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Der Papst hat a» die deulschcii und österreichischen Biichösc ein Breve
erlassen, in dem sie aufgesorderl werde», gegen den Unsug der Duelle mit
de» strengsten kirchlichen Strafen einznschreiten.

Der heilige Vater hat gut reden. Er ist unfehlbar, und ihn lau» keiner
Wen» aber Unsereinem ein „dummer Junge" ansgebrnnimt »>>rd. dann ist
die Nichtigkeit der Behauptung dvch immer mindestens zweifelhaft, und die
Parteien blieben in einem elvigen „non liquet" stecken ahne die entscheidende
Instanz der Mensur.

Ich knobelte, um dem hl. Vater gesällig zu sei», die Sache mancknnal
auch lieber aus, aber ich habe im Knobeln noch mehr Pech als ans der Mensur.

Gin altes Semester mit kakhotilcher Vergangenheit.

Zum Namenstag de? Zaren tra, in Kopenhagen cm telegraphisch»
Glückwunsch CarnotS ein. Zinn Dank dafür liest der Zar fofori fij,
Marseillaise spie.len.

Er ist jetzt, >vic man Hort, ganz »nld aitf die T>,ranne». „Es „tust
Ende nehmen mit der alten Tyrannei!" rief er erst neulich wieder, <g(j
St. Wodki, Ich werde eine furchtbare Abrechnung mit den Tyrännen.ssM,
Wenn ich nur erst iviistte, ivo sic stecken."

Das (Lude eines Dictators.

Ihn hat der Herrschsucht »„bezähmter Drang
tyesührt auf einen Weg voll Blut und Schrecken:
Gerichtet hatte ihn die Welt schon lang,

Und selber niustt' ihr Nrtheil er vollslrecke».

tSKM Briefkasten. ZLK8

Berlin. M. K.: Sie schreiben: „Die kind-
liche Behandlung deS Geschästsverkehrs zwischen
der „Association" und dem Festcomilö der Schrist-
siellcroeremignngen ertlart stch genügend dadnrch,
das, der Generalsecretär N. H. erst jetzt zur „Weit"
qekvinmen ist" Wir imi||cii erst die Unterlage
tnr diese Behauptung prnsen, um zu wissen, ob
dieser Herr das nächste Mal aufs Trockne gesetzt
werden must. — Dt.: Mil Dank abgelehnt.

Bern. E.: Im Berner „Jnlclligenzblatl"
siiidet sich folgende Anzeige: „Wo ist eine edel-
gesinnte Dame, die einen, herzverirrtcn mit guter
Geistesgegenwart siir eine Eifindnng mit sinanzicller
Lieb- zum Siege behülslich wäre? Adresse im
Bureau d. Bl." Man würde den Einsender un-
bedenklich siir geisteskrank erklären, wenn nicht der
hübsche Ausdruck „finanzielle Liebe" dagegen spräche.

Gnsscl. T: Die „Hessische Morgenzeitung"
lNr. 35.7, berichtet: „Kirchhatn, IS. Scpt. An,
Montag lies ans dem Marktplatz ein Kind vor die
Pferde eines mit Bier schwer beladencii Wagens
und wurde von der Wagendeichsel derartig »mgc-
slosten, dast es unter die Pferde gerieth. Glücklicher-
iveise siel das Kind so glücklich, dast Pferd und
Wagen unversehrt über dasselbe hinweggingen."
Da der Berichterstatter weiter nichts über daS
Kind sagt, darf man wohl annchmcn, dast es auch
ohne Schade» davongekoinmen ist.

Coerlni. L.: In Nr 419 des „Berliner
Local-Anzeigcr" lesen wir: „Wie wir vor kurzem
miltheillen, trägt Wctzel als bewndere Kennzeichen
einen >tc>icii Arni und Anstosten mit der Zunge
beim Sprechen." — Wie es scheint, trägt er beides
in einer Ncisclasche bei sich.

Dclinold. "R. F.: In der „Lippischcn Landes-
Zeitung" l?,r. 201) schreibt ein Kritiker: „Es giebt
zwei Sorten von Tcnörcn, bei beiden ist das
Charakteristische, dast einem, tvie man zu jagen
pstegt, eine Gänschant über den Rücke» laust, bei
dem Einen aus Angst für den Sänger, dast er von
der Tonleiter hcrnnlcrpurzele, bei den, Ander» vor
Ungeduld ans Einlrill der Momente, ivo der
Sänger ivic eine trillernde Lerche in die Lüste sich
auf das hohe 0 hinanfschwingl. Dann etwas
Wiegen aus den, hohen >' und wir haben statt der
Kälte ivicder ein anderes Gefühl auf dem Rücken,
nämlich das deS inusikalischen Heist,verdenS, der
höchste Ausdruck des Gesasttwerdens, und dieses
Gemisch der Gcsühle in Folge eines schönen Ge-
sanges hat der Heldentcnor des Herr» Hüppe bei

uns und Allen hervorgebracht." Ter Verfasser
must einen ganz ungewöhnlich musikalisch bean-
lagte» Rücken besitzen.

Tillingen. M.: Unter den Sachen, die in
der 0. Sitzung des Schwurgerichts zu Augsburg
verhandelt iverden sollen, zählt der „Donau-Bote"
<Rr. 204) auf „2 Fälle wegen Verbrechens der
Sittlichkeit." Man darf wohl hoffen, dast die An-
geklagten frcigesproche» werden.

