen ist die Ausstellung überreich an merkwürdigen und
interessanten Gegenständen. Weniges davon gehört der Kinder- und Jugendzeit
Schultze's an. Die Denkmäler dieser frühen Zeit scheinen leider, wie das
ja so häufig der Fall ist. fast durchaus der Vernichtung anheimgefallen zu
sein. Erhalten geblieben ist das Bruchstück eines kleinen Zumpt, welches
Schultze gern als Beweis dafür anführt, das; er eine klassische Bildung
genossen habe, und eine Censur aus Quarta, aus der sich ergibt, daß er
nicht ganz ohne Erfolg den
Wissenschaften obgelegen hat.
Diese Censur, welche 7 Mal
„U ngen ü gend " und ein Mal
„Ziemlich" enthält, wird von
der Familie wie einHeiligthum
aufbewahrt. Auf dieses eine
„Ziemlich" ist Schultze
selbst noch immer nicht wenig
eingebildet. Gerade dadurch
— pflegt er zu sagen — daß
es den sieben „U n g e n ü gend"
gegenüber steht, erhält dieses
„Ziemlich" einen Werth, mit
dem man rechnen muß. Sonst
ist ans Schultze's Jugend
nur noch ein Waldteufel vor-
handen , das einzige musi-
kalische Instrument, das er
mit Erfolg beherrschen ge-
lernt hat.
Schultze ist ein viel und
weitgereister Mann, davon lie-
fert diese Ausstellung die Hand
greulichsten Beweise. Unter
den zahllosen interessanten
Gegenständen, welche Schultze von seinen Reisen mitgebracht hat, befinden
sich u. A.: „Ein paar Stiefel, schiefgelaufen auf der Schurre im
Dodethal." — „Eine ungewöhnlich lange Rechnung, aus der
sächsischen Schweiz." — „Eine Erkältung, iu Heringsdorf ge-
holt." — „Zehn ein halb Pfund, in Karlsbad abgenommen." —
„Ein kleiner Spitz, auf der Pyramide des Cheops angeschafft."
Da ist auch eine Flasche, welche vormals einen bitteren Likör enthalten hat
:nd, wie der dabei liegende Zettel bezeugt, ein eigenhändiges Geschenk der
Königin Jsabella war. welches sie Schultze bei seiner Anwesenheit in den
Spanischen Landen durch eine Duenna übersenden ließ. Eine Visitenkarte,
auf welcher zu lesen: Leo XH1., Heil. Vater, beweist, daß Schultze
bei seinem Aufenthalt in Rom. der, wenn wir nicht irren, in das

vorige Jahr fiel, auch den Besuch des obersten Hirten der Christenheit
erhalten hat.
Ferner ist noch eine große Menge von Dingen da, so verschiedener Art,
daß sie sich schwer in einzelne Rubriken bringen lassen. Wir führen z. B. eine
sehr vollständige Sammlung von Flaschenkorken und Etiketten geleerter Wein-
flaschen an. Mit Staunen betrachtet man drei Cylinderhüte, welche laut
notarieller Bescheinigung auf Schultze's Kopf die Silvesternacht nach altem
Berliner Ritus mitgemacht haben. Dann ist da eine sehr sauber auf weiße
Bogen geklebte Fauna und Flora der Berliner Wasserleitung, reich
an verschiedenen Arten von Algen und Salamandern. Das Skelett eines
Hundes (Schrankzierde), welcher neun Jahre lang in der Familie Schultze
gelebt hat. erregt ebenso viel Rührung, wie 3 Canarienvögel, 21 Goldfische,
7 Schwaben und 12 Mäuse
inWickersheimer. welche gleich-
falls eine Zeit lang dem
Schultze 'schen Hausstände an-
gehört haben. Ein Knochen
(Höhlenbär?) von Schultze
jun. im Vorgarten ausge-
buddelt, dürfte die Aufmerk
samkeit der Gelehrten auf sich
ziehen und einMenscheuschädel.
welcher die lakonische Aufschrift
trägt: „Im Keller ge-
funden" vielleicht diejenige
der Criminalpolizei. Viel be-
sehen wird auch ein Büschel
Haare, welches Schul tz e nach
einer furchtbaren nächtlichen
Holzerei im Salon zur Con-
cordia am andern Morgen iu
seiner rechten Hand gefunden
haben will. Er ist bereit, dieses
Haar dem Eigenthümer. wenn
derselbe sich nach nunmehr
17 Jahren noch melden
und Beweise für seine An-
sprüche beibringen sollte,
ohne Vergütigung zurück zu erstatten. Etwas sehr Hübsches hat Müller
für die Ausstellung geliefert, nämlich ein Zweigrojchenstück, welches er vor
zwanzig Jahren von Schultze entliehen und demselben nicht zurückerstattet
hat. Er hat jetzt seine Schuld bezahlt und zwar in derselben Münze, in
welcher er sie ausgenommen hat, nämlich in Form eines Braunschweigischen
Pferdchens, welches nunmehr eine der größten Zierden der Schultze'schen
Ausstellung bildet.
Die Ausstellung war in den ersten Tagen ihres Bestehens sehr gut
besucht. Bei dem großen kulturhistorischen Interesse, das sie darbietet, möge
doch Niemand versäumen, sie rechtzeitig — denn ihre Dauer ist keine lange
— in Augenschein zu nehmen. Kinder zahlen die Hälfte, Mlitairs sind frei
und bei ganzen Schulen wird der Preis durch Vereinbarung estgesetzt.





.Meyer und Muguer.
Ganz gewiß hat Herr Professor Adolf Wagner Recht, wenn er von
einer Sippe der Meyer spricht. Der Name Meyer kommt allein im
Berliner Wohnungsanzeiger 957 mal vor. Hinzukommen noch 125 Meier,
13 Maier, 73 Mayer und 4 Meyr! Zusammen 1172.
Aber auch Herr Alexander Meyer hat Recht, von einer Sippe
Wagner zu sprechen. Nur ist diese Sippe kleiner. Immerhin weist der
Berliner Wohnungsanzeiger 311 Wagner auf, zu denen noch 53Wagener

kommen. Es liegt auf der Hand, daß sehr viele Personen des Zunamens
Meyer oder Wagner denselben Vornamen haben werden. Unzählige
Meyer werden Alexander, sehr viele Wagner Adolf heißen. Besser
als durch den Vornamen werden daher die einzelnen Mitglieder jeder dieser
beiden Sippen sich durch einen charakteristischen Zusatz zu ihrem Familien-
namen von einander unterscheiden lasten. So werde Herr Alexander-
Meyer zum Unterschied von den Vieltausend Andern des Namens Meyer
der Secessionisten-Meyer. Herr Adolf Wagner, zur Unterscheidung
z. B. von dem schweren Wagner, der Socialisteu-Wagner genannt!
krit pwbatum.
 
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