Gardelcgen. A.: Ter „Gardelegener Kreis-
Anzeiger" berichtet: „Bei einem Flustbade im
Langcbach fand der Kaufmann Samaskonntz ei»
indenlanges Gewürm " Da es Fäden von sehr
verschiedener Länge gibt, so ist die Angabe etwas
unbestimmt.

Gera. U.: Die „Geraer Zeitung" <Nr. 219)
meldet: „Weimar, 16. September. Die diesjährige
Versa,nmlnng des Vereins sittlich verwahr-
loster Kinder in, Grostherzogthum wird am
29 September im NettungShanse zu Tiesenort
abgchatlen werden." Wird denn ein solcher Verein
im Grostherzogthum geduldet?

Hamburg. A. S : Im „Offerten - Blatt"
liest man folgende GeschästSeniPsehlung:

„Eally Werthcim & Comp.

Lumpen on gros."

DaS kann allerdings mistdeiitet werden, aber
doch nur von ganz boshaften Menfchen.

Hannover. W. W: Die Wette lästt sich

nicht entscheiden, da beide Fassungen zulässig sind.

Hechingcn. E.: I» dein Bericht über das
Dicnstjubiläuin, dast ein verdienter Lehrer in
Hcchingen gcseiert hat, schreiben die „Hohen-
zollcrnschcn Blätter" vom 17. September: „Der
Spazierstvck von schlichter Schönheit und dnucr-
hastcr Festigkeit, womit die Mitglieder des Mililär-
vcrcins ihren Vorstand, den Jubilar schon vorher
beschenkt hatten, dürste wohl ein gccigneles Sinn-
bild dajür sein, wie sie in patriotischer Gesinnung
lind inännlichcr Charaklerscstigkeil stets festhalten
iverden in unverbrüchlicher Liebe und Treue zu
Kaiser und Reich, zu König und Vaterland." Das
kann allerdings nur ein Eingeweihter ans dem
schlichten Stock hcranslesen.

Lndcnburg. E.: Das „Ladenburger Wochen-
blatt" <Nr. 701 schreibt in dem Bericht über einen
Brand: „Der Brandschaden ist sehr grost, da ein
gr.ster Heuvorrath, für etwa 80 000 Mark Tabak,
linsterdcm mehrere Maischbütten, ei» neuer Wagen
und ca. 1000 Ceiilncr Eis verbrannten." Hossent-

ist auch das Eis gegen Feuerschaden versichert ge-

Liidwigöliist. O.: Das „Lndtvigsliister

Wochenblatt" (Nr. IW) meint: „Die künstlicheW
leuchtung verniag niemals da? Tageslicht zu ec
setzen, bei ivelchem man „amentlich auch weiter „m
sich sehen kann." Nicht unrichtig.

Lübeck. D.: Der Lübecker „General-Anzeiger"
(Nr. 2,0, schreibt: „Tivoli Theater. Die
Operette „Saint Ehr" erlebte bei ihrer dreizehn
maligen Ausführung an, Sonntag ein säst ganz
ansverkanftes Hans." Das arme Personal!

Magdeburg. F.: Im „Pyritzer Kreis-Blatt"
(Nr. 218, empfiehlt sich der „sehr wellberiijmte.
echt patriotische deutsche Tanz- und Anstandslehrer
C. Seibert dem geehrten Publicuin von Pych
und Umgegend und fügt hinzu: „Ich bemerke, daf,
mir meine Kleidung, Schärpe und Degen, M
echt patriotischer Tanz- und Anstandslehrer von
Sr. Majestät Kaiser Wilhelm II. verliehen worden
ist." Seibert scheint die Pyritzer für dümmer
zn halten, als sie sind.

Rostock. E. B.: Die .Rostocker Z-itimg-
iNr 440) meidet: „Halle a S., 20. September
Abends. Im Festsaale der „Coneordia" fand heute
die Begriistnngsvcrsammlniig der Naturforscher »nd
Aerztc in Gegemvait der Spitzen der königlichen
und städtischen Behörden, sowie von Mitgliedem
der Universität statt. Im Name» des LocalcomiteeS
bcgrüstte Gastwirth Pros. I,r. Hitzig die Ver-
sammlung." Es hätte viel für sich, wenn jeder
Universitätslehrer zugleich Gastwirth wäre. Wenn
er dann in seinem Hause läse, würde er über
schlechten Besuch der Eollegia geivist nicht zu Ilagen
haben.

Stuttgart. K. Das in Schleusnigen er-
scheinende „Henneberger Kreisblatt" lNr. bä,
bringt folgende Theater "Nachricht: Am Donners-
tag findet die erste Ausführung von der beliebtesten
Bühneudichtcri» Charlotte Birch-Pscifscr statt, und
zwar hat Herr Direktor FirmannS ihr bestes
Bnhncniverk gewählt: „Die Waise von Loivood".
Ein besonderer Genus, steht uns i„ dieser Vor-
stellung noch bevor, da die Titelrolle Frau Direktor
Firmanns selbst spielen wird, welche z» ihren, so
zu sagen, Glanzrollen gehört, wie aus den Rezen-
sionen anderer Städte z» ersehen." Der Verfasser
dieser "Notiz lebt offenbar noch ganz in der guten
alten Zeit. Glücklich der, für den die Birch-
Pfcisjcr noch eine neue Erscheinung >,t.

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